Umfrage - Mehrheit gegen Kanzlerkandidatur von Scholz, bei Union Söder vorne

Berlin (Reuters) - Die Bundesbürger sind gespalten in der Frage, wer die Kanzlerkandidaten für die SPD und die Union bei der nächsten Bundestagswahl werden sollten.
Laut dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer sind nur noch 23 Prozent der Befragten dafür, dass Kanzler Olaf Scholz erneut antritt. 74 Prozent lehnen dies ab. Auch von den SPD-Anhängern sind derzeit nur 47 Prozent dafür, aber 49 Prozent dagegen. Die SPD-Spitze hatte bisher betont, dass sie erneut mit Scholz in den Wahlkampf ziehen will. Eine offizielle Entscheidung gibt es aber noch nicht.
Bei der Union, die in den kommenden Wochen die Frage des Kanzlerkandidaten klären will, ergibt sich kein klares Bild: Laut ZDF-Politbarometer sehen 29 Prozent mit CSU-Chef Markus Söder die größten Chancen, 23 Prozent glauben dies bei CDU-Chef Friedrich Merz und 20 Prozent bei NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst. Bei den Unionsanhängern liegen Söder (32 Prozent) und Merz (31 Prozent) fast gleichauf, danach folgt Wüst mit 25 Prozent. In anderen Umfragen der vergangenen Tage hatte aber auch der NRW-Ministerpräsident in der Präferenz vorne gelegen.
Bayerns Ministerpräsident hatte im vergangenen Jahr nach dem Scheitern 2021 einen erneuten Anlauf zur Kanzlerkandidatur ausgeschlossen. Am Donnerstagabend sagte Söder aber im ZDF, dass er bereit stehe, "ob als Ministerpräsident oder Kanzlerkandidat, eins von beiden".
(Bericht von Andreas Rinke, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)