Adler Group: Wie viel bleibt für Vonovia übrig? – LEG will 15.000 Wohnungen von den Luxemburgern kaufen

onvista · Uhr

Vonovia sichert sich die Möglichkeit etwas mehr als 13 Prozent an der Adler Group zu kaufen und jetzt sucht LEG seine Chance beim angeschlagenen Immobilienkonzern aus Luxemburg. Der MDax-Konzern hat sich die Möglichkeit gesichert 15.000 Wohnungen der Adler Group zu übernehmen. Allerdings möchte LEG, genauso wie Vonovia zuvor, einen genauen Blick in die Bücher werfen. Die Wohnungen mit relativ geringen Mieten, die größtenteils den Töchtern Adler Real Estate und Westgrund gehören, liegen nach Angaben der LEG zu 90 Prozent in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen.

Fast 1,5 Milliarden für Adler?

15.350 Wohnungen und 186 Gewerbeeinheiten im Wert von 1,485 Milliarden Euro sollen an den Konkurrenten LEG Immobilien verkauft werden, wie beide Unternehmen am Montag mitteilten. Der Verkaufspreis werde aber etwas geringer ausfallen, unter anderem weil Adler aus steuerlichen Gründen 10,1 Prozent der Anteile an den Wohnungsgesellschaften behält.

Beginn der Restrukturierung?

Adler setzt damit zumindest teilweise seine Ankündigung um, sich von einem großen Teil seines Bestandes von 70.000 Wohnungen zu trennen, um den milliardenschweren Schuldenberg abzubauen. „Der Verkauf kann zu einer erheblichen Verringerung des Verschuldungsgrades der Adler durch Rückzahlung von Anleihen und Darlehen führen“, hieß es in der Mitteilung. Co-Chef Maximilian Rienecker hatte allerdings vor einer Woche von 40.000 bis 60.000 Wohnungen gesprochen, die verkauft werden könnten.

Die Adler Group steht doppelt unter Druck: Zum einen fordern Investoren, den Verschuldungsgrad deutlich zu senken. Zum anderen erhebt der britische Leerverkäufer Fraser Perring Vorwürfe gegen das Unternehmen, die den Kurs der Adler-Aktie ins Rutschen gebracht haben. Der Branchenriese Vonovia hatte die Krise genutzt und sich eine Option zum Kauf von 13,3 Prozent an Adler gesichert. Das entspricht der Hälfte der Beteiligung des Adler-Großaktionärs Aggregate Holdings.

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Redaktion onvista:

Auch wenn sich ein Licht am Ende des Tunnels zeigt, sollten Anleger weiterhin die Finger von der Adler-Aktie lassen. Nicht umsonst betonen sowohl Vonovia als auch LEG, dass sie vor den Transaktionen einen genauen Blick in die Bücher werfen möchten.

Zudem sind die Pläne einer neuen Bundesregierung zum Thema Immobilien-Konzerne noch nicht auf dem Tisch. Daher bleiben auch Vonovia und LEG vorerst nur Haltepositionen.

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