Facebook: Trotz der Abgänge von 7 großen Namen – Libra-Assoziation ist nun gestartet – Schwedischer Notenbankchef: „Libra ein katalytisches Ereignis“

onvista · Uhr

Die Libra-Assoziation, die die von Facebook entwickelte Digitalwährung Libra verwalten soll, ist mit 21 statt den ursprünglich geplanten 28 Mitgliedern an den Start gegangen. Kurz vor der offiziellen Gründung stieg noch die Online-Reisefirma Booking Holdings aus dem Kreis der Partner aus. Bereits davor hatten sich globale Finanzdienstleister Mastercard, Visa und Paypal sowie die Handelsplattform Ebay verabschiedet. Auch weg sind mercado pago und stripe. Weiterhin an Bord sind aber noch bekannte Unternehmen wie der Musikstreaming-Marktführer Spotify und die Fahrdienst-Vermittler Uber und Lyft sowie der Telekommunikationsriese Vodafone und mit Coinbase auch einer der größten Krypto-Handelsplätze weltweit.

Facebook-Manager David Marcus, der das Libra-Projekt bisher leitete, betonte, dass Facebook nur noch eines von 21 Mitgliedern der Organisation sei. Marcus wurde in den insgesamt fünfköpfigen Verwaltungsrat der Assoziation mit Hauptsitz in Genf berufen. Weitere Mitglieder sind Katie Haun vom Risikokapitalgeber Andreessen Horowitz, Patrick Ellis vom Bezahl-Dienstleister PayU, Wences Casares von dem Bitcoin-Wallet-Anbieter Xapo, sowie Matthew Davie vom Spezialisten für Kleinkredite Kiva.

Tausende Unternehmen wollen mit an Bord

Trotz der 7 Abgänge, die vor allem Finanzschwergewichte waren, ist das Interesse daran, die freigewordenen Plätze zu ersetzen laut der offiziellen Pressemitteilung riesig. Die Libra Association teilte am Montag mit, dass mehr als 1.500 Unternehmen Interesse an einer Teilnahme an dem Projekt bekundet haben, von denen 180 die Mitgliedschaftskriterien der Organisation erfüllen. Eine Zweidrittelstimme der 21 Vorstandsmitglieder ist erforderlich, um tatsächlich neue Mitglieder hinzuzufügen. Im Juni gab Facebook bekannt, dass ein Konsortium aus 100 Unternehmen das Kryptowährungsprojekt zum Start unterstützen würde. Am Montag wurde kein Update bezüglich dieser Pläne oder des aktuellen Starttermins veröffentlicht.

Facebook will Libra laut bisherigen Ankündigungen zwar im kommenden Jahr für Verbraucher verfügbar machen, die Idee stößt aber bei Politikern und Zentralbanken zum Teil auf heftigen Widerstand. Libra soll eins zu eins mit einem Korb stabiler Währungen und Staatsanleihen abgesichert werden. Facebook weist Bedenken zurück, wonach die Digitalwährung in die Hoheit von Notenbanken eingreifen könnte. Auch betont der Internetkonzern, dass bei Libra kein neues Geld ausgegeben werde – dies bleibe Staaten vorbehalten.

Aus den Reihen der Regulatoren und offiziellen Behörden gibt es aber nicht nur Widerstand. Die Schweizer Notenbank Finma beispielsweise ist dem Projekt gegenüber wesentlich offener eingestellt. Auch der Chef der schwedischen Zentralbank, Stefan Ingves, sieht Libra als einen Anreiz für die globalen Zentralbanken, das digitale Zeitalter zu reformieren und zu reflektieren, wie er jüngst gegenüber dem Nachrichtendienst CNBC gesagt hat.

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Libra hat ein Umdenken angestoßen

„Es war ein unglaublich wichtiges katalytisches Ereignis, das den Baum geschüttelt hat, als Libra aus heiterem Himmel auftauchte, und das zwang uns zu überlegen, wie wir weiter vorgehen“, sagte er. „Ein Teil meiner Aufgabe ist es, eine Ware / Dienstleistung namens Schwedische Krone herzustellen, die für schwedische Staatsbürger bequem zu gebrauchen ist. Wenn ich technisch gut darin bin, habe ich kein Problem“, sagte Ingves. „Aber wenn ich anfangen würde, 20-Kilo-Kupfermünzen wie 1668 herauszugeben, dann wären wir bald aus dem Geschäft.“

In Schweden wird ohnehin so gut wie kein Bargeld mehr verwendet, daher spielt die schwedische Zentralbank seit längerer Zeit mit dem Gedanken einer eigenen Digitalwährung. Die Riksbank beabsichtigt, in diesem Jahr die sogenannte „E-Krone“ zu testen, die eingeführt werden könnte, falls die Bank „dies wünscht“. Auch die chinesische Zentralbank plant die Einführung einer eigenen Digitalwährung, die nach Angaben der Peoples Bank of China noch in diesem Jahr lanciert werden soll.

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: Wit Olszewski / Shutterstock.com

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