Merz: Habe Trump zu Sanktionen gegen Russland gedrängt

Berlin (Reuters) - Kanzler Friedrich Merz hat US-Präsident Donald Trump gedrängt, den Weg für amerikanische Sanktionen gegen Russland frei zu machen.
Er habe Trump am Rande des Nato-Gipfel gesprochen, sagte Merz am Mittwoch in Den Haag. "Ich habe ihm noch einmal im Hinblick auf die Lage in der Ukraine unseren dringenden Wunsch vorgetragen, doch jetzt auch auf amerikanischer Seite zu weiteren Sanktionen gegenüber Russland zu kommen", fügte Merz hinzu. "Es wird keine militärische Lösung dieses Konfliktes geben. Wir müssen den wirtschaftlichen Druck auf Moskau erhöhen."
Die EU werde das 18. Sanktionspaket am Donnerstag endgültig auf den Weg bringen, aber das alleine reiche nicht, sagte der Kanzler. Man brauche eine stärkere Beteiligung der Vereinigten Staaten, weil nur diese etwa Sanktionen gegen China und Indien als Käufer russischen Erdöls und Erdgases verhängen könnten. "Ich habe den Eindruck, dass er intensiv darüber nachdenkt, was er tun kann", sagte Merz über Trump. Angesichts der Entwicklung im Iran müsse der US-Präsident "ein solches Momentum" handelspolitisch nutzen.
Merz wies den Eindruck zurück, dass der Nato-Gipfel der Ukraine nicht geholfen habe. Das Thema Mitgliedschaft der Ukraine in der Nato habe gar nicht auf der Tagesordnung gestanden. Und die Hilfszusagen der Nato-Staaten und etlicher Staaten darüber hinaus für die Ukraine seien beträchtlich.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Christian RüttgerBei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)