Allianz: Übernahme der ADAC-Autoversicherung ab 2019 ++ Evotec: Neue Kooperation im Bereich Dermatologie ++ Altira: Malboro-Cowboy denkt über Cannabis nach

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Vorbei ist es schon wieder mit der Herrlichkeit am deutschen Aktienmarkt. Nach dem guten Start in die neue Woche kann der Dax die fröhliche Stimmung nicht aufrecht halten. Die gute Nachricht ist allerdings, dass der Leitindex nicht unter 11.400 Punkte in den neuen Handelstag startet. Im Vorfeld war das Börsenbarometer schon dreimal an dieser Marke gescheitert. Montag nahm der Leitindex die Hürde in einem Satz und stieg sogar über 11.500 Punkte. Gegen Handelsende ging dem Dax dann etwas die Pust aus und er kam wieder ein Stück zurück.

Katerstimmung perfekt

Mit einem Minus von 0,44 Prozent startet der Dax in den heutigen Handelstag und liegt damit bei 11.414,72 Punkten. Wirklich schlechte Nachrichten gibt es heute nicht. Aus Italien sind weiterhin versöhnliche Töne zu hören. Heute will Rom einen neuen überarbeiteten Haushalt vorlegen.

Geringeres Defizit möglich

Um ein EU-Defizitverfahren zu vermeiden, werde in den nächsten Stunden ein Haushaltsvorschlag präsentiert, sagte heute der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte der Zeitung „Avvenire“. Der neue Vorschlag werde wahrscheinlich ein geringeres Defizit vorsehen als bislang geplant. Details nannte Conte nicht. Die EU-Finanzminister treffen sich an diesem Dienstag in Brüssel.

Brexit-Beratungen starten

Das britische Unterhaus debattiert von heute an fünf Tage lang über das mit Brüssel ausgehandelte Brexit-Abkommen. Die Abgeordneten müssen dann am 11. Dezember über das stark umstrittene Vertragswerk abstimmen. Sollten die Abgeordneten die Vereinbarung nicht annehmen oder den Beschluss-Text so stark ändern, dass eine Zustimmung zum Abkommen nicht mehr gewährleistet ist, droht ein ungeordneter Brexit.

Schicksal von Theresa May hängt an der Abstimmung

Die nordirische DUP, die bislang die Minderheitsregierung von Premierministerin Theresa May stützt, und rund 100 Abgeordnete aus der Regierungsfraktion wollen gegen das Abkommen stimmen. May rief ihre Tories dazu auf, die Nerven zu bewahren und den Brexit-Deal zu unterstützen. Dies garantiere Großbritannien eine bessere Zukunft. Auch die Opposition kündigte an, gegen das Abkommen zu votieren. Labour-Chef Jeremy Corbyn wittert bei Neuwahlen seine Chance.

Gestern Topp heute Flop

Die deutschen Autobauern haben zu Wochenbeginn die Erholung im deutschen Leitindex angeführt. Besonders die Aussicht auf sinkende Zölle in China haben die Fantasie der Anleger angeregt. Heute scheint diese wieder verflogen mit einem Minus von 0,6 Prozent kommt BMW zu Handelsstart noch am besten weg. Daimler und VW liegen über 1 Prozent im Minus.

Allianz: ADAC-Autoversicherung schneller im Konzern

Europas größter Versicherer Allianz übernimmt die Anteile seines Schweizer Rivalen Zurich an der ADAC Autoversicherung ein Jahr früher als geplant. Der Eigentumsübergang an dem Gemeinschaftsunternehmen solle nun voraussichtlich zum 1. Januar 2019 erfolgen, teilten beide Unternehmen am Montag mit. Die Partnerschaft war ursprünglich zum 31. Dezember 2019 gekündigt worden. Die drei Parteien haben sich den Angaben zufolge aber jetzt im Grundsatz darauf geeinigt, der Allianz vorzeitig die Kooperation mit der ADAC Autoversicherung AG zu ermöglichen.

Über den Kaufpreis vereinbarten die Beteiligten Stillschweigen. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die deutsche Finanzaufsicht Bafin. Eine große Anzahl der betroffenen Zurich-Mitarbeiter soll zum März 2019 übernommen werden. Die Betroffenen erhielten in den nächsten Tagen ein verbindliches Angebot, hieß es. Dazu gehöre auch ein Beschäftigungsschutz am bisherigen Standort. Das Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in München war 2007 gegründet worden.

Evotec: Dermatologie-Spezialist für 2 Jahre dabei

Evotec gibt heute den Beginn einer integrierten Wirkstoffforschungsallianz mit LEO Pharma, einem weltweit führenden Anbieter in medizinischer Dermatologie, bekannt. Ziel ist es, neue Leitstrukturen zu generieren, die auf innovative und für verschiedene dermatologische Indikationen bedeutende Zielstrukturen einwirken. Die Dauer der Zusammenarbeit beträgt zunächst zwei Jahre.

Die Allianz kombiniert Evotecs branchenführende Hit-Identifizierungsplattform, inklusive der umfangreichen Kapazitäten und Erfahrung in den Bereichen Screening, Strukturbiologie und fragmentbasiertes Wirkstoffdesign, mit LEO Pharmas 110-jähriger Erfolgsbilanz in der Wirkstoffentwicklung und in wissenschaftlichem Fortschritt im Bereich Dermatologie. Evotecs Wissenschaftler werden in einem gemeinsamen Team mit Wissenschaftlern von LEO Pharma arbeiten. Zudem wird die Allianz durch weitere hochwertige Wirkstoffforschungs- und ADME-Tox-Services unterstützt.

Kurz & knapp:

Altira: Der Marlboro-Hersteller prüft den Einstieg in das Geschäft mit Cannabis. Der kanadische Marihuana-Hersteller Cronos bestätigte am späten Montagabend, dass er Gespräche mit Altria führe. Diese befänden sich aber noch in einem frühen Stadium. Die Cronos-Aktie legte daraufhin kräftig zu, zeitweise um über 15 Prozent. Völlig offen ist, ob Altria nur an einer Beteiligung oder an einer vollständigen Übernahme Interesse hat. Der Konzern wäre der erste unter den Tabak-Schwergewichten, der sich auf das Gebiet Cannabis vorwagt.

Wirecard: Der Bezahldienstleister hat seine Kooperation mit lastminute.com ausgebaut, um Visa-Karten in verschiedenen Währungen anzubieten. Beide Unternehmen arbeiten bereits seit mehreren Jahren im Bereich Acquiring sowie Supplier and Commission Payments (SCP) für Tochtergesellschaften von lastminute.com zusammen. Mit der neuen lastminute.com Visa Card werden Reisende ab kommender Woche an Millionen von Akzeptanzstellen weltweit in der Landeswährung bezahlen und so Gebühren für den Währungsumtausch vermeiden können.

RTL: Die Deutsche Bank hat das Kursziel für den Medienkonzern in einem Ausblick auf 2019 von 48 auf 45 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Sell“ belassen. Der jüngste Schritt des TV-Konzerns, in ein abonnementbasiertes Modell für Video-on-Demand und Fußball-Übertragungsrechte in Deutschland zu investieren, werde die Betriebskosten im wichtigen deutschen Geschäft in den nächsten zwei Jahren beträchtlich steigern, schrieb Analystin Laurie Davison in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Zugleich seien die Erträge sehr unsicher.

Von Markus Weingran

Foto: multitel / shutterstock

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