Länder und Firmen fordern Stopp von US-Zöllen auf Flugzeuge und -teile

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Düsseldorf (Reuters) - Mehrere Länder und Airlines haben einen Stopp der US-Importzölle auf Verkehrsflugzeuge und -teile gefordert.

Die vom US-Handelsministerium veröffentlichten Dokumente enthüllten gravierende Bedenken über die Folgen möglicher neuer Einfuhrgebühren, die neben der EU und Ländern wie Kanada, China, Japan, Mexiko und der Schweiz auch von Unternehmen geäußert wurden.

"Als verlässliche Handelspartner sollten die Europäische Union und die Vereinigten Staaten ihren Handel mit Flugzeugen und Flugzeugteilen stärken, anstatt ihn durch Handelsbeschränkungen zu behindern", erklärte etwa die EU. In einem Schreiben der chinesischen Regierung hieß es: "Kein Land und keine Region sollte versuchen, die Entwicklung der heimischen Flugzeugindustrie durch die Unterdrückung ausländischer Wettbewerber zu fördern."

Airlines und Flugzeugbauer betreiben derweil Lobbyarbeit bei US-Präsident Donald Trump, um die Zollfreiheit gemäß dem Zivilluftfahrtabkommen von 1979 wiederherzustellen, das der US-Industrie einen jährlichen Handelsüberschuss von 75 Milliarden Dollar beschert hat. Letzte Woche warnten Delta Air Lines und große Handelsverbände vor den Auswirkungen der Zölle auf Ticketpreise, Flugsicherheit und Lieferketten.

Der Flugzeugbauer Boeing forderte: "Die Vereinigten Staaten sollten in jedem ausgehandelten Handelsabkommen eine zollfreie Behandlung für Verkehrsflugzeuge und deren Teile sicherstellen, ähnlich wie bei ihren Bemühungen mit Großbritannien." Robin Hayes, Chef von Airbus Americas, erklärte: "Die aktuellen US-Zölle auf den Luftverkehr gefährden die inländische Produktion von Verkehrsflugzeugen." Es sei heute weder realistisch noch sinnvoll, in irgendeinem Land eine hundertprozentig inländische Lieferkette aufzubauen. Auch JetBlue Airways lehnte neue Zölle ab. "Die Handelspolitik sollte die bewährten Systeme, die unsere Flugzeuge sicher und kostengünstig fliegen lassen, stärken und nicht destabilisieren."

Anfang Mai hatte das Handelsministerium eine Untersuchung der nationalen Sicherheit nach "Section 232" zu Importen von Verkehrsflugzeugen, Triebwerken und Teilen eingeleitet, die die Grundlage für noch höhere Zölle auf solche Importe bilden könnte. Trump hat bereits Zölle von zehn Prozent auf fast alle Flugzeug- und Teileimporte erhoben.

Mexiko exportierte im Jahr 2024 Flugzeugteile im Wert von 1,45 Milliarden Dollar in die USA – ein Zehntel des Gesamtvolumens. Die EU gab an, US-Flugzeugexporte im Wert von rund zwölf Milliarden Dollar abzunehmen und gleichzeitig Flugzeuge im Wert von rund acht Milliarden Dollar in die USA einzuführen.

(Bericht von David Shepardson; geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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