Aus 100 Euro mach 38 Euro: Wie das Sparbuch deine Altersvorsorge killt

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Die Deutschen lieben Bargeld, Girokonten, Tagesgeldkonten und Sparbücher: Aktuellen Zahlen der Bundesbank zufolge liegen rund 40 % des Vermögens der privaten Haushalte in solchen Anlagen, was der unfassbaren Summe von 2,52 Billionen Euro entspricht. Weitere 37 % oder 2,33 Billionen bestehen aus Lebensversicherungen und ähnlichen Altersvorsorgeverträgen.

Eine alarmierende Bilanz: Denn somit sind mehr als drei Viertel des Vermögens deutscher Privatpersonen in Anlagen investiert, die im Grunde eine Nullverzinsung abwerfen.

Besonders kritisch: Entgegen der allgemeinen Meinung sind 0,1 % Zinsen eben nicht besser als null und somit „wenigstens etwas“. Nein, die aktuellen Null- und Niedrigzinsen sind sogar weniger als nichts, wenn man die schleichende Inflation bedenkt.

Null ist weniger als nichts

Wenn eine Kugel Eis vor zehn Jahren noch unter einem Euro kostete und heute deutlich mehr, dann ist das Inflation. Diese Geldentwertung soll jährlich in einer Größenordnung von knapp unter 2 % stattfinden - zumindest ist dies das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB).

Das klingt nicht nach viel, ist aber ein Vielfaches von dem, was dir deine Bank, Bausparkasse oder Lebensversicherung an Zinsen zahlt: Ein Sparbuch mit einem Zinssatz von 0,1 % kommt auf eine reale Verzinsung von -1,9 %, wenn man die Inflation berücksichtigt. Und die führt langfristig zu wirklich katastrophalen Ergebnissen.

Wer heute im Alter von 20 Jahren 100 Euro auf ein Sparbuch einzahlt und diese Rücklagen erst mit 70 Jahren wieder antastet, wird in diesen 50 Jahren einen Kaufkraftverlust von knapp 62 % Prozent hinnehmen müssen: Die 100 Euro von heute werden sich dank der Zinsen zwar auf „wahnsinnige“ 105,12 Euro vermehren. Diese 105,12 Euro werden einen Einkaufswagen in 50 Jahren aber nicht ansatzweise so gut füllen wie heute noch: Im Jahr 2070 wird man für diese Summe nur noch Waren im Wert von 38,32 heutigen Euro kaufen können.

Was tun?

Du kannst dich der Geldentwertung nicht entziehen und im Endeffekt ist jede Anlage mit einer Verzinsung von unter 2 % eine, bei der du langfristig Geld verlierst. Gerne berufen sich Deutsche auf die „Sicherheit“ solcher Anlagen. Die einzige Sicherheit, die ich hier jedoch erkennen kann, ist die, dass man am Ende ärmer dastehen wird.

Welche Vermögenswerte bringen aber eine Rendite von über 2 % ein und bauen damit wirklich Vermögen auf? Aktien zum Beispiel!

Klar: Keine Aktie garantiert dir eine zukünftige Rendite und vor kurzfristigen Kursverlusten, wie sie jetzt gerade stattfinden, ist man nie sicher. Dabei könnte ausgerechnet der aktuelle Corona-Crash eine gute Gelegenheit für Investoren darstellen, um zu günstigeren Kursen mit dem Investieren zu beginnen.

Das lohnt sich: Denn trotz aller Krisen der Vergangenheit kamen die großen weltweiten Aktienmärkte in den letzten 50 Jahren auf Renditen rund um 7,3 % (deutsche Aktien) und 9,4 % (US-Aktien) vor Inflation. 100 Dollar wären hier, über die letzten 50 Jahre angelegt, auf 8.842 Dollar angewachsen. Selbst nach Abzug einer angenommenen Inflation von 2 % im Jahr bliebe eine Kaufkraftsteigerung von 100 auf 3.499 Dollar.

Die ersten Schritte

Vielleicht stellst du dir das Investieren in den Aktienmarkt irre kompliziert vor. Das ist es ganz und gar nicht: Ein Depot bei einem vertrauenswürdigen und günstigen deutschen Onlinebroker ist in wenigen Minuten eröffnet, und dann kann es im Grunde auch schon losgehen.

Sofern du es dir nicht zutraust, individuelle Aktien auszuwählen, die besser abschneiden als der Gesamtmarkt, kommen dir ETFs zu Hilfe. Selbst Investorenlegende Warren Buffett denkt, dass ETFs für die allermeisten Anleger die beste Wahl sind. Sie bilden einen existierenden Aktienindex, etwa den deutschen DAX, nach - und das zu Kosten, die sich im Bereich der Sparbuchverzinsung bewegen. Wenn du regelmäßig einen DAX-ETF besparst, kaufst du indirekt die Aktien all der bekannten Unternehmen aus diesem Index, etwa BASF, Siemens oder Volkswagen. Oft geht das schon ab 25 Euro Investitionssumme im Monat.

Du siehst: Aktien sind eine hervorragende Möglichkeit, um der Geldentwertung ein Schnippchen zu schlagen und im Alter gut auszukommen.

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Christoph Gössel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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Foto: Getty Images

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