Ifo - Jeder vierte ukrainische Flüchtling will dauerhaft im Ausland bleiben

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2024. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Berlin (Reuters) - Fast jeder vierte ukrainische Geflüchtete in Europa will langfristig nicht in die Heimat zurückkehren.

Knapp 25 Prozent wollen sich dauerhaft im Ausland niederlassen, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hervorgeht. Rund 35 Prozent wollen demnach in die Ukraine zurückkehren, sobald es dort wieder sicher ist. "Lediglich vier Prozent planen eine baldige Rückkehr, unabhängig von der dortigen Sicherheitslage", sagte der Leiter des Ifo-Zentrums für Migrationsforschung, Panu Poutvaara. Knapp elf Prozent der Geflüchteten sind den Angaben zufolge bereits in die Ukraine zurückgekehrt. Weitere 25 Prozent sind derzeit noch unentschlossen.

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass zwar nach wie vor viele der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer in ihr Land zurückkehren möchten, allerdings ist für die überwiegende Mehrheit der Verlauf des Krieges ein entscheidender Faktor", sagte Ifo-Migrationsforscherin Yvonne Giesing. "Je länger der Konflikt andauert, desto mehr können sich eine Zukunft außerhalb der Ukraine vorstellen."

Die jetzt ausgewertete Umfrage wurde im vergangenen Juni erhoben. Kurz nach der Flucht gaben lediglich zehn Prozent der Ukrainer an, sich langfristig außerhalb ihres Heimatlandes anzusiedeln. Bis Ende 2023 ist dieser Anteil durchschnittlich um 1,6 Prozentpunkte pro 100 Tage gestiegen, während die tatsächliche Rückkehrquote bei 2,7 Prozentpunkten lag, so das Ifo-Institut. Hingegen wollten direkt nach der Flucht noch knapp 60 Prozent in die Ukraine zurückkehren, sobald sie sich dort wieder sicher fühlen. Im Laufe der Zeit ist dieser Anteil stark zurückgegangen um durchschnittlich 4,7 Prozentpunkte pro 100 Tage, hieß es.

Russland hat die Ukraine im Februar 2022 überfallen. Ein Ende des Krieges ist nicht absehbar. Russland greift die Ukraine täglich aus der Luft mit Drohnen und Raketen an und rückt an der Front im Osten seit Monaten weiter vor.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

onvista Premium-Artikel

Historische Bewegungen
Hat der Anleihemarkt Trump in die Knie gezwungen?heute, 14:20 Uhr · onvista
Hat der Anleihemarkt Trump in die Knie gezwungen?
Shiller-KGV gibt wertvolle Signale
Woran du den Wendepunkt eines Bärenmarkts erkennen kannstgestern, 16:28 Uhr · onvista
Woran du den Wendepunkt eines Bärenmarkts erkennen kannst
Interview zur Zollpolitik
"Beim Handel ist Donald Trump sehr konsistent"gestern, 14:00 Uhr · onvista
"Beim Handel ist Donald Trump sehr konsistent"

Das könnte dich auch interessieren

Dow Jones gewinnt fast 3.000 Punkte hinzu
Trump pausiert heftige Zölle: Wall Street verbucht besten Tag seit Jahrengestern, 19:59 Uhr · onvista
Trump pausiert heftige Zölle: Wall Street verbucht besten Tag seit Jahren
Historische Bewegungen
Hat der Anleihemarkt Trump in die Knie gezwungen?heute, 14:20 Uhr · onvista
Hat der Anleihemarkt Trump in die Knie gezwungen?
Dax Vorbörse 10.04.2025
Erholungsrally bei Aktien dank Zoll-Aussetzungheute, 08:07 Uhr · onvista
Erholungsrally bei Aktien dank Zoll-Aussetzung
onvista Chartzeit 09.04.2025
Allianz-Aktie knickt ein. Verschnaufpause oder Trendwechsel?gestern, 17:30 Uhr · onvista
Allianz-Aktie knickt ein. Verschnaufpause oder Trendwechsel?