Trump: Will alle illegalen Einwanderer abschieben und Änderung Staatsbürgerschaftsrecht

Washington (Reuters) - Der designierte US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, während seiner vierjährigen Amtszeit alle illegal in den USA lebenden Einwanderer abzuschieben.
"Ich denke, man muss es tun", sagte Trump in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit dem Sender NBC auf eine entsprechende Frage. Eine Umsetzung sei aber sehr schwierig. "Wissen Sie, es gibt Regeln, Vorschriften und Gesetze", sagte Trump.
Das US-Heimatschutzministerium schätzt, dass sich Anfang 2022 etwa elf Millionen Einwanderer illegal in den USA aufhielten. Inzwischen dürfte die Zahl noch höher liegen. Der American Immigration Council geht davon aus, dass die Abschiebung aller illegal in den USA lebenden Einwanderer über einen Zeitraum von mehr als einem Jahrzehnt jährlich 88 Milliarden Dollar kosten würde. Trump sagte auch, er wolle aber ein Abkommen zum Schutz der sogenannten "Dreamer"-Einwanderer. Dabei geht es um Menschen, die als Kinder illegal in die USA gebracht wurden.
Trump sagte zudem, er plane, an seinem ersten Tag im Amt Schritte zur Änderung des Staatsbürgerschaftsrechts. Er wolle versuchen, das Recht abzuschaffen, das jedem in den USA Geborenem die US-Staatsbürgerschaft garantiert, unabhängig vom Status der Eltern. Pläne zur Abschaffung der "birthright citizenship" würden wohl vor Gericht angefochten werden. Das Recht geht auf einen Zusatz zur US-Verfassung zurück und wird durch einen Präzedenzfall des Obersten Gerichtshofs von 1898 gestützt. Trump deutete auf NBC an, dass die Republikaner vielleicht eine Verfassungsänderung anstreben müssten, um das Problem zu lösen.
(Bericht von Ted Hesson, geschrieben von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)