E-Auto: Wie BMW, Daimler und VW jetzt aufrüsten und warum Tesla nach Deutschland kommt!

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Vergleicht man einmal die Entwicklung der BMW-, Daimler-, VW- und Tesla-Aktien über die vergangenen zwölf Monate (19.11.2019), stellt man Überraschendes fest. Nicht Tesla liegt vorn, sondern die oft gescholtene VW-Aktie. Während sie etwa 22 % zulegen konnte, liegt die Tesla-Aktie nur leicht im Plus. Daimler- und BMW-Aktien folgen mit einem etwa ausgeglichenen Ergebnis (19.11.2019).

Alle vier Aktien konnten in den letzten Monaten deutlich anziehen. Dies ist wiederum auf die zuletzt stärkere Autonachfrage zurückzuführen. Allein in der EU wurden im Oktober 2019 8,7 % mehr Wagen verkauft. Litt VW im Vorjahr noch unter der Umstellung auf das strengere Zulassungsverfahren (WLTP), konnte es nun über 30 % mehr Fahrzeuge verkaufen.

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VW mit einem klaren Bekenntnis zum Batterieauto

Aktien profitieren meist von einer klaren Konzernstrategie und diese hat VW (von den deutschen Herstellern) zuletzt am deutlichsten präsentiert. So wird der Konzern allein in den kommenden fünf Jahren etwa 33 Mrd. Euro in die E-Mobilität investieren. Weitere etwa 27 Mrd. Euro fließen in die Digitalisierung und Hybridisierung.

Für VW ist jetzt also die Richtung klar und mit seinen Produktionskonzepten MEB und PPE wird der Konzern auch die Kosten im Griff behalten. Ein weiterer großer Vorteil ist die Unternehmensgröße. Vor allem in der Produktion wird VW so Kostenvorteile heben können. Bis 2029 sollen 75 reine E-Modelle und 60 Hybridfahrzeuge auf den Markt kommen. Davon profitiert die Aktie.

Auch BMW setzt auf Elektrofahrzeuge

Der Hersteller von Premiumfahrzeugen möchte bis 2023 13 reine E-Modelle auf den Markt bringen. Wie gut diese aussehen können, zeigt der neue BMW i4. Er soll eine Strecke von 600 km ohne Nachladung schaffen, 530 PS besitzen, in 4,0 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen und in 35 Minuten zu 80 % wieder nachgeladen werden können. Die Konzernstrategie war lange Zeit nicht klar, jetzt setzt BMW aber mit der Branche deutlich auf Batterieautos.

Bis 2025 soll der E-Auto-Absatz mit einer jährlichen Rate von 30 % wachsen. Allerdings befindet sich BMW mit 2018 gerade einmal 142.600 verkauften E-Autos noch auf einem niedrigen Niveau. Bis Ende Oktober 2019 waren es auch nur 110.734.

Daimler tritt auf die Kostenbremse

Der Konzern reagiert relativ spät auf den E-Auto-Trend und baut aufgrund der hohen Investitionen zunächst Stellen ab. So soll die Anzahl der Führungskräfte um 1.100 reduziert werden und auch von den Angestellten wird in den nächsten fünf Jahren ein Verzicht auf Lohnerhöhungen erwartet. Die goldenen Zeiten sind hier zunächst einmal vorbei. Über Kooperationen werden darüber hinaus noch mehr Kosten eingespart.

Mit seiner E-Modell-Offensive plant nun aber auch Daimler, seinen E-Auto-Anteil am Gesamtabsatz bis 2025 auf 15 bis 25 % zu steigern.

Tesla kommt nach Deutschland

Der amerikanische E-Auto-Pionier wird häufig als eigenständige Entwicklung wahrgenommen. Schaut man jedoch genauer hin, wird schnell klar, ohne deutsche Automobilzulieferer (mindestens 36) und Technik hätten Teslas Fahrzeuge und die Produktion nicht den Stand erreicht, den sie heute besitzen. Die Autos bestehen also zum großen Teil aus deutscher Technik.

Auch deshalb wird nun der Bau einer Fabrik in Deutschland angestrebt. Elon Musk sucht die Nähe zu den deutschen Herstellern. Die Gigafactory 4 wird in Grünheide (nähe Berlin) entstehen, etwa 4 Mrd. Euro kosten und bis zu 8.000 Arbeitsplätze schaffen. Allerdings erhält der Konzern für seine Investition zunächst auch Steuergelder in Höhe von 300 Mio. Euro.

Tesla hätte eine gute Chance, hohe Gewinnmargen zu realisieren, wenn es ähnlich wie Porsche bei hochpreisigen Qualitätsfahrzeugen bleiben würde. Im Massenmarkt (den es derzeit anstrebt) wird dies hingegen fast unmöglich sein.

Ist dies die nächste Wirecard?

Wirecard stieg um fast 2.000 %. Jetzt gibt es einen aussichtsreichen „Nachfolger“, der schon bald die Spitze einnehmen könnte. Erst im vergangenen Jahr kam die Aktie an die Börse. Mit +49 % Umsatz-Wachstum (2018) und einer traumhaften Marge von 52 % (vor Steuern und Abschreibungen) fasziniert das Unternehmen die Analysten, während seine Plattform die Internet-Händler in der ganzen Welt mit der besten Performance begeistert und so bereits über 3 Milliarden Menschen erreicht. Wächst hier ein ganz neuer Tech-Gigant heran? Alle Details liest du hier:

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla und empfiehlt BMW.

Motley Fool Deutschland 2019

Quelle: Volkswagen AG

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