Drei Fragen an Bernecker: Gibt es noch Chancen auf eine Weihnachtsrally, Tesla zum Mond oder in den Keller und ist Teamviewer jetzt ein Kauf?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

In unserer heutigen Ausgabe fragen wir nach den Chancen für eine Weihnachtsrally, welche Richtung Tesla nun einschlagen wird und ob Teamviewer trotz des Vertrauensverlusts jetzt ein Kauf ist.

onvista-Redaktion: Der Dow zieht auf ein neues Allzeithoch und der Dax verharrt seit Wochen quasi auf der Stelle. Ist das schon eine Absage an eine Jahresendrallye?

Die Wechselwirkung zwischen Growth und Value gewinnt in dem Maße Gewicht, wie die Zinsen zulegen. Der Dow steht mehrheitlich für Value, der Nasdaq ausschließlich für Wachstum. Damit gewinnt der Dow an relativer Stärke gegenüber dem Nasdaq. Er kann neue Rekorde erreichen, wenn der Nasdaq auf der Stelle tritt oder sogar deutlicher korrigieren muss. Das ist das Verlaufsmuster im Zuge der Berichtssaison.

Die Amerikaner lieben ihre Weihnachtsrally. Davon ist weiter auszugehen. Jede Bank und jeder Broker sind gehalten, dafür Stimmung zu machen. 84 % aller Amerikaner sind Aktionäre wegen der Altersvorsorge und nicht als Spekulation. Also geht es darum, den Amerikanern die Weihnachtsstimmung nicht zu verderben und den Konsum möglichst hochzuhalten. Dafür sorgen die Analysten und die Medien. Darin liegt die bescheidene Chance für eine ebenso bescheidene Weihnachtsrally.

onvista-Redaktion: Tesla liefert Rekorde beim Absatz, Umsatz und Gewinn. Ist es nur noch eine Frage der Zeit bis die Aktie 1.000 Dollar kostet oder drückt der Chipmangel die Aktie in den Keller?

Tesla ist ein Testfall für das eben Gesagte. 1,6 Mrd. Dollar Quartalsgewinn sind ein Superergebnis. Doch die Reaktion des Marktes fiel denkbar bescheiden aus. Die Erwartungen sind erfüllt worden. Für Charttechniker ergibst sich eine delikate Situation: Bei rd. 900 Dollar konstruierte Tesla soeben eine Doppelspitze. Sollte sich diese bestätigen, überlasse ich jedem Chartfan die eigene Interpretation. Chipmangel hin oder her, Elon Musk beweist mit Courage, wie man erfindungsreich weiterkommt, wenn alle anderen Probleme haben. Bravo!

onvista-Redaktion: Die Teamviewer-Aktie fällt und fällt. Darf es langsam in den Fingern jucken?

Teamviewer unterliegt einem echten Vertrauensverlust. Anlässlich des Börsenganges wurden Dinge versprochen, die sich nicht halten ließen. Die unglücklichen Sponsoring-Verträge waren weder in der Sache nachvollziehbar, noch in den Beträgen vertretbar. Innerhalb von kurzer Zeit drehten sich sämtliche Daumen der Analysten, die zuvor alle den Daumen hochgehalten hatten. Das nennt man einen Ausverkauf aus Vertrauensverlust. Bei rd. 2 bis 2,2 Mrd. Euro Marktwert lassen sich die Planzahlen für Billings und Umsätze in den Größenordnungen von 530 bis 560 Mio. Euro schon rechnen. Denn das organische Wachstum des Geschäftes ist mit etwa 15 % p. a. machbar. Dafür soll erstmals ein Verkaufsvorstand sorgen. Also: Bei 11 bis 12 Euro ist die Aktie ein Kauf.

Vielen Dank für Ihre Antworten!

Foto: Bernecker

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