Miese Verbraucherstimmung setzt Modekonzern Hugo Boss zu

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Düsseldorf (Reuters) - Die gedrückte Verbraucherstimmung hat dem Modekonzern Hugo Boss zu schaffen gemacht.

Im ersten Quartal sanken Umsatz und Gewinn, wie der Hersteller von Herren- und Damenmode am Dienstag mitteilte. "Das Konsumklima ist derzeit in allen großen Märkten eher trübe - das gilt für Deutschland und Europa, vor allem aber für China und zunehmend auch für die USA", erklärte Boss-Chef Daniel Grieder. "Die Verbraucher sind verunsichert und mit ihren Ausgaben zunehmend vorsichtiger."

Vor diesem Hintergrund sei er froh, den Umsatz im ersten Quartal "nahezu behauptet" zu haben und sich innerhalb der Jahresprognose zu bewegen. Grieder bekräftigte seine Ziele für 2025. Die Unsicherheit sei wegen der US-Zollpolitik zwar sehr groß. Doch unter Zugrundelegung der verfügbaren Informationen "fühlen wir uns mit unserer Prognose nach wie vor wohl", sagte Grieder. "Die besten Zölle sind aber die, die nicht erhoben werden, denn den größten Schaden erleiden am Ende die Verbraucher - in diesem Fall die amerikanischen."

Auf die USA entfallen den Angaben des Unternehmens zufolge etwa 15 Prozent des Konzernumsatzes und damit deutlich weniger als bei vielen Boss-Rivalen. Alle Waren würden in die USA importiert und kämen überwiegend aus Europa, weniger aus China. US-Präsident Donald Trump hatte den Handelskrieg losgetreten und den Zoll auf chinesische Waren hochgeschraubt. 2025 peilt Boss einen Umsatz zwischen 4,2 und 4,4 (Vorjahr: 4,3) Milliarden Euro und ein Betriebsergebnis (Ebit) von 380 bis 440 (361) Millionen Euro an.

UMSATZ UND GEWINN SINKEN - AKTIE STEIGT

Im ersten Quartal sank der Umsatz um zwei Prozent auf 999 Millionen Euro. Dabei schrumpften die Erlöse in Europa und Amerika um jeweils ein Prozent, während in der Region Asien/Pazifik wegen der anhaltend schwachen Geschäfte in China der Umsatz um acht Prozent sank. Das operative Ergebnis (Ebit) ging um zwölf Prozent auf 61 Millionen Euro zurück.

Bei den Anlegern kamen die Nachrichten gleichwohl gut an: Die Aktie legte um mehr als fünf Prozent auf 38,28 Euro zu und führte damit die Gewinnerliste im Nebenwerteindex MDAX an. "Obwohl wir feststellen, dass die Nachfrageaussichten weiterhin unsicher sind, sind wir durch die bessere Entwicklung im März im Vergleich zu Januar/Februar ermutigt", kommentierten RBC-Analysten.

(Bericht von Anneli Palmen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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