onvista-Börsenfuchs: Aktien-Alternative – Auswandern nach Ami-Land

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr

Hallo Leute! Die Lage bleibt brisant. Sie ist für Millionen Menschen in der Ukraine eine ungeahnte Katastrophe. Dass sich die Börsen dennoch erstaunlich gut behaupten, ist kein Zynismus der Kapitalisten, sondern reflektiert unter anderem das Prinzip Hoffnung. Auch ohne lauten Beifall der Analysten wird das aktuell durch Kontakte der Kriegsgegner genährt: Russen und Ukrainer reden miteinander. Immerhin. Wenigstens das. Nee, ich traue den Aggressoren (noch) keinen Meter weit. Wie groß die Chancen auf Fortschritte sind, ist für den Beobachter nicht zu erkennen. Aber sie reden miteinander!

Unabhängig davon denke ich in diesen Tagen oft an die USA (nicht wegen Biden). Gestern beispielsweise hatte ich eine stundenlange Diskussion mit anderen Ami-Land-Fans. Es ging um Land und Leute, um die Natur und berufliche Chancen, um Kinder Europas, die schon zum Studiums auswanderten und dann tolle Karrieren gemacht haben. Für Anleger liegt der Reiz der Amis aber auch in der Wall Street. Nur spricht bei uns keiner davon, mit seinem Vermögen über den großen Teich auszuwandern, weil er dort (erstens) längerfristig mehr Chancen und (zweitens) größere Sicherheit sieht. Denkt mal darüber nach, meine Freunde!

Dazu gibt es auch fundamentale Argumente. Die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für den Monat März deuten darauf hin, dass sich der Krieg in der Ukraine bisher kaum auf das ökonomische Wachstum in der Eurozone ausgewirkt hat. Allerdings signalisieren die Umfragen, dass es erneut zu Lieferengpässen kommt, der Preisdruck auf breiter Front weiter zugenommen hat und die Konjunkturerwartungen der Unternehmen sich verschlechtert haben. In den USA haben sich die Einkaufsmanagerindizes dagegen auf breiter Front verbessert und signalisieren im Monatsvergleich sogar eine weitere Beschleunigung des Wachstums. Insofern scheint die Erholungsbewegung der Börsen in den letzten Wochen berechtigt gewesen zu sein. Das stimmt Ulrich Stephan, den Chef-Anlagestrategen der Deutschen Bank, zuversichtlich: „Trotz der unsicheren Gemengelage bleibe ich aufgrund der stabilen Konjunktur für Aktien weiter positiv gestimmt.“

Dazu passend geben ich gern eine alte Empfehlung von mir weiter, die jetzt unter anderem bei Lazard Asset Management auftaucht: Chancen mit Wandelanleihen. Die „Convertibles“ gehören zu den hybriden Kapitalanlagen, denn der Käufer erwirbt eine Anleine mit einem Kupon, gleichzeitig aber auch das Recht auf einen Umtausch in Aktien des Unternehmens (Wandlung). In guten Märkten können Investoren am Aktienmarkt partizipieren, in fallenden Märkten halten sie eine Unternehmensanleihe. Daraus ergibt sich ein asymmetrisches Chance-Risiko-Profil. Die Emittenten der Wandelanleihen gehören überwiegend zu den Small- und Mid-Caps, die Wachstumskapital suchen - es besteht eine gewisse Nähe zum Aktienindex Nasdaq. Dementsprechend sind hier Branchen wie Technologie oder Healthcare stark vertreten. Und geografisch dominieren die USA den Wandelanleihen-Markt, Sie machen fast drei Viertel des Volumens aus. Die Fondsmanager von Lazhard nennen mehrere gute Gründe für Convertibles, unter anderem: Gerade Technologie-Unternehmen wie zum Beispiel Spezialisten für Cybersecurity konnten zum Jahresauftakt mit starken Ergebnissen aufwarten. Außerdem werden für Aktien aktuell attraktive Bewertungen gesehen - die Kurse sind gefallen, obwohl die Unternehmen starke Gewinne einfahren.

Meistgelesene Artikel