Krypto-Sektor: Coinbase weiter heiß gehandelt, ARK Invest mit dabei – hohe Volatilität bei den Altcoins und weitere Sorgen vor Regulierungswelle

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Coinbase-Aktie bleibt auch einen Tag nach dem Börsengang volatil und ist in den ersten US-Handelsminuten bis auf 342 Dollar geklettert. Derzeit notiert sie mit einem Plus von 1 Prozent zum Vortageskurs bei 331 Dollar. Bitcoin, der aufgrund des Hypes in den letzten Tagen zwischenzeitlich ein neues Rekordhoch bei 65.000 Dollar erreichen konnte, musste nachgeben und notiert derzeit bei einem Wert von knapp 63.000 Dollar.

Novogratz: Marktbereinigung könnte kommen

Mike Novogratz, US-Milliardär und Gründer der Investmentgesellschaft Galaxy Digital, sieht einen Preisanstieg des Bitcoin bis zum Ende des Jahres auf 100.000 Dollar als wahrscheinlich an, hält jedoch das Risiko für eine kurzfristige, deutliche Korrektur ebenfalls für möglich. Zwar habe der Coinbase-Börsengang für eine neue Euphorie gesorgt, jedoch warte der Markt auf eine „Reinigung“.

„In der nächsten Woche könnten wir aufgrund der Aufregung um Coinbase sicherlich eine gewisse Volatilität haben“, sagte der frühere Partner von Goldman Sachs während der virtuellen Veranstaltungsreihe „Investing in Crypto“, die am Mittwoch von MarketWatch und Barron’s veranstaltet wurde. „Ich habe viele seltsame Coins wie Dogecoin und sogar XRP gesehen, die riesige Kursanstiege durch Retail-Investoren verzeichnen, was bedeutet, dass es momentan viel Manie gibt“, sagte Novogratz. „Das endet nie gut, und deshalb werden wir wahrscheinlich irgendwann eine Reinigung des breiteren Marktes sehen.“ Dennoch bleibt der Investor bullisch für Bitcoin und hält den Coinbase-Börsengang für „monumental“ für die gesamte Krypto-Branche.

Abseits von Bitcoin konnte auch der restliche Kryptomarkt in den letzten Tagen enorme Kursbewegungen verzeichnen. So blickt Ethereum, die Nummer zwei hinter Bitcoin, auf Wochensicht auf ein Plus von 23 Prozent und notierte zwischenzeitlich auf einem Hoch von 2500 Dollar. Die Kryptowährung Ripple (XRP) konnte knapp 90 Prozent in diesem Zeitraum machen, während der vor allem durch Elon Musk in den Fokus geratene Dogecoin mehr als 120 Prozent Plus machen konnte.

ARK Invest ist in Coinbase eingestiegen

Auch Cathie Woods ARK Invest hatte großes Interesse an einem Engagement in Coinbase und hat gleich für drei ihrer ETF-Produkte zugegriffen, darunter auch für das Flaggschiff ARK Innovation ETF, den ARK Next Generation Internet ETF und den ARK Fintech Innovation ETF. Um Platz zu schaffen, hat man sich sogar von einem Anteil der Aktien des bisherigen Prunkstücks, Tesla, getrennt.

Diskussion um Regulierung hält an

Neben der Euphorie wird jedoch auch die Diskussion um Regulierungen und damit deutlichen Gegenwind für Bitcoin und die gesamte Branche immer lauter. Laut einer neuen Einschätzung der Leiterin für Blockchain und digitale Assets des Weltwirtschaftsforums, Sheila Warren, werden die Regulierungsbehörden Kryptowährungen nicht einfach so gedeihen lassen, sondern es dürfte eine „dramatische“ Regulierungswelle kommen.

„Wir werden eine weitere Runde ziemlich dramatischer Versuche sehen, diesen Raum zu regulieren. Da in diesen Bereichen immer mehr Aktivitäten stattfinden, gibt es immer mehr Nachfragesignale für Regulierungsbehörden, aktiv zu werden und sich zu engagieren.“

Bisher konzentrieren sich die Argumente der Regulierungsbehörden vor allem auf den Verbraucherschutz, der immer noch ein großes Problem innerhalb der Branche ist, die anfällig für Hackerangriffe, Betrugsversuche und kostspielige versehentliche Fehler bei der Nutzung der neuen Technologien ist.

Forderungen nach Regulierung sind jedoch auch durch den natürlichen Wunsch der Regierungen motiviert, die Ausgabe und den Geldfluss innerhalb ihrer Grenzen zu kontrollieren. Die freie, autonome Natur von Kryptowährungen stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Vorrangstellung der staatlichen Geldsysteme dar. Die meisten großen Volkswirtschaften sind bereits damit beschäftigt, die Auswirkungen von Krypto durch Steuern und Regulierung zu absorbieren, oder bauen digitale Zentralbankwährungen auf, um mit diesen zu konkurrieren und sie schließlich zu ersetzen.

onvista-Redaktion

Titelfoto: Wit Olszewski / Shutterstock.com

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