ROUNDUP: Sika-Großaktionär Saint Gobain verkauft alle Aktien - Milliardenerlös

dpa-AFX · Uhr

ZÜRICH (dpa-AFX) - Der französische Industriekonzern Saint-Gobain hat sich wie am Vorabend angekündigt von seinem Aktienpaket am Chemiekonzern Sika durch eine Privatplatzierung getrennt. Durch die Veräußerung von 15,2 Millionen Aktien flossen dem französischen Unternehmen 2,56 Milliarden Schweizer Franken (2,4 Mrd Euro) zu, wie Saint Gobain am Mittwoch mitteilte.

Durch den Verkauf des gesamten Anteils von 10,75 Prozent an Sika habe Saint Gobain seit Mai 2018 einen Bruttogewinn von 1,54 Milliarden Euro generiert, hieß es weiter. Sika sei angesichts eines Kaufpreises von 933 Millionen Euro ein herausragendes Investment für Saint Gobain gewesen, ließ sich Vorstandschef Pierre-André de Chalendar zitieren. An wen die Aktien übertragen wurden, ist nicht bekannt.

Saint-Gobain wollte Sika vor ein paar Jahren übernehmen, verzichtete aber nach einem langen Gezerre. Im Zuge dessen hatte sich Saint-Gobain das Paket von der Gründerfamilie gesichert. Im Mai 2018 beendeten Sika, die Familienholding Schenker-Winkler (SWH) und Saint Gobain dann ihren Streit um die Kontrolle des Unternehmens.

Gemäß dem damaligen Abkommen wurde für diesen Anteil ein Haltefrist von mindestens zwei Jahren vereinbart, die nun vor rund zwei Wochen abgelaufen ist.

Der Aktienkurs reagierte am Mittwoch mit Verlusten auf die Meldung. Die Papiere büßten nach dem Handelsauftakt 5,8 Prozent auf 167,60 Franken ein, während der Gesamtmarkt gemessen am SPI 0,28 Prozent höher stand.

Die Transaktion sei zu erwarten gewesen, nachdem die zweijährige Haltefrist von im Mai abgelaufen war, schrieben die Analysten der ZKB in einem Kommentar. Die Sika-Aktien hätten jüngst trotz des latenten Platzierungsrisikos einen guten Lauf gehabt. Auf der positiven Seite steige durch die Transaktion der Freefloat von Sika auf 100 Prozent und führe zu einer leichten Gewichtserhöhung in den Aktienindizes./sig/rw/AWP/men

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