Die US-Wahl entscheidet über die kurzfristige Richtung im Dollar
Rückblick:
Das charttechnische Fazit des jüngsten Wochenausblicks zum Währungspaar Euro/Dollar vom vergangenen Montag lautete wie folgt:
Im unten stehenden Vier-Stundenchart des Währungspaars ist eine potenzielle kurzfristige Umkehrformation auszumachen. Wird die Nackenlinie dieser Formation im Bereich um 1,0830 Dollar überwunden, würde kurzfristig Erholungspotenzial zurück in den Bereich 1,0920 bis 1,0950 Dollar entstehen.
Der Euro brachte im Verlauf der abgelaufenen Handelswoche die avisierte Erholungsbewegung, allerdings wurde die Zielzone auf der Oberseite "im Bereich 1,0920 bis 1,0950 Dollar" knapp verfehlt.
Nach schwächer als erwartet ausgefallenen Daten vom US-Arbeitsmarkt kletterte das Währungspaar am vergangenen Freitag nur bis auf 1,0905 Dollar, bevor erneut größerer Verkaufsdruck einsetzte und das Paar am Ende des Tages noch unterhalb von 1,0850 Dollar aus dem Handel ging. Was steht in der bevorstehenden Handelswoche an?
Ausblick:
Das Highlight der Handelswoche wäre normalerweise ganz klar der US-Zinsentscheid am Donnerstagabend um 20 Uhr und die anschließende Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell. Der Markt geht aktuell mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit von einer weiteren Zinssenkung um 25 Basispunkte aus. In dieser Woche ist jedoch alles anders - die US-Präsidentschaftswahl sowie die Wahlen zum US-Kongress stehen an und überschatten alles.
Bei einem Trump-Wahlsieg rechnet der Markt mit einer höheren Schuldenaufnahme in den kommenden Jahren was kurzfristig die US-Zinsen und die Nachfrage nach US-Dollar befeuern sollte. Entsprechend dürfte ein Sieg von Trump einen fallenden EUR/USD bedeuten.
Gewinnt Kamela Harris hingegen die Wahl, hätte dies aller Voraussicht nach zumindest kurzfristig einen steigenden EUR/USD zur Folge. Die (erwartete) Zinssenkung am Donnerstagabend dürfte in den vergangenen Tagen weitgehend eingepreist worden sein, das Thema Nummer eins am Devisenmarkt wird daher der Wahlausgang sein.
Charttechnischer Ausblick:
Das Chartbild spielt vor dem Hintergrund der US-Wahl im kurzfristigen Zeitfenster keine entscheidende Rolle. Beide Kandidaten liegen aktuell in den Umfragen in etwa gleichauf - der Wahlausgang ist nicht prognostizierbar, entsprechend wird für die aktuelle Handelswoche auf eine charttechnische Prognose verzichtet.
Sowohl Kurse oberhalb von 1,100 USD als auch südlich von 1,0700 Dollar sind denkbar für die zweite Wochenhälfte, entsprechend ist die Seitenlinie hier aktuell die richtige Position.
Wichtige Daten & Termine im Wochenverlauf:
Montag: nur Daten aus der zweiten Reihe
Dienstag: US-Wahl, 16 Uhr US ISM Index Servicesektor
Mittwoch: nur Daten aus der zweiten Reihe
Donnerstag: 20 Uhr Fed-Entscheid, 20:30 Uhr Fed Pressekonferenz
Freitag: 16 Uhr Uni Michigan Sentiment