Unternehmensstimmung in Deutschland und Europa hellt sich überraschend auf

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Wirtschaft im Euroraum bleibt auf Wachstumskurs. Die Stimmung in den Unternehmen bessert sich unerwartet. Auch in Deutschland laufen die Geschäfte besser.

Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im August nach zwei Rückgängen in Folge wieder verbessert. Wie das Institut IHS Markit in London am Mittwoch nach einer ersten Schätzung mitteilte, lag der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex bei 55,8 Punkten. Das sind 0,1 Zähler mehr als im Vormonat. Volkswirte hatten hingegen einen Rückgang auf 55,5 Zähler erwartet. Das Barometer signalisiert bei Werten von mehr als 50 Zählern Wachstum.

Besonders gut lief es in der Industrie, die Produktion und Bestellungen steigern konnte. “Bei den Exportneuaufträgen verbuchten die Unternehmen sogar das höchste Plus seit über sechs Jahren.” Im Juli und Juni hatte sich der Stimmungsindikator noch eingetrübt, nachdem im Mai mit 56,8 Punkten ein mehrjähriger Höchststand markiert worden war.

Auch in Deutschland hat sich die Stimmung im August aufgehellt. Die Industrie steigerte ihre Produktion und auch bei den Dienstleistern liefen die Geschäfte besser als im Vormonat, wie das Institut IHS Markit unter Berufung auf seine Umfrage unter rund 800 Firmen mitteilte.

Der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – stieg um einen Punkt auf 55,7 Zähler. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einer Stagnation gerechnet.

Für Schwung sorgte vor allem das Verarbeitende Gewerbe. “Bei den Exportneuaufträgen verbuchten die Industriebetriebe sogar das höchste Plus seit Mai 2010″, sagte Markit-Fachmann Trevor Balchin. Hier kletterte das Barometer wider Erwarten um 1,3 auf 59,4 Punkte. Der Index für die Servicebranche stieg um 0,3 auf 53,4 Zähler.

Die Bundesbank geht davon aus, dass die Wirtschaft nach dem starken ersten Halbjahr auch im laufenden Quartal spürbar wächst. Allerdings nehmen etwa unter Börsenprofis Sorgen zu, dass ein Schwächeln der Autobranche wegen Dieselkrise und Kartellverdacht die Konjunktur bremsen könnte.

onvista/dpa-AFX/Reuters
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