Rebellen-Vorstoß auf syrische Großstadt Hama vorerst aufgehalten

Reuters · Uhr
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Amman (Reuters) - Massive Luftangriffe in der Nacht zum Mittwoch haben den Rebellen-Vormarsch in Syrien auf die viertgrößte Stadt des Landes vorerst gestoppt.

Die islamistischen Aufständischen seien von den Randgebieten der strategisch wichtigen Stadt Hama zurückgedrängt worden, teilten beide Konfliktparteien mit. "Wir wurden durch schweres feindliches Bombardement aus der Luft zum Rückzug gezwungen", erklärte einer der Rebellenkommandeure, Abu al-Qaqaa.

Eine Einnahme Hamas würde der Druck auf den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad deutlich weiter erhöhen. Angesichts des zuletzt schnellen Vormarschs der Aufständischen erwägt der mit Assad verbündete Iran nach eigenen Angaben die Entsendung von Truppen, falls darum gebeten wird. Vom Iran unterstützte irakische Kämpfer seien inzwischen zur Unterstützung Assads nach Syrien verlegt worden, verlautete aus Rebellen- und Armeekreisen. Diese hätten dabei geholfen, die Frontlinien der syrischen Armee bei Hama zu verstärken, wo sich das Militär nach dem Verlust von Aleppo neu formiert habe. Zuvor hatten syrische Staatsmedien über eintreffende Verstärkung berichtet. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (OSDH) mit Sitz in Großbritannien berichteten von schweren Kämpfen rund fünf Kilometer nordöstlich der Stadtgrenze.

In der vergangenen Woche haben die Rebellen schnelle Gebietsgewinne erzielt und waren bis auf wenige Kilometer an Hama herangerückt. Zuvor hatten sie die zweitgrößte Stadt Aleppo und weite Teile des umliegenden Gebiets eingenommen. Russland bezeichnete die Vorfälle als terroristische Aggression gegen Syrien, die so schnell wie möglich beendet werden müsse. Der Iran und Russland sind die wichtigsten Verbündeten Assads, während die Türkei Rebellengruppen unterstützt.

Der Überraschungsangriff der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Scham ist der schwerste seit Jahren im syrischen Bürgerkrieg, in dem die Fronten seit 2020 weitgehend eingefroren waren. In dem seit 2011 andauernden Krieg wurden Hunderttausende Menschen getötet und viele Millionen vertrieben. Die meisten größeren Kämpfe wurden vor Jahren eingestellt, nachdem der Iran und Russland Assad geholfen hatten, die Kontrolle über den größten Teil des Landes und alle größeren Städte zurückzugewinnen. Assad hat die Massenproteste in seinem Land, die in einen Bürgerkrieg mündeten, vom Militär brutal niederschlagen lassen. UN-Experten sprechen von Kriegsverbrechen.

(Bericht von Suleiman al-Khalidi und Clauda Tanios, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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