Adidas: Prognose geschlagen ++ Amazon: Warren Buffett steigt ein ++ BASF: Gewinn deutlich runter

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Ölpreis und die Zinsaussichten der amerikanischen Notenbank gefallen den Anlegern aktuell überhaupt nicht. Daher schloss die Wall Street am Donnerstag einheitlich im Minus. Das Jerome Powell in diesem Jahr wohl die Zinsen nicht senken wird, hat die Stimmung an den US-Märkten deutlich eingetrübt. Trotzdem gab es am Donnerstag ein Unternehmen, dass kräftig feiern durfte.

Beyond Meat mit glänzendem Börsendebut

Fleisch-Alternativen standen an der Wall Street Donnerstag sehr weit oben auf dem Einkaufszettel der Börsianer. Die Anleger rissen sich förmlich um die neuen Wertpapiere des auf vegane Burger und Würste spezialisierten US-Herstellers Beyond Meat. Am ersten Handelstag schossen die Papiere bis Handelsschluss auf 65,75 Dollar. Der Kurs des Börsen-Neulings schaffte damit einPlus von 163 Prozent gegenüber dem Ausgabepreis.

Bill Gates und Leonardo DiCaprio jubeln mit

Beyon Meat wird unter anderem von Microsoft-Mitgründer Bill Gates und Hollywood-Star Leonardo DiCaprio unterstützt. Das Unternehmen erlöste beim Börsengang rund 240 Millionen Dollar und wurde dabei insgesamt mit knapp 1,5 Milliarden Dollar bewertet.

Dax: Korrektur überfällig?

Die Rufe nach einem Rücksetzer im deutschen Leitindex werden immer lauter. Mittlerweile hat der Dax seit Jahresanfang schon fast um 17 Prozent zugelegt. Aus technischer Sicht ist der Deutsche Leitindex schon seit längerer Zeit überverkauf. Börsenexperten rechnen daher mit einer Korrektur im Rahmen von 5 Prozent oder einem längeren Seitwärtstrend. Viel Spielraum nach oben wird allerdings nicht mehr angenommen.

Aber das Spielchen ist an der Börse auch bekannt. Je lauter getrommelt wird, desto weniger macht der Dax Anstalten dem Ruf zu folgen. Auf der anderen Seite kann dann aber auch alles ganz schnell gehen und das deutsche Börsenbarometer taucht plötzlich ab. Der Grund dafür kommt in vielen Fällen aus einer weniger beachteten Ecke. Heute zu Handelsstart ist es aber noch nicht soweit. Der Dax legte ganz leicht zu und startet mit 12.353,52 Punkten in den Tag - ein Plus von 0,07 Prozent.

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Adidas: Produktionsprobleme machen sich bemerkbar

Das Wachstum des Sportartikelkonzerns Adidas hat sich im ersten Quartal abgeschwächt. Der Umsatz stieg um 6 Prozent auf knapp 5,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Herzogenaurach mitteilte. Währungsbereinigt lag das Plus bei 4 Prozent. Adidas hatte bereits angekündigt, dass das Wachstum wegen Produktionsengpässen in der ersten Jahreshälfte abflauen wird. Im Gesamtjahr 2018 hatte das Umsatzwachstum währungsbereinigt noch acht Prozent erreicht.

Getrieben wurde das Umsatzplus von einer guten Nachfrage in China, Russland sowie den Schwellenländern. In Nordamerika legte Adidas leicht um 3 Prozent zu. Dagegen musste das Unternehmen in Südamerika sowie Europa einen Rückgang hinnehmen.

Wachstum soll sich wieder verstärken

Die Profitabilität konnte Adidas deutlich verbessern. Das Betriebsergebnis wuchs um gut 17 Prozent auf 875 Millionen Euro und fiel damit besser aus als von Analysten erwartet. Dabei profitierte Adidas unter anderem von niedrigeren Beschaffungskosten. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäften stieg um 16,5 Prozent auf 631 Millionen Euro. Die Jahresprognose bestätigte der Konzern. Das Wachstum soll sich dabei in der zweiten Jahreshälfte beschleunigen.

Warren Buffet: Nach Apple jetzt Amazon

Die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway von Starinvestor Warren Buffett hat sich erstmals mit Aktien des weltgrößten Online-Händlers Amazon eingedeckt.

Buffett sagte dem Sender CNBC am Donnerstag, dass der Kauf von einem seiner Investmentmanager, Todd Combs oder Ted Weschler, getätigt wurde. Einzelheiten dazu würden im nächsten Quartalsbericht veröffentlicht. Die Aktien von Unternehmen steigen häufig, wenn Berkshire sich an ihnen beteiligt. Combs und Weschler können zusammen etwa 26 Milliarden Dollar investieren.

Der Kauf von Amazon-Aktien fügt eine neue Verbindung zwischen Buffett und Bezos hinzu. Deren Firmen haben im vergangenen Jahr mit dem Finanzhaus JPMorgan Chase ein neues Unternehmen namens Haven gegründet, um die Gesundheitskosten ihrer Mitarbeiter zu senken.

BASF: Zollstreitigkeiten und schwächelnde Autobranche einfach zu viel

Die Autoflaute sowie der Zollstreit zwischen den USA und China haben beim Chemiekonzern BASF auch im Auftaktquartal kräftig auf den Gewinn gedrückt. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel im Jahresvergleich um 24 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro, wie der DAX-Konzern am Freitag am Tag der Hauptversammlung in Ludwigshafen mitteilte. Während die Segmente mit Basischemikalien und Kunststoffen deutlich schlechter liefen, verzeichnete das Unternehmen kräftige Zuwächse im Agrarchemiegeschäft dank eines Milliarden-Zukaufs im vergangenen Jahr.

BASF erwarb vom Rivalen Bayer bestimmte Pflanzenschutzmittel und verschiedene Saatgut-Arten, die dieser im Zuge der Monsanto-Übernahme abgeben musste.

Nach Steuern und Anteilen Dritter verdiente BASF 1,4 Milliarden Euro und damit 16 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz legte um drei Prozent auf knapp 16,2 Milliarden Euro zu. Den Ausblick für das Gesamtjahr 2019 bestätigte BASF.

Kurz & knapp:

Siltronic: Eine trägere Chip-Nachfrage etwa der Autobranche und der Industrie haben den Hersteller von Halbleiter-Wafern im ersten Quartal wie bereits angekündigt belastet. Der Umsatz fiel in den ersten drei Monaten des Jahres im Vergleich zum Schlussquartal 2018 um knapp neun Prozent auf 354,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag in München mitteile. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) knickte um etwa ein Fünftel auf 127,2 Millionen Euro ein. Das entspricht einer Marge von 35,9 Prozent. Unter dem Strich blieben 87,6 (Vorquartal: 106) Millionen Euro hängen. Wie bereits im April angekündigt, dürfte das zweite Quartal deutlich schwächer verlaufen als das erste. Den Mitte April wegen des schwierigen Marktumfeldes gesenkten Jahresausblick bestätigte Konzernchef Christoph von Plotho ebenfalls.

Fuchs Petrolub: Der Schmierstoffhersteller ist zum Jahresauftakt von der schwächelnden Nachfrage aus der Autoindustrie belastet worden. „In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld ist Fuchs erwartungsgemäß schwach in das Jahr 2019 gestartet“, sagte Vorstandschef Stefan Fuchs am Freitag in Mannheim. Der Umsatz des MDax-Konzerns stagnierte im ersten Quartal bei 643 Millionen Euro. Dabei machte das Geschäft in Nord- und Südamerika die schwächeren Automobilmärkte in Deutschland und China wett. Wegen höherer Kosten sackte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern im Jahresvergleich um 16 Prozent auf 77 Millionen Euro ab und fiel damit schwächer aus als von Experten zuvor geschätzt. Unter dem Strich stand ein Gewinnrückgang von 18 Prozent auf 55 Millionen Euro. An den Jahresprognosen hält das Unternehmen fest.

Xing: Das Karrierenetzwerk hat heute ebenfalls seine Zahlen vorgelegt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg mit einem Plus von 20 Prozent auf 17,7 Millionen etwas stärker als der Umsatz, der um 18 Prozent auf 62,6 Millionen Euro zulegte. Das Karrierenetzwerke profitiert seit Jahren vom boomenden Jobmarkt. Seit Ende 2012 hat sich der Wert der Aktien verachtfacht. Ein Händler hob mit Blick auf die Quartalszahlen insbesondere eine etwas besser als erwartete Profitabilität hervor

Von Markus Weingran / dpa-AFX

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Bild: Krista Kennell / Shutterstock.com

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