Israelische Sicherheitskräfte töten Hamas-Kommandeur im Westjordanland

Sababdeh (Reuters) - Israelische Sicherheitskräfte haben am dritten Tag ihres Großeinsatzes im besetzten Westjordanland einen Hamas-Kommandeur getötet.
Bei ihm habe es sich um Wassem Hasem, den Chef der Islamisten-Organisation in der Stadt Dschenin gehandelt, teilte das Militär am Freitag mit. Er sei von Grenzpolizisten getötet worden. Hasem sei an Schießereien und Bombenanschläge im Westjordanland beteiligt gewesen. Zwei weitere Hamas-Kämpfer, die mit Hasem in einem Auto unterwegs gewesen seien, hätten versucht zu fliehen. Sie seien von einer Drohne getötet worden. In ihrem Fahrzeug seien Waffen, Sprengstoff und große Summen Bargeld gefunden worden.
Die Hamas bestätigte den Tod aller drei Männer, bei denen es sich nach Angaben der Organisation um Mitglieder ihres bewaffneten Flügels der Al-Kassam-Brigaden handelte. Israel hatte am Mittwoch den großangelegten Einsatz im Westjordanland gestartet. Dabei wurden allein in den ersten zwei Tagen mindestens 17 Palästinenser getötet, so am Donnerstag in Tulkarm der dortige Kommandeur des Islamischen Dschihad. Dschenin und Tulkarm gelten im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern als Brennpunkte im Westjordanland.
BRITISCHE REGIERUNG ZEIGT SICH BESORGT ÜBER ISRAELS EINSATZ
Unterstützt von Hubschraubern und Drohnen drangen am Freitag gepanzerte Mannschaftswagen der israelischen Armee in Dschenin und Tulkarm ein. Gepanzerte Bulldozer wurden zur Räumung von Minen eingesetzt, die militante Gruppen am Straßenrand gelegt hatten. Bereits seit Beginn des Gaza-Kriegs, der vor fast elf Monaten durch den Überfall der Hamas auf Israel ausgelöst wurde, hat die Gewalt auch im Westjordanland zugenommen. Palästinensischen Angaben zufolge starben dort seitdem mehr als 660 Menschen, sowohl Kämpfer und als auch Zivilisten.
Die britische Regierung äußerte sich am Freitag "zutiefst besorgt" über die israelischen Operationen im Westjordanland und erklärte, eine Deeskalation sei dringend erforderlich. "Wir sind uns der Notwendigkeit Israels bewusst, sich gegen Sicherheitsbedrohungen zu verteidigen", erklärte das Außenministerium in London. "Aber wir sind zutiefst besorgt über die Methoden, die Israel angewandt hat, und über Berichte von zivilen Opfern und der Zerstörung ziviler Infrastruktur."
(Bericht von James Mackenzie, geschrieben von Elke Ahlswede, redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)