Britische Regierung droht Abramowitsch mit Klage wegen Chelsea-Geldern

Reuters · Uhr
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London (Reuters) - Die britische Regierung droht dem russischen Milliardär Roman Abramowitsch damit, gerichtlich die Freigabe eingefrorener Gelder aus dem Verkauf seines Fußballvereins FC Chelsea zu erwirken, um sie an ukrainische Kriegsopfer auszuzahlen.

Finanzministerin Rachel Reeves und Außenminister David Lammy erklärten, die Regierung sei bereit, Abramowitsch vor Gericht zu bringen. "Wir sind zutiefst frustriert, dass es bisher nicht möglich war, mit Herrn Abramowitsch eine Einigung zu erzielen", sagten sie. "Obwohl die Tür für Verhandlungen offen bleibt, sind wir voll und ganz bereit, dies erforderlichenfalls gerichtlich zu verfolgen, um sicherzustellen, dass die notleidenden Menschen in der Ukraine so schnell wie möglich von diesen Erlösen profitieren können."

Im Zuge einer Razzia gegen den russischen Oligarchen, der den FC Chelsea 2003 übernomen hatte, verhängte Großbritannien nach Moskaus Invasion in der Ukraine Sanktionen gegen Abramowitsch. Dies führte im Mai 2022 zu einem überstürzten Verkauf des Premier-League-Clubs an ein Konsortium unter der Führung des US-Investors Todd Boehly und der Private-Equity-Firma Clearlake Capital. Der Deal hing davon ab, dass Abramowitsch nicht davon profitierte. Der Verkaufserlös in Höhe von 2,5 Milliarden Pfund (2,9 Milliarden Euro) wurde auf einem britischen Bankkonto eingefroren, da es zwischen Abramowitsch und der Regierung zu Meinungsverschiedenheiten über die Verwendung des Geldes kam, so mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Sie sagten, Großbritannien wolle, dass die Gelder nur in der Ukraine ausgegeben werden, im Einklang mit den europäischen Forderungen, Moskau solle für die durch die groß angelegte Invasion verursachten Todesfälle und Zerstörungen aufkommen. Abramowitsch hingegen wolle, dass das Geld allen Opfern des Krieges zugutekomme. Der Milliardär gilt als Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin.

(Bericht von Sachin Ravikumar und Andrew MacAskill, gechrieben von Anneli Palmen, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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