Vorbörse: Wall Street mit Vollbremsung – Schlachtfest an der Nasdaq – Dax kämpft wieder mit der 13.000

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – WOCHENPLUS IN GEFAHR – Die am Vortag begonnenen Gewinnmitnahmen am deutschen Aktienmarkt könnten dem Dax in letzter Minute noch die bislang positive Wochenbilanz verderben. In Ehrfurcht vor den am Nachmittag erwarteten US-Arbeitsmarktzahlen bringen die Anleger neuerdings lieber ihre Gewinne in trockene Tücher. Dies dürfte sich am Freitag mit einem nochmals moderat tieferen Handelsstart fortsetzen. Am Vortag war der Dax auf einem zunächst erreichten Hoch in der Viruskrise schon mächtig abgerutscht, am Freitag taxierte ihn der Broker IG eine Stunde vor dem Xetra-Auftakt nochmals 0,17 Prozent tiefer auf 13.035 Punkte. In der Wochenbilanz würde er unter 13.033 Zählern noch ins Minus rutschen.

USA: – DEUTLICHE VERLUSTE NACH REKORDJAGD ZUVOR –  Die Rekordserie der Technologiewerte ist am Donnerstag jäh ausgebremst worden. Der Auswahlindex Nasdaq 100 , der seit dem Frühsommer von Höchststand zu Höchststand eilte, und seine Rally zuletzt noch beschleunigte, rutschte um 5,23 Prozent auf 11 771,36 Punkte ab. Der marktbreite S&P 500 fiel aus ebenfalls luftiger Höhe um 3,51 Prozent auf 3455,06 Punkte zurück und der US-Leitindex Dow Jones Industrial sank um 2,78 Prozent auf 28 292,73 Punkte. Ihm war seit dem Einbruch in der Corona-Krise im Februar noch kein neuer Rekord gelungen.

Die Anleger hätten ermutigende Daten vom Arbeitsmarkt genauso ignoriert wie erfüllte Erwartungen im Einkaufsmanagerindex und sich statt dessen der bereits hohen Kursgewinne besonnen, erklärte Experte Chris Hussey von Goldman Sachs. Gerade in den zuletzt so starken sogenannten FANGMAN-Aktien Facebook, Amazon, Netflix, Google, Microsoft, Apple und Nvidia hätten die Anleger Gewinne realisiert.

Auch die Anteilsscheine von Zoom Video – als Softwarespezialist für Videokonferenzen ein Corona-Krisengewinner – rutschten um fast zehn Prozent ab. Sie waren vor zwei Tagen erst nach überzeugenden Quartalszahlen um gut 40 Prozent nach oben geschossen.

Die Aktien von Tesla kamen ebenfalls unter die Räder und gaben mehr als 9 Prozent ab.

Den Netzwerkausrüster Ciena straften die Anleger nach einem enttäuschenden Ausblick gar mit bis zu 30 Prozent Minus ab. Auch andere Branchenkollegen wie Infinera und Lumentum verloren zweistellig.

Auch die neuen Mitglieder im Dow Salesforce und Amgen , mit denen der Leitindex stärker die Zukunftstrends wie Cloud und Biotechnologie abbilden soll, gerieten mit etwa 4 Prozent Abschlag erheblich unter Druck.

Dagegen sprangen die Papiere von Navistar um 5,6 Prozent auf das höchste Niveau seit März an. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg aus informierten Kreisen berichtetet, will die VW-Nutzfahrzeugtochter Traton die Übernahmegespräche mit dem US-Konzern wieder aufnehmen. Nachdem die Verhandlungen coronabedingt auf Eis gelegen hätten, wolle Traton nun einen neuen Versuch unternehmen, das Navistar-Management und die Großaktionäre wie den Milliardär Carl Icahn zu überzeugen, hieß es.

ASIEN: – IM MINUS – In Asien haben die Aktienmärkte am Freitag vor allem wegen der schwachen Vorgaben aus den Vereinigten Staaten nachgegeben. In Japan büßte der Leitindex Nikkei-225 knapp eine halbe Stunde vor Handelsende etwas mehr als ein Prozent ein. Auf Wochensicht liegt der Nikkei-225 aber noch leicht im Plus. In China ging es zuletzt rund eineinhalb Prozent nach unten und auch an den anderen Börsen wie in Hongkong gab es deutliche Verluste.

DAX 13057,77 -1,4%

XDAX 13011,08 -2,48%

EuroSTOXX 50 3304,22 -1,01%

Stoxx50 2967,35 -1,26%

DJIA 28292,73 -2,78%

S&P 500 3455,06 -3,51%

NASDAQ 100 11771,37 -5,23%

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 176,86 -0,12%

DEVISEN: – RUHE – Der Euro hat sich am Freitag im frühen Handel kaum von der Stelle bewegt. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1850 US-Dollar und damit so viel wie am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1813 Dollar festgelegt.

Am Freitag blicken die Anleger vor allem in Richtung USA. Nachmittags steht der monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung auf dem Programm. Analysten rechnen mit einer weiteren Besserung, allerdings in langsamem Tempo. In der ersten Welle der Corona-Pandemie waren in den USA viele Millionen Menschen arbeitslos geworden. Von diesen Stellenverlusten ist bisher weniger als die Hälfte aufgeholt worden.

Euro/USD 1,1849 -0,02%

USD/Yen 106,18 -0,01%

Euro/Yen 125,81 -0,03%

ROHÖL: – ABWÄRTS – Die Ölpreise haben am Freitag an ihre Verluste vom Vortag angeknüpft. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 43,70 US-Dollar. Das waren 37 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel in ähnlichem Ausmaß auf 40,99 Dollar.

Belastet werden die Rohölpreise derzeit vor allem durch zwei Entwicklungen. Zum einen sorgt der allgemein stärkere US-Dollar für eine geringere Nachfrage aus vielen Ländern. Da Erdöl in der amerikanischen Währung gehandelt wird, halten sich Interessenten außerhalb des Dollarraums oft zurück, wenn der Dollarkurs steigt.

Ein zweiter Belastungsfaktor ist die zuletzt trübere Stimmung an den Aktienmärkten. Nach einer Rekordserie haben die amerikanischen Börsen am Donnerstag scharf nachgegeben. Rohöl gilt als eher riskante Anlageform, die durch fallende Aktienkurse oft belastet wird.

Brent 43,71 -0,36 USD

WTI 40,97 -0,40 USD

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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR SIXT-STÄMME AUF 78 (86) EUR – ‚HOLD‘

– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR SIXT-VORZÜGE AUF 54 (69) EUR – ‚HOLD‘

– BERNSTEIN HEBT ZIEL FÜR INFINEON AUF 27 (24) EUR – ‚OUTPERFORM‘

COMMERZBANK HEBT COVESTRO AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 50 (36) EUR

– MAINFIRST STARTET CORESTATE CAPITAL MIT ‚HOLD‘ – ZIEL 19 EUR

SOCGEN STARTET KNORR-BREMSE MIT ‚BUY‘ – ZIEL 125 EUR

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR BROADCOM AUF 420 (365) USD – ‚OVERWEIGHT‘

– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR CIENA AUF 54 (60) USD – ‚BUY‘

– JPMORGAN HEBT IMPERIAL BRANDS AUF ‚OVERWEIGHT‘ (NEUTRAL)

– JPMORGAN SENKT IMPERIAL-BRANDS-KURSZIEL AUF 1650 (1700) PENCE

– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR AMADEUS IT AUF 60 (62) EUR – ‚BUY‘

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 DEU: Voltabox, Halbjahreszahlen

DEU: „Handelsblatt“-Bankentagung (auch als Webcast)

DEU: IFA 2020 Special Edition (Internationale Funkausstellung)

TERMINE KONJUNKTUR

08:00 DEU: Auftragseingang Industrie 07/20

14:30 USA: Arbeitsmarktbericht 08/20

EUR: S&P Ratingergebnis Finnland, Montenegro, Mazedonien

EUR: Moody’s Ratingergebnis Estland, Montenegro

EUR: Fitch Ratingergebnis Ukraine, Dänemark, Luxemburg

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

08.00 Uhr

Deutschland

Auftragseingang Industrie Juli

Monatsvergleich +5,0 +27,9

Jahresvergleich -6,2 -11,3

VEREINIGTES KÖNIGREICH

— keine marktbewegenden Daten erwartet —

USA

14.30 Uhr

Arbeitsmarktbericht, August

Beschäftigung (in Mio) +1,35 +1,76

Arbeitslosenquote 9,8 10,2

Stundenlöhne gg VM 0,0 +0,2

Stundenlöhne gg VJ +4,4 +4,8

Redaktion onvista / dpa-AFX

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