EZB: Tariflöhne steigen in diesem Jahr deutlich langsamer
Berlin (Reuters) - Die Löhne in der Währungsunion werden der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge in diesem Jahr deutlich langsamer wachsen.
Die Tariflöhne dürften um durchschnittlich 3,1 Prozent zulegen, wie die EZB am Mittwoch voraussagte. Im vergangenen Jahr hatte es noch ein Plus von 4,7 Prozent gegeben, befeuert auch durch Einmalzahlungen wie der Inflationsausgleichsprämie in Deutschland von bis zu 3000 Euro. Diese steuer- und abgabenfreie Sonderzahlungen liefen Ende Dezember 2024 aus und fallen nun aus der Statistik.
Die EZB argumentiert seit langem, dass ein Lohnwachstum von rund drei Prozent im Einklang mit ihrem Inflationsziel von zwei Prozent steht. Die neuen Zahlen untermauern die Vorhersage der Währungshüter, dass sie ihr Ziel nun erreichen kann. Sie haben deshalb ihren geldpolitischen Lockerungskurs fortgesetzt und vergangenen Donnerstag zum achten Mal seit Mitte 2024 ihren Leitzins gesenkt.
Für ihre Lohnprognose erfasst die EZB nur aktive Tarifverträge. Diese gelten den Angaben nach für 48,8 Prozent der Arbeitnehmer in den teilnehmenden Ländern. 2024 waren es noch 47,4 Prozent.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)