Iran sucht Unterstützung Russlands

Istanbul/Moskau (Reuters) - Nach dem US-Angriff auf die iranischen Atomanlagen sucht die Führung in Teheran verstärkt die Unterstützung Russlands.
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi reiste am Montag nach Moskau, um Präsident Wladimir Putin um mehr Hilfe zu bitten, wie aus iranischen Regierungskreisen verlautete. Araghtschi solle Putin einen Brief des iranischen geistlichen Oberhaupts Ajatollah Ali Chamenei überbringen. Der Iran sei mit der bisherigen russischen Unterstützung unzufrieden und wolle, dass Putin mehr tue, um das Land gegen Israel und die USA zu stützen.
Was genau die iranische Führung von Putin erwartet, wurde nicht ausgeführt. Der Kreml bestätigte, dass Putin Araghtschi empfangen werde, äußerte sich jedoch nicht zu den Gesprächsinhalten. Der Iran und Russland koordinierten ihre Positionen zur aktuellen Eskalation im Nahen Osten, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Araghtschi. Putin hat die israelischen Angriffe verurteilt, sich zu den US-Attacken auf die iranischen Atomanlagen am Wochenende jedoch noch nicht geäußert.
Vergangene Woche hatte die russische Führung vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten gewarnt und Putin als Vermittler angeboten. Am Wochenende hatten die USA iranische Atomanlagen angegriffen. Der Iran feuerte daraufhin Raketen auf Israel ab, wobei in Tel Aviv zahlreiche Menschen verletzt und Gebäude zerstört wurden. Zudem hat die Führung in Teheran den USA mit Vergeltung gedroht.
(Bericht von Parisa Hafezi und Guy Faulconbridge; Bearbeitet von Alexander Ratz; Redigiert von Christian Rüttger; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)