Nahles - Ostdeutschland muss für Zuwanderung attraktiv bleiben

Berlin (Reuters) - Kurz vor den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen hat die Chefin der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, auf die Bedeutung ausländischer Arbeitskräfte in den ostdeutschen Bundesländern hingewiesen.
"Ohne Menschen mit ausländischem Pass würde die Wirtschaft in Ostdeutschland schon heute erheblich mehr Probleme haben, überhaupt noch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für offene Stellen zu finden", sagte Nahles am Freitag als Bilanz einer Sommerreise durch ostdeutsche Bundesländer. Der spürbare Fachkräftemangel sei im Osten ein zentrales Thema. Der demografische Wandel schreite dort schneller und deutlich stärker voran als im Westen Deutschlands.
"In Thüringen zum Beispiel geht das Beschäftigungswachstum der Jahre seit 2017 ausschließlich auf ausländische Beschäftigte zurück", sagte Nahles. Für Gesamtdeutschland gelte dies seit 2023. Mittlerweile sinke die Beschäftigung in allen ostdeutschen Flächenländern, während sie im Westen immer noch steige.
"Ostdeutschland zeigt jetzt schon demografisch, wo das gesamte Land in wenigen Jahren stehen wird", sagte Nahles. "Und ganz klar auch nochmal natürlich mit Blick auf die Wahlen am Sonntag eben der Hinweis, dass wir gerade auch in diesen Ländern attraktiv bleiben müssen für Menschen, die aus anderen Ländern zuwandern, und deswegen auch eine Kultur der Offenheit und der Vielfalt und des Willkommens da sehr wichtig ist."
(Bericht von Holger Hansen, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)