Aktien New York Ausblick: Gewinne erwartet - JPMorgan mit Zahlen im Fokus

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - An den US-Börsen dürfte der Dow Jones Industrial am Dienstag nach einem schwachen Vortag wieder zulegen. Der Broker IG taxierte den bekanntesten Wall-Street-Index rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn 1,6 Prozent höher bei 23 770 Punkten. Allerdings sorgt die startende Berichtssaison angesichts der weiter grassierenden Corona-Pandemie für Unsicherheit.

Inzwischen sind allein im besonders heftig von der Pandemie betroffenen US-Bundesstaat New York mehr als 10 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben, im gesamten Gebiet der Vereinigten Staaten beträgt die Zahl der Virus-Toten mehr als 23 000. Über 550 000 Menschen sind infiziert.

Weltweit rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) wegen der Pandemie in diesem Jahr mit einer Schrumpfung der Wirtschaftsleistung um 3 Prozent. Das wäre ein schlimmerer Wirtschaftseinbruch als jener nach der globalen Finanzkrise 2008/2009. Für das kommende Jahr wird allerdings wieder eine deutliche Erholung erwartet.

Unternehmensseitig dürfte zuvorderst die Bankenbranche an diesem Tag in den Blick rücken. JPMorgan und Wells Fargo legten ihre Quartalszahlen vor. Am Mittwoch folgen dann die Bank of America , die Citigroup , Goldman Sachs sowie die U.S. Bancorp.

Vorbörslich ging es für die Anteilsscheine der US-Investmentbank JPMorgan um rund 3 Prozent hoch. Wegen hoher Rückstellungen für gefährdete Darlehen brach der Nettogewinn im ersten Quartal von JPMorgan im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 70 Prozent ein. Mit rund 8,3 Milliarden Dollar legte die Bank rund fünfeinhalb Mal so viel wie ein Jahr zuvor zurück. Vorstandschef Jamie Dimon hatte die Aktionäre wegen der Corona-Pandemie allerdings bereits vor Ostern auf einen herben Gewinnrückgang im laufenden Jahr vorbereitet. Er hält die Bank allerdings trotz allem für "gut gerüstet".

Wells Fargo berichtete über Rückstellungen im ersten Quartal in Höhe von 4 Milliarden Dollar nach 845 Millionen Dollar im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Zudem sei das Ergebnis je Aktie mit 1 US-Cent deutlich geringer als erwartet ausgefallen, gab Marktanalyst Neil Wilson von Markets.com zu Bedenken. Die Wells-Fargo-Papiere drehten allerdings nach vorbörslichen Verlusten zuletzt ins Plus und stiegen um 1,2 Prozent.

Der Pharmahersteller Johnson & Johnson senkte angesichts der Corona-Krise seine Umsatz- und Ergebnisziele für 2020. Zugleich hob er allerdings seine Quartalsdividende von 0,95 auf 1,01 US-Dollar an. Am Markt war ein Dollar erwartet worden. Die Aktie stieg vorbörslich um 2,7 Prozent.

Um 7,4 Prozent sprangen vor dem Börsenstart zudem die Papiere von Tesla nach oben. Sie profitierten von einem positiven Urteil der Schweizer Bank Credit Suisse. Analyst Dan Levy setzte die Aktie des Elektroauto-Herstellers von "Underperform" auf "Neutral" hoch und hob das Kursziel von 415 auf 580 Dollar an. Verglichen mit althergebrachten Autobauern bringe die Virus-Krise Tesla in eine bessere Position, schrieb er. Autobauer, die bislang auf Verbrenner ausgerichtet sind, seien erst in der Umstellung hin zur Elektromobilität, die ihnen angesichts der aktuellen Verwerfungen im Produktionszyklus nun erschwert werde.

Für die Anteile von Slack ging es vorbörslich um rund 3 Prozent nach oben. Das Wertpapierhaus Cantor Fitzgerald hat die Bewertung der Aktie des Software-Unternehmens mit "Overweight" und einem Kursziel von 30 Dollar aufgenommen./ck/jha/

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