Bitcoin: Scharfe Korrektur aber 8000er Marke bleibt erreichbar – Kommt ein Schweizer-Franken-Token und wird Buffett nach diesem Treffen seine Meinung ändern? Ein Marktüberblick

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Kurs des Bitcoin ist am Dienstag deutlich gefallen. In der vergangenen Nacht rutschte der Kurs auf der Handelsplattform Bitstamp in wenigen Minuten von etwa 8500 Dollar auf ein Tagestief bei 7732 Dollar. Im weiteren Handelsverlauf konnte sich der Bitcoin-Kurs wieder etwas erholen und ist bis zum Nachmittag wieder knapp an die Marke von 8000 Dollar geklettert.

Marktbeobachter sprachen von einer generellen Kursschwäche bei Kryptowährungen. In der vergangenen Woche hatte der Bitcoin noch ein Jahreshoch bei etwa 9100 Dollar erreicht.

Weitere Gewinnmitnahmen?

Nach Einschätzung des Analysten Timo Emden von Emden Research kam es beim Bitcoin zu Gewinnmitnahmen. „Anleger haben nun erstmal Kasse gemacht“, sagte der Experte. Auch die Abkühlung der globalen Aktienmärkte könnte demnach im aktuellen Umfeld Gewinnmitnahmen attraktiver erscheinen lassen.

Was bewegt den Krypto-Sektor?

Facebook: Der Boss der US-amerikanischen Commodity Futures Trading Commision (CFTC) hat nun offiziell bestätigt, dass Facebook plant 2020 eine eigene Kryptowährung zu veröffentlichen. Gespräche zwischen dem Unternehmen und der Behörde wurden bestätigt. Demnach soll Facebook versuchen, die „regulatorische Landschaft vor dem Start besser einordnen zu können“. Bisher wurde jedoch laut Aussage der CFTC kein Genehmigungsantrag gestellt.

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Schweiz: Der Avenir Suisse Think Tank, eine unabhängige, privat finanzierte Denkfabrik schlägt vor, dass die Schweizer Notenbank mit den großen Akteuren der Branche zusammenarbeiten soll, um einen Schweizer-Franken-Token zu entwickeln. Die Schweiz ist in Sachen Blockchain-Unternehmen ein Vorreiter und Hotspot. Auch auf rechtlicher Ebene ist das Land weiter als viele andere Nationen. In dem Vorschlag heißt es: „In diesen Bereichen wurden in der Schweiz bereits nützliche Grundlagenarbeiten geleistet. Doch die Zeit der Pioniere ist vorbei: Die Schweiz muss nun den nächsten Schritt in der Entwicklung von DLT machen und sich vom vielgerühmten „Crypto Valley“ zu einer vollwertigen DLT-Nation entwickeln. “ SIX, einer der größten schweizer Börsenplätze, hatte letzten Monat gegenüber der Nachrichtenseite Cointelegraph bestätigt, dass sie an einem Stablecoin arbeiten, der durch den Schweizer Franken gedeckt ist.

Druckenmiller: Der US-Milliardär ist weiterhin sehr skeptisch gegenüber dem Bitcoin. In einem Gespräch mit Scott Bessent, Gründer von Key Square Capital Management beim Economic Club von New York, erklärte Druckenmiller, er sei immer noch nicht daran interessiert in die Kryptowährung zu investieren. „Ich glaube nicht, dass ich ein Neandertaler bin, obwohl ich so genannt wurde, als ich sagte, dass ich Bitcoin nicht besitzen wollte“, fasste er zusammen.

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Zum Schluss ein wenig Fantasie: Justin Sun, Erfinder der Kryptowährung TRON, hat am vergangenen Wochenende ein Mittagessen mit Investoren-Legende Warren Buffett ersteigert – Für die Rekordsumme von 4.567.888 Dollar. Das verkündete er am Montagabend über seinen Twitteraccount. Zudem darf er bis zu sieben weitere Personen zu dem Treffen einladen – und er hat weitere hohe Tiere aus der Blockchain-Industrie eingeladen.

I officially announce I’ve won the record-setting 20th-anniversary charity lunch hosted by @WarrenBuffett. I’ll also invite #blockchain industry leaders to meet with a titan of investment. I hope this benefits everyone. #TRON #TRX #BTT #BitTorrent pic.twitter.com/EMZ4TMhgpR

— Justin Sun (@justinsuntron) 3. Juni 2019

Es ist hinlänglich bekannt, dass Buffett alles andere als positiv gegenüber Kryptowährungen eingestellt ist. Er nannte den Bitcoin beispielsweise bereits „Rattengift hoch zwei“. Gegenüber dem Fundament, der Blockchain-Technologie, ist er allerdings weniger negativ eingestellt. Hier dürfte die Motivation von Sun liegen: "Ich glaube fest daran, dass Buffett mit der richtigen Kommunikation und dem richtigen Verständnis seine Meinung gegenüber Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie ändern und diese Investment-Strategie in sein Portfolio integrieren wird.“

Falls Sun das Kunststück vollbringen sollte und Buffett, dem wohl bekanntesten Investor im Finanzmarkt schlechthin, von Kryptowährungen überzeugen könnte, dann dürfte sich das äußerst positiv auf den Markt auswirken.

Von Alexander Mayer mit Material von dpa-AFX

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Titelfoto: Iaremenko Sergii / Shutterstock.com

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