Aktien Frankfurt Ausblick: Dax kaum verändert erwartet am US-Feiertag

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ohne Unterstützung aus den USA dürfte der Dax am Donnerstag nur schwer in die Gänge kommen. Im X-Dax zeichnete sich für den Leitindex rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn ein leichtes Plus von 0,2 Prozent auf 12 616,24 Punkte ab. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 deutet sich ein Zuwachs von 0,1 Prozent an. Treiben könnten weiterhin Zinsfantasien angesichts der Nominierung Christine Lagardes als neue EZB-Chefin. Die US-Börsen bleiben an diesem Donnerstag wegen des Unabhängigkeitstags geschlossen.

Noch am Mittwoch hatte der Dax mit 12 631 Punkten knapp einen weiteren Höchststand seit August 2018 erreicht. Die Personalentscheidung im EZB-Direktorium hatte Hoffnungen auf eine weiterhin eher lockere Geldpolitik geschürt und auch den Kursen in Europa und zum Teil auch in Amerika Schwung verliehen. Das solide Wochenplus von aktuell 1,75 Prozent verdankt der Leitindex aber vornehmlich dem Kurssprung vom Montagmorgen nach dem "Waffenstillstand" im Handelskrieg zwischen den USA und China.

Im Zollstreit zwischen den USA und der EU bleiben die Fronten zunächst verhärtet. Weiteren politischen Zündstoff lieferte zuletzt der Iran, mit der Verkündung, ab Sonntag unbegrenzt Uran anreichern zu wollen - und somit ein Stück weit mehr aus dem Atomabkommen aussteigen zu wollen.

Für Zurückhaltung spricht derzeit auch der wichtige US-Arbeitsmarktbericht an diesem Freitag. Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets wies in dem Zusammenhang auf die Daten des privaten Arbeitsvermittlers ADP hin. "Der amerikanische Arbeitsmarkt hat einen Gang runtergeschaltet", so Stanzl. Demnach würden vor allem kleine US-Unternehmen die Zahl ihrer Beschäftigten aktuell offenbar drosseln.

Weiterhin wird sich am Donnerstag zeigen, wie es zuletzt um den Einzelhandel in der Eurozone bestellt war. Im April waren die Umsätze zwar gesunken. Experten rechnen aber für den Mai mit einem neuen Anstieg.

Osram-Aktien profitierten von einer Übernahmeofferte der Finanzinvestoren Bain und Carlyle. Sie stiegen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um mehr als 6 Prozent. Bereits am Mittwoch hatten sie auf Xetra mehr als 11 Prozent gewonnen nach Berichten über ein Kaufangebot. Das wurde am Abend dann öffentlich gemacht.

Die Aktien von Wacker Neuson gerieten unter Druck, nachdem sich Großaktionäre von einem Aktienpaket getrennt hatten.

Commerzbank-Aktien sanken auf Tradegate um mehr als 1 Prozent nach einer Abstufung auf "Neutral" durch JPMorgan. Die Analysten reduzierten ihre Gewinnerwartungen für Banken wegen des Niedrigzinsumfeldes.

Eine verhaltene Studie des Analysehauses RBC könnte zudem die Lufthansa-Aktien bewegen. Nach dem Strategie-Update der Fluggesellschaft und der Gewinnwarnung der Billigtochter Eurowings habe er seine Schätzungen für den Gewinn je Aktie (EPS) massiv gesenkt, begründete Analyst Damian Brewer seine Neubewertung der Aktie. Er senkte die Papiere auf 'Sector Perform' mit einem Ziel von 14,50 Euro. Die Papiere notierten iauf Tradegate mit 0,3 Prozent im Minus./kro/mis

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