Dax setzt Rekordlauf mit gebremstem Tempo fort

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach seinem gestrigen Gipfelsturm verliert der Dax deutlich an Schwung. Die nächste Rekordmarke nimmt er dennoch ins Visier.

Mit einem Kursfeuerwerk haben die Anleger an den Aktienmärkten weltweit den Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen gefeiert. Der Dax sprang gestern erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 12.400 Punkten. Am Ende ging der Leitindex mit einem kräftigen Aufschlag von 3,37 Prozent bei 12.454,98 Punkten aus dem Handel. Heute sieht es so aus, als ob der Dax zumindest eine kleine Verschnaufpause einlegen muss.

Zum Start in die Dienstagshandel notierte der Dax mit 0,1 Prozent auf rund 12.470 Zähler nur leicht im Plus. Den Rückenwind von den Börsen in New York, die gestern ebenfalls mit deutlichen Gewinnen geschlossen hatte, konnte der Index offenbar nicht nutzen. An der Wall Street sind die Anleger optimistisch, dass US-Präsident Donald Trump im Lauf der Woche neue Details zur geplanten Steuerreform preisgeben werde, sagte Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets.

Wall Street deutlich im Plus

Im gestrigen Handelsverlauf waren die US-Technologieindizes Nasdaq Composite und Nasdaq 100 auf Höchststände geklettert. Der Dow Jones Industrial nahm unterdessen wieder die Marke von 20.800 Punkten ins Visier, die er zuletzt vor gut drei Wochen hinter sich gelassen hatte. Mit einem Aufschlag von 1,1 Prozent auf 20.764 Punkten beendete der US-Leitindex dann den Tag.

Auch beim marktbreiten S&P-500-Index war das Vorzeichen mit plus 1,1 Prozent auf 2374 Punkten grün. Für den Nasdaq 100 ging es um 1,2 Prozent auf 5508 Zähler nach oben, nachdem er zuvor ein Rekordhoch bei 5513,57 Punkten erreicht hatte. Alle Indizes bewegten sich am Montag in einer teils sehr engen Spanne.

Stärkere Beachtung als sonst könnten heute das Unternehmens- und Verbrauchervertrauen in Frankreich finden. Am Morgen werden die Zahlen für den Monat April veröffentlicht. Zuletzt hatten eine Reihe von französischen Wirtschaftsdaten positiv überrascht. Daneben richten sich die Blicke Am deutschen Aktienmarkt auf die Berichtssaison, die zunehmend an Fahrt gewinnt und an diesem Tag vor allem den Software-Konzern SAP in den Mittelpunkt rückt. Zudem steht die eine weitere Milliardenübernahme des Medizinkonzerns Fresenius im Blick.

Gute und weniger gute Zahlen

Hohe Managergehälter und Personalkosten haben bei Europas größtem Softwarehersteller SAP im ersten Jahresviertel trotz eines Umsatzschubs auf den Gewinn gedrückt. Die Erlöse legten auch dank eines schwachen Vergleichsquartals im Vorjahr um zwölf Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zu, wie das im Dax notierte Unternehmen mitteilte. Unterm Strich verdiente SAP mit 530 Millionen Euro aber sieben Prozent weniger. Grund seien aktienbasierte Vergütungen und die höhere Mitarbeiterzahl, sagte Finanzchef Luka Mucic.

Der angeschlagene Spezialmaschinenbauer Aixtron ist dank einer guten Nachfrage bei den Kunden der Halbleiterbranche so gut in ein Geschäftsjahr gestartet wie schon lange nicht mehr. In den ersten drei Monaten des Jahres stieg der Umsatz um 150 Prozent auf 53,6 Millionen Euro. Wegen Abschreibungen auf Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten blieb das TecDax-Unternehmen allerdings tief in den roten Zahlen. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel ein Minus von 12,7 Millionen Euro an.

Der Medizinkonzern Fresenius stellt indes die Weichen für sein weiteres Wachstum und übernimmt durch seine Flüssigmedizin-Tochter Kabi den US-Generikahersteller Akorn. Zudem wollen die Bad Homburger das Biosimilars-Geschäft des Darmstädter Pharma- und Chemiekonzerns Merck KGaA schlucken, wie der Dax -Konzern am späten Montagabend mitteilte. Für Akorn legt Fresenius 34 Dollar je Aktie und damit 4,3 Milliarden Dollar auf den Tisch, zuzüglich Schulden von bis Jahresende erwarteten 450 Millionen Dollar.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse

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