Vorbörse: Bank of England drückt Nasdaq tief in den Keller – Dax auch nicht gut drauf – türkische Lira erreicht neuen Tiefpunkt
DEUTSCHLAND: – SCHWÄCHERER START ERWARTET – Der Dax dürfte mit Verlusten in den großen Verfallstag an den Terminbörsen starten. Eine Stunde vor dem Xetra-Start taxierte der Broker IG den deutschen Leitindex am Freitag nach negativen US-Vorgaben gut ein halbes Prozent tiefer auf 15 545 Punkte. Damit rückt wieder die einfache 200-Tage-Linie bei aktuell 15 487 Punkten in den Fokus. Auch auf Wochensicht zeichnet sich nun wieder ein kleiner Verlust ab. Im Dezember finde an den Terminbörsen der größte und wichtigste Verfallstermin statt, mit deutlicheren Ausschlägen sei da immer zu rechnen, erklärte Thomas Altmann, Portfoliomanager von QC Partners.
USA: – TECHNOLOGIEWERTE UNTER DRUCK – An der Wall Street hat sich nach der Euphorie vom Vortag wieder Ernüchterung breit gemacht. Nachdem am Mittwoch die klarere geldpolitische Ausrichtung der US-Notenbank (Fed) noch für große Freude gesorgt hatte, setzten am Donnerstag neu aufgeflammte Zinssorgen insbesondere die konjunktursensiblen Technologiewerte unter Druck. Für Irritation sorgte, dass sich die britische Notenbank unerwartet deutlich gegen die hohe Inflation stemmt und überraschend ihren Leitzins erstmals in der Corona-Pandemie angehoben hat. Der technologieorientierte Nasdaq 100 musste seiner Vortagesrally Tribut zollen und sackte um 2,61 Prozent auf 15 863,94 Punkte ab.
ASIEN: – SCHWÄCHER – Die Aktienmärkte in Asien haben am Freitag schwächer tendiert. Nach der überwiegenden Erholung am Vortag standen die Märkte erneut unter Druck. Ernüchterung machte sich nach den Zinssignalen in verschiedenen Ländern breit. Der CSI-300-Index , der die 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland umfasst, sank zuletzt um 1,4 Prozent, der Hang-Seng-Index in der Sonderverwaltungszone Hongkong fiel um ein Prozent. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss 1,8 Prozent schwächer. Japans Zentralbank schraubt die Corona-Finanzhilfen für große Unternehmen zurück, verlängert aber die Unterstützung für kleinere Firmen. Insbesondere die Schwäche der Technologiewerte in den USA belastete die Stimmung.
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
RENTEN:
Bund-Future 174,25 0,05%
DEVISEN: Der Euro hat am Freitag im frühen Handel weiter über der Marke von 1,13 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1340 Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1336 Dollar festgesetzt.
Am Ende einer Woche mit ungewöhnlich vielen Notenbankentscheidungen veröffentlicht das Münchner Ifo-Institut sein Geschäftsklima. Angesichts neuer Corona-Sorgen wegen der besonders ansteckenden Omikron-Variante wird mit einer Stimmungseintrübung in der deutschen Wirtschaft gerechnet.
Weiter im Sinkflug befindet sich die türkische Lira. Am Morgen wurden zu Dollar und Euro abermals historische Tiefstände markiert. Am Donnerstag hatte die Notenbank des Landes ihre Zinssenkungen trotz hoher Inflation fortgesetzt. Zugleich kündigte sie ein vorläufiges Ende der Lockerungen an, um ihre geldpolitische Strategie zu prüfen. Die Reaktion der politischen Führung, die den Zinssenkungskurs befeuert hatte, bleibt abzuwarten.
Euro/USD 1,1349 0,14
USD/Yen 113,5830 -0,05
Euro/Yen 128,8985 0,08
ROHÖL: Die Ölpreise haben am Freitag im frühen Handel moderat nachgegeben. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 74,33 US-Dollar. Das waren 69 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 79 Cent auf 71,59 Dollar.
Am Ende einer Woche mit teils widersprüchlichen Konjunktursignalen überwogen am Rohölmarkt die pessimistischen Töne. Nach wie vor machen sich die Anleger sorgen über die wirtschaftlichen Auswirkungen der besonders ansteckenden Corona-Variante Omikron. In vielen Ländern werden die Gegenmaßnahmen wieder verschärft, was die ökonomische Aktivität und damit die Erdölnachfrage dämpfen dürfte.
Brent 74,40 -0,62 USD
WTI 71,64 -0,74 USD
onvista Mahlzeit: Jerome Powell scheibt Jahresendrallye wieder an – Alibaba, Valneva, Zalando und Shell macht Appetit auf einen ganz bestimmt SpacKeine Folge mehr verpassen? Einfach den onvista YouTube-Kanal abonnieren!
UMSTUFUNGEN VON AKTIEN
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR SIEMENS HEALTHINEERS AUF 60 (54) EUR – ‚EQUAL WEIGHT‘
– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR METRO AG AUF 10 (10,50) EUR – ‚EQUAL WEIGHT‘
– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR DERMAPHARM AUF 110 (100) EUR – ‚BUY‘
– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR COVESTRO AUF 58 (68) EUR – ‚NEUTRAL‘
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR BASF AUF 78 (73) EUR – ‚NEUTRAL‘
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR COVESTRO AUF 91 (90) EUR – ‚CONVICTION BUY LIST‘
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR EVONIK AUF 28,10 (27,50) EUR – ‚SELL‘
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR SYMRISE AUF 145 (138) EUR – ‚BUY‘
– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR LANXESS AUF 65 (69) EUR – ‚BUY‘
– HSBC SENKT DAIMLER AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 80 EUR
– BARCLAYS SENKT BOOHOO AUF ‚EQUAL WEIGHT‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 135 (395) PENCE
– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR PHILIPS AUF 51,50 (52) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR TUI PENCE AUF 180 (175) PENCE – ‚SELL‘
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR AIR LIQUIDE AUF 170 (155) EUR – ‚NEUTRAL‘
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR AKZO NOBEL AUF 135 (126) EUR – ‚CONVICTION BUY LIST‘
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR CLARIANT AUF 22,20 (21,80) CHF – ‚NEUTRAL‘
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR GIVAUDAN AUF 5030 (4700) CHF – ‚NEUTRAL‘
– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR BOOHOO AUF 210 (420) PENCE – ‚BUY‘
– HSBC SENKT SEVERN TRENT AUF ‚HOLD‘ (BUY)
– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR AMADEUS IT AUF 73 (74) EUR – ‚BUY‘
TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN
TERMINE UNTERNEHMEN
DEU: Großer Verfallstag an der Börse
TERMINE KONJUNKTUR
JPN: BoJ, Zinsentscheid
08:00 EUR: Acea, Kfz-Neuzulassungen 11/21
08:00 DEU: Erzeugerpreise 11/21
08:00 DEU: Verarbeitendes Gewerbe (Auftragsbestandsindex und Reichweiten) 10/21
08:30 DEU: Bundesbank, halbjährliche gesamtwirtschaftliche Prognose Deutschland
09:00 ESP: Verbraucherpreise 11/21
09:00 ESP: Arbeitskosten Q3/21
10:00 DEU: ifo-Geschäftsklima 12/21
11:00 EUR: Verbraucherpreise 11/21 (endgültig)
11:00 EUR: Bauproduktion 11/21
11:30 RUS: Zentralbank, Zinsentscheid
EUR: Moody’s Ratingergebnis Luxemburg, Slowakei
EUR: Fitch Ratingergebnis Litauen
SONSTIGE TERMINE
EUR: 2. Tag – Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs
KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA
Prognose Vorwert
EUROZONE
08.00 Uhr
Deutschland
Erzeugerpreise November
Monatsvergleich +1,4 +3,8
Jahresvergleich +20,0 +18,4
10.00 Uhr
Deutschland
Ifo-Umfrage Dezember
Erwartungen 93,5 94,2
Aktuelle Lage 97,5 99,0
Geschäftsklima 95,3 96,5 (in Punkten)
11.00 Uhr
Eurozone
Verbraucherpreise HVPI November
Monatsvergleich +0,5 +0,5
Jahresvergleich +4,9 +4,9
Kernrate
Jahresvergleich +2,6 +2,6
GROSSBRITANNIEN
08.00 Uhr
Einzelhandelsumsätze November
Monatsvergleich +0,8 +0,8
Jahresvergleich +2,3 -1,9
USA
— keine entscheidenden Daten erwartet —
Redaktion onvista / dpa-AFX
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