Wall Street: Gute Zahlen treiben Dow an – IBM wird gefeiert, Tesla-Aktie geschmäht
Nachdem Dow Jones und Co nicht gut in die verkürzte Handelswoche gestartet waren, sieht das Bild heute schon wieder deutlich besser aus. Ein kleiner Hoffnungsschimmer in Sachen Shutdown und einige gute Quartalsbericht haben die Laune der Anleger wieder steigen lassen.
Der Dow startet mit 24.620,20 Punkten in den Mittwoch. Ein Plus von Plus von 0,88 Prozent. Auch die Technologiebörse Nasdaq legt zu. Hier geht um 0,62 Prozent nach oben auf 6.688,17 Punkte. Beosnders die Aktie von IBM sticht heute aus dem Markt heraus.
Konzernumbau macht sich langsam bemerkbar
Erstmals seit 2011 steigerte der US-Konzern trotz des starken Dollar im Gesamtjahr seinen Umsatz. Im Weihnachtsquartal gingen die Erlöse allerdings vor allem wegen des schrumpfenden Traditionsgeschäfts mit Software und Großrechnern um drei Prozent auf knapp 21,8 Milliarden Dollar zurück, wie das Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss mitteilte. Anleger zeigten sich trotzdem nicht enttäuscht und konzentrierten sich auf den Gewinnausblick für das laufende Jahr, der höher als erwartet ausfiel, und die gute Auftragslage. IBM will 2019 seinen operativen Gewinn je Aktie auf mindestens 13,90 Dollar steigern. Die IBM-Aktie kletterte nachbörslich um sieben Prozent.
Cloudgeschäft und Datenanalyse im Vordergrund
Firmenchefin Ginni Rometty richtet IBM auf wachstumsstärkere Cloud-Dienste, Datenanalyse-Lösungen und Dienstleistungen rund um Cybersicherheit aus. Der Umbau gestaltet sich allerdings holprig und für IBM ist es weiterhin schwierig, die Erlöse auszubauen. Für Aufsehen sorgte im vergangenen Jahr der Kauf des Software-Spezialisten Red Hat für 34 Milliarden Dollar. Es handelt sich um die teuerste Übernahme in der 100-jährigen Firmengeschichte, die Investoren auch verunsicherte. Finanzchef James Kavanaugh versicherte nun Analysten, bei Kunden sei die Akquisition „überaus positiv“ aufgenommen worden.
Cloud-Geschäft wächst zweistellig
Wie stets in der jüngeren Vergangenheit sorgte die Cloud-Sparte im vergangenen Jahr für Wachstum. Ihr Umsatz stieg um zwölf Prozent auf 19,2 Milliarden Dollar. IBM konzentriert sich darauf, Unternehmen dabei zu helfen, verschiedene Cloud-Plattformen zusammenzuführen. Mit dieser Strategie wollen sie sich von Amazon, Microsoft und Google abheben. Die Gesamterlöse von IBM legten im abgelaufenen Jahr um ein Prozent auf 79,6 Milliarden Dollar zu. Der Gewinn kletterte um 52 Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar. Im Vorjahr hatte eine hohe Abschreibung im Zuge der US-Steuerreform die Bilanz belastet.
Die Anleger feiern die Entwicklung bei IBM mit einem Plus von über 7 Prozent
Proctor & Gamble – Dollar belastet Umsatz aber nicht die Aktie
Die starke heimische Währung hat Procter & Gamble ausgebremst. Beim US-Konsumgütergiganten stagnierte stagnierte der Umsatz im zweiten Quartal bei 17,4 Milliarden US-Dollar. Organisch, bereinigt um Wechselkurseffekte sowie Zu-und Verkäufe, konnten die Erlöse jedoch um 4 Prozent gesteigert werden, wie Procter & Gamble am Mittwoch mitteilte.
Das Kernergebnis je Aktie verbesserte sich um 5 Prozent auf 1,25 Dollar, angetrieben durch niedrigere Steuern im Zuge der US-Steuerreform. Die Zahlen lagen leicht über den Erwartungen der von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten. Für das Gesamtjahr (per Ende Juni) wurde die Umsatzprognose leicht angehoben und die für das Kernergebnis je Aktie bestätigt. Die Anleger nehmen das Zahlenwerk freundlich auf. Die Aktie legt um 6 Prozent zu.
United Technologies überzeugt mit seinem Zahlenwerk
United Technologies Corp meldete am Mittwoch einen Anstieg des Quartalsgewinns um 72,8 Prozent: Der Technologiekonzern profitierte vor allen Dingen von einem günstigeren Steuersatz und der Übernahme des Flugzeug-Teileherstellers Rockwell Collins. Die auf die Aktionäre entfallenden Erträge von United Technologies stiegen im vierten Quartal, das am 31. Dezember endete, auf 686 Millionen US-Dollar oder 83 Cent je Aktie, von 397 Millionen Dollar oder 50 Cent je Aktie im Jahr zuvor. Auf bereinigter Basis verdiente das Unternehmen 1,95 Dollar je Aktie.
Die Zahlen kommen heute ebenfalls gut am Markt an. Die Aktie legt mehr als 3 Prozent zu.
Tesla wird abgestuft - Aktie verliert weiter
Nachdem das Wertpapier nach dem verlängerten Wochenende an der Wall Street direkt am Dienstag unter die Marke von 300 Dollar abgetaucht ist, geht es heute weiter bergab. Das Analysehaus RBC hat Tesla von „Sector Perform“ auf „Underperform“ abgestuft und das Kursziel von 290 auf 245 US-Dollar gesenkt. Die Wachstumserwartungen für den Autohersteller seien zu hoch, so dass das aktuelle Kursniveau nicht gerechtfertigt sei, schrieb Analyst Joseph Spak in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. In dieser Dekade dürfte das dritte Quartal 2018 den Gipfel der Profitabilität markiert haben. Die Aktie verliert zum Handelsstart fast 4 Prozent
Dell und Comcast ziehen ebenfalls an
Die Citigroup nahm die Bewertung von Dell Technologies mit „Buy“ auf, was den Aktien heute über 4 Prozent gut tut. Comcast veröffentlichte heute ebenfalls seine Zahlen. Der größte amerikanische Kabelnetzbetreiber veröffentlichte einen bereinigten Quartalsgewinn von 64 Cent je Aktie. Die Konsensschätzungen wurden damit um 2 Cent pro Aktie übertroffen. Zudem lag der Umksatz über den Erwartungen und Comcast plant seine Dividende um zehn Prozent zu steigern. Ein Mix, der die Aktie um etwas mehr als 2 Prozent antreibt.
Von Markus Weingran
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