Huawei-Chef Ren Zhengfei kündigt umfassende Konzern-Maßnahmen an – „Sind in einer Leben-oder-Tod-Situation“ – US-Embargo belastet weiterhin

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die US-Regierung hat die Erlaubnis für bestimmte Geschäfte mit dem chinesischen Smartphone-Produzenten Huawei Anfang der Woche verlängert. Die Ausnahmegenehmigungen für Google und andere Firmen seien weitere 90 Tage gültig, erklärte Handelsminister Wilbur Ross am Montag im Gespräch mit dem Nachrichtensender Fox Business.

Dabei geht es vor allem um die Versorgung bereits ausgelieferter Smartphones sowie den Betrieb von Mobilfunk-Netzwerken mit Huawei-Technik. Für Nutzer von Huawei-Smartphones bedeutet der Schritt unter anderem, dass Google die mit dem Betriebssystem Android operierenden Telefone bis November weiterhin in vollem Umfang mit Updates und Apps versorgen kann. Die Verlängerung der Genehmigungen soll Betroffenen Firmen Zeit geben, nach Alternativen zu suchen.

Ross erklärte, gleichzeitig würden 46 weitere Tochterunternehmen des Huawei-Konzerns auf die Liste der Unternehmen gesetzt, mit denen US-Firmen nur unter strengen Auflagen Geschäfte machen dürften.

Huawei-Chef kündigt umfassende Maßnahmen an

Ren Zhengfei, Gründer und CEO von Huawei, sprach in einer Nachricht an seine Mitarbeiter, in der er die Strategie für die kommenden Monate vorgelegt hat, von einer „Leben oder Tod“-Situation“, wie der Nachrichtensender CNBC berichtet. Jetzt, da sich das Unternehmen in einer Lebens- oder Todeskrise befindet, besteht unsere erste Priorität darin, die gesamte Crew zu ermutigen, Beiträge zu leisten, und die zweite darin, Talente auszuwählen und zu fördern, um unserem System ’neues Blut‘ hinzuzufügen“, sagte Ren. 

Der Huawei-Chef plant, die Organisation effizienter zu gestalten. Dies beinhaltete die Vereinfachung der Berichtsstruktur, den Abbau von Personalüberschüssen, die Einstellung von sich wiederholenden Jobs und die Verlagerung von Managern auf andere Positionen, falls erforderlich.

Er forderte die Mitarbeiter außerdem auf, darauf zu achten, dass die Qualität der Verträge, die sie mit den Kunden unterzeichnen, beachtet wird, um sicherzustellen, dass Huawei pünktlich bezahlt wird und keine Cashflow-Probleme auftreten.

Das Unternehmen arbeitet zudem bereits seit längerer Zeit an einem eigenen Betriebssystem namens Harmony, um sich unabhängiger von Googles Android-Version zu machen. Mit dem neuen Betriebssystem könnten auch die Embargos durch die US-Regierung abgeschwächt werden.

Kein guter Stand beim US-Präsidenten

Die Äußerungen des US-Präsidenten gegenüber Huawei bleiben widersprüchlich. Zuerst hieß es, dass es möglich sei, das Unternehmen in eine Lösung im Handelsstreit mit einzubeziehen. Neuere Aussagen Trumps nennen aber das Gegenteil und er hatte Huawei erneut als „Risiko der nationalen Sicherheit“ bezeichnet und wolle keine Geschäfte mit dem Konzern machen.

Huawei ist ein führender Ausrüster von Mobilfunk-Netzen unter anderem in Europa und der zweitgrößte Smartphone-Anbieter der Welt. Die USA hatten Huawei im Mai auf eine schwarze Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Wer US-Technik an Huawei verkaufen oder transferieren will, muss eine Lizenz erwerben. Diese kann verweigert werden, wenn Sicherheitsinteressen berührt sind. Huawei wird von den USA verdächtigt, für China zu spionieren. Beweise dafür wurden bislang nicht öffentlich gemacht, Huawei weist die Vorwürfe zurück.

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: flowgraph / Shutterstock.com

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