Vorbörse: Wochengewinne schmelzen dahin – Dax erneut im Minus erwartet

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach dem erneuten Schwächeanfall der beiden Vortage dürfte sich der Dax am Freitag mit einer Stabilisierung zunächst schwer tun. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex zwei Stunden vor Handelsbeginn 0,13 Prozent tiefer auf 11 574 Punkte. Damit läge er im Wochenvergleich gerade noch ein knappes halbes Prozent im Plus – nach zwischenzeitlich fast drei Prozent.

So sind es vor allem enttäuschende Daten aus China, die für weitere Mollstimmung sorgen könnten. Vor dem Hintergrund des Handelskrieges mit den USA ist Chinas Wachstum nämlich unerwartet stark zurückgegangen. Konkret: Die zweitgrößte Volkswirtschaft wächst so langsam wie seit Anfang 2009 nach Ausbruch der globalen Finanzkrise nicht mehr. Allerdings intervenierte Chinas Führung bereits verbal. So sicherten Regulierer zu, die Finanzrisiken unter Kontrolle zu halten.

USA: – VERLUSTE – Die US-Börsen sind am Donnerstag unter neuen Abwärtsdruck geraten. Sie sackten wieder so deutlich ab wie in der Woche zuvor. Anleger befürchten deutlicher steigende Zinsen, nachdem die US-Notenbank auf ihrer jüngsten Sitzung über eine weitere Verschärfung der Geldpolitik diskutiert hatte. Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten verstärkten diese Sorgen noch. Zugleich seien die Investoren beunruhigt mit Blick auf die weltweite Wirtschaft, hieß es am Markt. Denn nach wie vor ist ein Ende des Handelskonflikts zwischen den USA und insbesondere China nicht in Sicht.

ASIEN: – CHINA STABILISERT – Beruhigende Worte zur Liquiditätsversorgung und Marktstabilität haben die Börsen Chinas zum Wochenschluss gestützt. Sie verringerten ihre Verluste, der CSI 300 drehte zuletzt sogar ins Plus. So sicherten die obersten Regulierer des Landes zu, die Finanzrisiken unter Kontrolle zu halten. Der japanische Aktienmarkt konnte sich indes nicht den sehr schwachen Vorgaben der Wall Street entziehen und gab deutlich nach.

DEVISEN: – YUAN WEITER SCHWACH – Der Euro hat am Freitag die Kursverluste der vergangenen Handelstage vorerst nicht weiter fortgesetzt. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1459 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1505 (Mittwoch: 1,1530) Dollar festgesetzt.

Am Vorabend war der Euro erneut unter Druck geraten. Als Ursache gelten Sorgen um die Haushaltsplanung in Italien. Die EU-Kommission sieht im Haushaltsentwurf der italienischen Regierung schwere Verstöße gegen die Regeln der Eurozone. Die Pläne zur Neuverschuldung seien eine „noch nie dagewesene“ Abweichung von den Kriterien des Stabilitätspaktes, heißt es in einem Brief von EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici. Neben den Kursverlusten beim Euro hatte die EU-Kritik auch einen kräftigen Anstieg der Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen zur Folge.

Kursverluste gab es auch beim chinesischen Yuan. Im Handel mit dem US-Dollar hat die chinesische Währung, die auch Renminbi genannt wird, weiter abgewertet. In der vergangenen Nacht wurden zeitweise 6,9458 Yuan für einen Dollar gezahlt und damit so viel wie seit Anfang 2017 nicht mehr.

Marktbeobachter erklärten die jüngste Schwäche des Yuan mit enttäuschenden Konjunkturdaten. Vor dem Hintergrund des Handelskrieges mit den USA hat sich Chinas Wachstum stärker als erwartet abgeschwächt. Die Wirtschaftsleistung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt war im dritten Quartal nur um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen. Experten hatten mit 6,6 Prozent Zuwachs gerechnet.

Euro/USD 1,1460 0,06%

USD/Yen 112,37 0,15%

Euro/Yen 128,78 0,21%

ROHÖL:

Brent 79,43 +0,14 USD

WTI 68,78 +0,13 USD

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BERENBERG HEBT LEIFHEIT AUF ‚HOLD‘ (SELL) – ZIEL 16,50 EUR

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR COVESTRO AUF 75 (105) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR HEIDELBERGCEMENT AUF 74 (81) EUR – ‚NEUTRAL‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SYMRISE AUF 77 (79) EUR – ‚NEUTRAL‘

– LAMPE SENKT BEIERSDORF AUF ‚HALTEN‘ (KAUFEN)

– LAMPE SENKT KWS SAAT AUF ‚HALTEN‘ (KAUFEN)

– WDH/BAADER BANK HEBT ZIEL FÜR SIXT AUF 113 (112) EUR – ‚BUY‘

– WDH/GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR DÜRR AUF 33,00 (43,50) EUR – ‚NEUTRAL‘

– WDH/MAINFIRST SENKT LUFTHANSA AUF ‚NEUTRAL‘ (OUTPERFORM) – ZIEL 20 (30) EUR

MORGAN STANLEY SENKT FORD AUF ‚EQUAL-WEIGHT‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 10 (14) USD

– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR ZURICH AUF 311 (315) CHF – ‚EQUAL WEIGHT‘

CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR ERICSSON AUF 78 (76) SEK – ‚NEUTRAL‘

– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR NOVARTIS AUF 86 (80) CHF – ‚NEUTRAL‘

– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR BANCO SANTANDER AUF 5,40 (6,20) EUR – ‚OUTPERFORM‘

– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR BBVA AUF 6 (6,50) EUR – ‚NEUTRAL‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR NESTLE AUF 91 (95) CHF – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR UNILEVER NV AUF 46 (49) EUR – ‚NEUTRAL‘

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR UNILEVER PLC AUF 4000 (4300) PENCE – ‚NEUTRAL‘

RBC SENKT ZIEL FÜR BNP PARIBAS AUF 60 (70) EUR – ‚OUTPERFORM‘

– RBC SENKT ZIEL FÜR SOCIETE GENERALE AUF 40 (45) EUR – ‚SECTOR PERFORM‘

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEMEN

07:00 D: Software Q3-Zahlen

07:20 S: Volvo Q3-Zahlen

08:00 D: Villeroy & Boch 9Monatszahlen

08:00 GB: London Stock Exchange Q3 Trading Update

09:30 NL: Philips ao Hauptversammlung

13:00 USA: Procter & Gamble Q1-Zahlen

13:00 USA: Schlumberger Q3-ZahlenTERMINE UNTERNEMEN OHNE ZEITANGABE

S: Telia 9Monatszahlen

S: Atlas Copco Q3-Zahlen

USA: Honeywell Q3-Zahlen

USA: State Street Q3-ZahlenTERMINE KONJUNKTUR

04:00 CHN: BIP Q3/18

04:00 CHN: Industrieproduktion 09/18

10:00 EU: EZB Leistungsbilanz 08/18

16:00 USA: Verkauf bestehender Häuser 09/18

onvista/dpaAFX

Foto: Pavel Ignatov

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