Deutsche Exporte ziehen deutlich an - US-Geschäft brummt

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Berlin (Reuters) - Die deutschen Exporte sind im November auch wegen des gut laufenden US-Geschäfts so stark gestiegen wie seit einem knappen Jahr nicht mehr.

Sie wuchsen um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 127,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Ein größeres Plus gab es zuletzt im Januar 2024. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Wachstum von 2,0 Prozent gerechnet, nachdem es im Oktober noch ein Minus von 2,9 Prozent gegeben hatte. Die Importe gaben dagegen nach: Sie fielen im November um 3,3 Prozent auf 107,6 Milliarden Euro.

Stark gestiegen ist die Nachfrage nach Waren "Made in Germany" in den Ländern außerhalb der Europäischen Union. Die Ausfuhren in diese Drittstaaten legten um 6,9 Prozent auf 59,5 Milliarden Euro zu. Die meisten deutschen Exporte gingen erneut in die USA: Hier gab es ein Plus von 14,5 Prozent auf 14,0 Milliarden Euro. "Dieser satte Exportzuwachs dürfte allerdings Donald Trump ein Dorn im Auge sein, schließlich sollen die Außenhandelsdefizite der USA gegenüber den wichtigsten Handelspartnern deutlich reduziert werden", sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. Der Republikaner zieht am 20. Januar erneut ins Weiße Haus ein und droht mit Importzöllen.

Die Lieferungen nach China nahmen dagegen um 4,2 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro ab, während die Ausfuhren in das Vereinigte Königreich um 8,6 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro zulegten. In die EU-Staaten wurden im November Waren im Wert von 67,8 Milliarden Euro exportiert und damit 1,7 Prozent weniger als im Vormonat.

Insgesamt dürfte die Lage für die Außenhändler aber schwierig bleiben. Die Exporterwartungen der deutschen Industrieunternehmen haben sich im Dezember eingetrübt, wie das Münchner Ifo-Institut bei seiner Umfrage unter Managern herausfand. "Die Exportwirtschaft entwickelt auch zum Jahresende keine Dynamik", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Die Unternehmen profitieren derzeit – im Unterschied zu früheren Jahren – nicht von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in anderen Ländern."

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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