Tote bei neuen israelischen Angriffen im Libanon und Gazastreifen

Reuters · Uhr
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Jerusalem/Beirut (Reuters) - Bei den fortgesetzten israelischen Angriffen im Libanon und im Gazastreifen hat es erneut Tote gegeben. Im Südlibanon sei in der Nacht ein Zivilschutzzentrum im Dorf Derdghaiya etwa zehn Kilometer von der Grenze entfernt getroffen worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit.

Dabei seien fünf Rettungskräfte getötet worden. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht dazu.

Es teilte allerdings mit, dass die Streitkräfte in der Nacht und am Mittwoch Luftangriffe auf Waffenlager der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz in südlichen Vororten von Beirut und im Südlibanon geflogen hätten. Zwei Hisbollah-Kommandeure seien getötet worden. Zudem sei ein zwölfter israelischer Soldat bei den seit Ende September andauernden Kämpfen am Boden ums Leben gekommen.

Aus UN-Kreisen verlautete, dass auch drei Stellungen der UN-Friedenstruppe im Südlibanon unter israelischen Beschuss geraten seien. Darunter sei auch der Hauptstützpunkt der Unifil-Truppe in Naqoura. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht dazu. Ein UN-Insider sagte, israelische Streitkräfte hätten eine Panzergranate auf einen Wachturm der UN-Friedenstruppen abgefeuert. Dies sei einer von drei Fällen innerhalb der vergangenen 24 Stunden, in denen Stellungen der Friedenstruppe unter israelisches Feuer gerieten. Zwei Angehörige der Unifil seien verletzt worden, allerdings nicht schwer, als auf den Wachturm am Hauptstützpunkt der Truppe in Naqoura geschossen wurde. Bei den beiden anderen Vorfällen - einer am Mittwoch und der andere am Donnerstag - habe es keine Opfer gegeben.

Die Hisbollah hatte zuvor erklärt, sie habe einen israelischen Panzer mit Lenkraketen beschossen, als dieser auf das Grenzgebiet von Ras al-Naqoura vorgerückt sei und anschließend eine israelische Einheit mit Raketen angegriffen, die versucht habe, verletzte Soldaten aus dem Gebiet zu bringen. Die Unifil hatte am Sonntag erklärt, sie sei sehr besorgt über Aktivitäten des israelischen Militärs in der Nähe einer Stellung der Friedenstruppe im Südwesten des Libanon.

ROTER HALBMOND: 28 TOTE BEI ANGRIFF AUF SCHULE

Im Zentrum des Gazastreifens wurden nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmondes bei einem israelischen Angriff auf eine als Flüchtlingsunterkunft dienende Schule 28 Menschen getötet, darunter auch Frauen und Kinder. 54 Menschen seien verletzt worden, teilte die Hilfsorganisation mit. Das israelische Militär erklärte, der Angriff in Deir al-Balah habe sich gegen Militante gerichtet, die auf dem Gelände im Einsatz gewesen seien. Vor dem Angriff seien zahlreiche Schritte unternommen worden, um das Risiko für die Zivilbevölkerung zu verringern, darunter der Einsatz von Präzisionswaffen, Luftüberwachung und zusätzlicher Geheimdienstinformationen. Israel wirft der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas immer wieder vor, Schulen, Krankenhäuser und Flüchtlingsunterkünfte als zivile Schutzschilde zu missbrauchen. Die Hamas bestreitet dies.

Die Hisbollah hat zur Unterstützung der Hamas im Gaza-Krieg monatelang immer wieder Raketen auf Israel abgefeuert. Vor gut zwei Wochen verschärfte Israel dann sein Vorgehen gegen die Hisbollah, die ebenso wie die Hamas vom Iran unterstützt wird, und tötete bei Luftangriffen Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und weitere ranghohe Anführer. Wenig später rückten auch israelische Bodentruppen in das Nachbarland ein. Ziel der Bodenangriffe im Libanon ist laut der israelischen Regierung ein Vorgehen gegen Hisbollah-Hochburgen und Stellungen entlang der Grenze, die Israel bedrohten. So solle eine Rückkehr Zehntausender Israelis Ortschaften in den Norden ermöglicht werden, die wegen des grenzüberschreitenden Raketenbeschusses durch die Hisbollah evakuiert worden waren.

(Bericht von Maya Gebeily, Alexander Cornwell und Maayan Lubell, geschrieben von Christian Götz, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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