Schuldenmanager des Bundes erhöht wegen Finanzpaket Kreditaufnahme

(Reuters) - Die mit dem Schuldenmanagement des Bundes betraute Finanzagentur nimmt angesichts des großen Finanzpakets der Regierung mehr Kredite auf.
Im dritten Quartal werden demnach insgesamt 19 Milliarden Euro mehr finanziert als zuvor geplant. "Die Mittelaufnahme am Kapitalmarkt wird dabei um 15 Milliarden Euro steigen", teilte die Finanzagentur am Dienstag weiter mit. "Am Geldmarkt werden vier Milliarden Euro zusätzlich aufgenommen."
Der Schuldenmanager des Bundes will auch Anleihen mit siebenjähriger Laufzeit wieder einführen. Diese könnten nach Einschätzung von Experten für Anleger attraktiv sein, die im mittleren Laufzeitbereich investieren wollen, aber auf höhere Rendite setzen, als etwa mit fünfjährigen Anleihen zu erzielen wären.
Schuldenbremse soll gelockert werden
Für eine neue siebenjährige Bundesanleihe mit Fälligkeit im November 2032 sind insgesamt zwei Emissionstermine im dritten Quartal vorgesehen. Im August steht die Neuemission über vier Milliarden Euro an. Im September wird dieses Papier dann um vier Milliarden Euro aufgestockt. "Die Begebungen wurden aufgrund des erhöhten Finanzierungsbedarfs neu in die Planung aufgenommen, in der Jahresvorausschau waren sie nicht enthalten", erklärte die Finanzagentur.
Das Finanzpaket sieht eine Lockerung der Schuldenbremse zugunsten höherer Verteidigungsausgaben und die Einrichtung eines kreditfinanzierten Sondervermögens Infrastruktur von 500 Milliarden Euro vor. Die schwarz-rote Regierung hat ihren ersten Bundeshaushalt und die Finanzplanung bis 2029 bereits auf den Weg gebracht.
Das Kabinett beschloss nach Angaben aus Regierungskreisen den Etatentwurf für 2025, die Haushaltseckwerte für 2026 und den Finanzplan bis 2029. Der Entwurf von Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) sieht eine Schuldenaufnahme von etwa 143 Milliarden Euro vor. Damit sollen die Ausgaben für Verteidigung und Investitionen erhöht und Finanzierungslöcher im Haushalt geschlossen werden.