Elon Musk spricht erneut positiv über Bitcoin – hat er nun investiert oder nicht?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Vor ein paar Tagen hat Elon Musk erneut für Furore auf Twitter gesorgt, weil er in seiner Profil-Bio den hashtag „#Bitcoin“ eingetragen hat. Die Medienwirksamkeit des Tesla-CEOs und mittlerweile reichsten Menschen der Welt hat entsprechend seine Wirkung entfaltet und dafür gesorgt, dass Bitcoin in etwa einer Stunde um 14 Prozent nach oben gesprungen ist. Zwar hat der Kurs schnell wieder nach unten korrigiert, doch die Kryptowährung konnte sich mit diesem Ausbruch nach oben charttechnisch von einem drohenden bärischen Trend absetzen und notiert auf Wochensicht immer noch 4 Prozent höher bei knapp 34.000 US-Dollar. Die Marke von 30.000 Dollar, die als starke Unterstützungszone gilt, ist damit wieder etwas weiter weggerückt.

Elon Musk: Bin ein Bitcoin-Supporter

Zwar ist Elon Musk bekannt dafür, auf Twitter eher Späße zu treiben, als wirklich ernsthafte Statements abzugeben, an den Märkten wird seitdem jedoch trotzdem intensiv darüber diskutiert, ob der Milliardär einen Teil des Kapitals seiner Firmen in die Kryptowährung gesteckt hat oder nicht. Zuletzt hatte MicroStrategy-CEO Michael Saylor Musk geraten, genau dies zu tun, um das Firmen-Kapital gegen wirtschaftliche Risiken abzusichern und bei anderen S&P-500 Unternehmen durch den eigenen Vorstoß in Bitcoin eine größere Akzeptanz anzustoßen.

Am Sonntag hat Musk durch weitere positive Aussagen zu Bitcoin und Co den Anlegern erneut Hoffnungen gemacht. Auf der populären neuen Sprachkanal-App Clubhouse hat Musk ein offenes Gespräch mit einigen prominenten Investoren und Entrepreneuren geführt und Bitcoin gelobt: „Ich bin spät zur Party gestoßen, aber ich bin ein Unterstützer von Bitcoin. […] Ich denke, dass Bitcoin eine gute Sache ist. Ich denke, dass die Kryptowährung auf dem Weg dazu ist, eine breite Akzeptanz in der konventionellen Finanzwelt zu erlangen.“

Auch über seine Tweets zu Dogecoin, der als Spaß konzipierten Kryptowährung, die in den letzten Tagen extrem im Preis gestiegen ist, hat Musk sich geäußert und bekräftigt, dass er nur Witze über das Projekt macht. Während Dogecoin „als ein Scherz konzipiert ist“, wäre es die „unterhaltsamste und ironischste Entwicklung“, wenn Dogecoin die „Währung der Welt der Zukunft“ werden würde. „Schicksal liebt Ironie“, so Musk.

Hat Musk nun investiert oder nicht?

Das ist weiterhin unklar, da der Milliardär diesen Sachverhalt bisher nicht aufgeklärt hat. Allzu wahrscheinlich ist das jedoch nicht, da Musk sich trotz seiner Witze auf Twitter, die er sich manchmal nicht verkneifen kann, sehr wohl seiner Medienwirksamkeit und seines Einflusses auf die Finanzmärkte bewusst ist. Sollte die Ankündigung kommen, dass ein Teil des Kapitals von Tesla oder SpaceX in Bitcoin geflossen ist, dann würde das sehr wahrscheinlich zu einem haltlosen, kurzfristigen Exzess des Bitcoin-Preises führen, der alles andere als gesund wäre und dem ganzen Ökosystem schaden könnte.

Dass Musk sich als Supporter der Kryptowährung beschreibt und dieser auch medienwirksam positiv zuspricht, kann man ohne weiteres glauben, da er als Innovator generell begeistert von neuen, disruptiven Technologien ist. Zudem dürfte Musk sich eher auf der Seite der Retail-Investoren sehen, als auf der institutionellen Seite, da seine eigene Firma Tesla in der Vergangenheit ebenfalls der Spielball von Shortsellern war und Musk keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen Shortseller macht. Er hat auch sehr öffentlich die jüngsten Aktivitäten der Reddit-Trader um Wallstreetbets unterstützt und in einem Tweet sein Unverständnis für den heutigen Derivatemarkt deutlich gemacht.

Quelle: Twitter


Der Krypto-Sektor bietet potenziell eine neue Art von Finanzinfrastruktur, in der Handelseinschränkungen für Retail-Investoren oder ungedeckte Shortpositionen nicht möglich sind. Daher dürfte er Bitcoin und den Blockchain-Sektor an sich auch weiterhin medial unterstützen, auch wenn ein direktes Investment des Kapitals seiner Firmen eher unwahrscheinlich ist. Für Musk gilt sowieso, dass er am liebsten in sich selbst und seine Projekte investiert, die am Ende wertschaffend und gewinnbringend sein sollen. In welcher Währung das letzten Endes passiert, dürfte er wohl pragmatisch sehen und auch Digitalwährungen nicht abgeneigt sein.

Von Alexander Mayer

Titelfoto: vasilis asvestas / Shutterstock.com

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