Insider: USA prüfen Änderungen der Regeln für KI-Chip-Exporte

Reuters · Uhr
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- von Karen Freifeld

New York (Reuters) - Die US-Regierung prüft Insidern zufolge eine Änderung der Regeln für die Exportbeschränkungen von KI-Chips von Konzernen wie Nvidia.

Dabei könnte die gegenwärtige Einteilung der Länder in verschiedene Stufen abgeschafft werden, wie die Nachrichtenagentur Reuters von drei mit dem Vorgang vertrauten Personen erfuhr. An ihrer Stelle könnte eine Regelung mit jedem Staat einzeln treten. Dies könnte der Regierung von Präsident Donald Trump ein zusätzliches Druckmittel bei Handelsgesprächen geben. Die Pläne seien noch im Fluss und könnten sich ändern, betonten die Insider. Eine Stellungnahme der US-Regierung lag zunächst nicht vor.

Die aktuelle Regelung - der "Framework for Artificial Intelligence Diffusion" - wurde im Januar vom Handelsministerium erlassen, eine Woche vor dem Ende der Amtszeit von Präsident Joe Biden. Sie soll ab dem 15. Mai greifen. Ziel ist es, den Zugang insbesondere zu den fortschrittlichsten Chips für die Künstliche Intelligenz (KI) zu kontrollieren. Diese sollen den USA und ihren Verbündeten vorbehalten bleiben und von China sowie gewissen anderen Ländern ferngehalten werden.

Dabei wird die Welt in drei Stufen eingeteilt: In "Tier 1" finden sich knapp 20 enge Verbündete der USA, von Großbritannien über Deutschland bis Taiwan, bei denen es keine Einschränkungen gibt. Die zweite Stufe mit etwa 120 Staaten unterliegt Obergrenzen bei Bestellungen der besten KI-Chips. Unter "Tier 3" fallen etwa China, Russland, der Iran und Nordkorea, die gar keinen Zugang erhalten sollen.

Die Trump-Regierung deutet seit Monaten an, dass sie die Regelung "strenger, aber einfacher" gestalten wolle. Das bisherige System wurde auch von Experten und Branchenvertretern kritisiert. Der hochrangige Oracle-Manager Ken Glueck wies darauf hin, dass Israel und Jemen beide in der zweiten Stufe eingeteilt seien. "Es würde mich nicht überraschen, wenn sie einen neuen Blick darauf werfen", sagte er. Auch Nvidia hatte die Regelung bei ihrer Einführung scharf kritisiert. Zudem wird argumentiert, dass die Begrenzungen die Länder dazu bewegen könnten, sich für die Technologie an China zu wenden.

(Geschrieben von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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