INDEX-MONITOR: Unicredit-Aufnahme im EuroStoxx möglich - Airbus hofft auf Stoxx

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Überraschend könnte es zur Ende August anstehenden Indexüberprüfung im EuroStoxx 50 doch noch zu einem Stühlerücken kommen. Die Aktie der erst im vergangenen Jahr aus dem Leitindex der Eurozone herausgefallenen italienischen Großbank Unicredit hat sich wieder sehr gut erholt. Inzwischen ist sie laut der Index-Expertin Petra von Kerssenbrock daher dabei, sich innerhalb des europäischen Bankensektors für eine Aufnahme auf die Auswahlliste und damit auch sofort für den EuroStoxx zu qualifizieren. Auch im Stoxx 50 deutet sich ein Wechsel an, von dem Airbus profitieren dürfte.

Nach Ansicht der Commerzbank-Analystin ist die Wahrscheinlichkeit eines Platztauschs für die Unicredit durchaus gegeben. Sollte es dazu kommen, dürfte ihr Gewicht im Index bei etwa 1,6 Prozent liegen, hat sie errechnet, womit die Unicredit-Aktie damit auf Platz 28 der insgesamt 50 Plätze landen dürfte.

Die Tage des Medienunternehmens Vivendi wären dann im EuroStoxx gezählt, sind sich die Commerzbank-Analystin und Uwe Streich von der LBBW einig. Am Donnerstag (31. August) überprüft die Deutsche-Börse-Tochter Stoxx Ltd. die Indizes und gibt am späten Abend etwaige Änderungen bekannt. Die Umsetzung erfolgt zum Montag, 18. September.

Auch im währungsgemischten Stoxx Europe 50 zeichnet sich eine Änderung ab, die dem französisch-deutschen Flugzeugbauer Airbus zugute kommen könnte. "Die relative Schwäche der BT-Aktie hat sich fortgesetzt", erklärte von Kerssenbrock. "Die Aktie ist immer weiter abgerutscht, so dass sich eine Entnahme andeutet." Mit 1,3 Prozent Gewicht würde sich dann die Airbus-Aktie im ebenfalls 50 Werte umfassenden Stoxx wiederfinden.

Wichtig sind Index-Veränderungen vor allem für Fonds, die den Index exakt nachbilden (ETF). Sie müssen dann die Aktien ebenfalls austauschen und umgewichten. Das hat in der Regel Einfluss auf die Aktienkurse.

Auch für Privatanleger oder institutionelle Investoren lohnt es sich laut Streich zudem auf Indexentscheide zu setzen. Während sich die Aufsteiger in spe in aller Regel überdurchschnittlich entwickelten, sei für die Kurse der Absteiger mit einer unterdurchschnittlichen Entwicklung zu rechnen./ck/stw

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