Berichtssaison: Zahlenflut im Überblick – Bayer, Adidas, Siemens, Merck, Zalando, Wacker Chemie, Beiersdorf und viele mehr öffnen die Bücher

onvista · Uhr

Auf dem Höhepunkt der Quartalsberichtssaison der Unternehmen wird der Dax an diesem Donnerstag zur Eröffnung nur wenig verändert erwartet. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine Stunde vor Xetra-Beginn ein Mini-Minus von 0,03 Prozent auf 15 687 Punkte. Am Mittwoch hatte der Dax die Marke von 15 700 Punkten erneut nicht nachhaltig überwinden können, der Weg zurück zum bisherigen Rekord von 15 810 Punkten bleibt damit steinig. Der EuroStoxx 50 wird am Donnerstag 0,1 Prozent tiefer erwartet.

Von den internationalen Börsen kommen eher gemischte Vorgaben, aus der die Anleger hierzulande wenig ableiten können. Verluste an der Wall Street standen mit der erneuten Diskussion über bald steigenden Zinsen in Zusammenhang. In Fernost verzeichneten die Börsen aber überwiegend solide Entwicklungen. Ansonsten hieß es am Markt, warteten die Anleger bereits jetzt gespannt auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht, der zu Wochenschluss erwartet wird. Enttäuschende Jobdaten des Arbeitsmarktdienstleisters ADP vom Vortag werfen eher einen Schatten darauf.

Zahlreiche Geschäftszahlen wie etwa von Siemens , Adidas , Merck KGaA und Bayer sowie die finalen Resultate der Deutschen Post dürften zur Richtungsfindung des Dax beitragen. Die Zahlen im Überblick:

Bayer wird zuversichtlicher für Umsatz – Profitabilität aber etwas unter Druck

Der Erholung des Pharmageschäfts sowie eine hohe Nachfrage nach Saatgut und Pflanzenschutzmitteln stimmen Bayer mit Blick auf 2021 zuversichtlicher für den Umsatz. Für 2021 stellt Konzernchef Werner Baumann nun einen Umsatz von etwa 44 Milliarden Euro in Aussicht nach bisher bestenfalls 43 Milliarden. Allerdings sind hierbei Wechselkurseffekte ausgeklammert, inklusive derer das Dax-Unternehmen laut Mitteilung vom Donnerstag Erlöse von 43 Milliarden Euro (alt 41) erwartet. Als operatives Ergebnis (bereinigtes Ebitda) sollen von den 44 Milliarden Euro rund 26 Prozent hängen bleiben und damit ein Prozentpunkt weniger als bislang kalkuliert. Das würde für das Gesamtjahr einen operativen Gewinn von 11,2 bis 11,5 Milliarden Euro bedeuten und damit so viel wie bisher in Aussicht gestellt.

Im zweiten Quartal erzielte Bayer einen operativen Gewinn in Höhe von knapp 2,6 Milliarden Euro, rund elf Prozent weniger als vor einem Jahr. Das lag auch an höheren Herstellungskosten in der Agrarsparte sowie Rückstellungen für variable Vergütungsbestandteile der Mitarbeiter. Analysten hatten im Durschnitt mehr Gewinn auf dem Zettel. Unter dem Strich stand wegen erneuter Rückstellungen für mögliche Belastungen im US-Rechsstreit um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautnichter zwischen April und Ende Juni ein Verlust von gut 2,3 Milliarden Euro.

Adidas wird nach gutem zweiten Quartal optimistischer

Der Sportartikelhersteller Adidas hat nach einem guten zweiten Quartal seine Prognose leicht erhöht. Der Umsatz soll währungsbereinigt um bis zu 20 Prozent steigen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Herzogenaurach mit Bislang hatte Adidas einen Anstieg im hohen Zehn-Prozentbereich in Aussicht gestellt. Auch der Gewinn im fortgeführten Geschäft soll etwas höher ausfallen als geplant: Hier geht das Unternehmen von 1,4 bis 1,5 Milliarden aus, nach zuvor erwarteten 1,25 bis 1,45 Milliarden Euro.

Im zweiten Quartal erzielte Adidas ein starkes Wachstum im Vergleich zum pandemiebedingt schwachen Vorjahr. So nahm der Umsatz um etwas mehr als 50 Prozent auf rund 5,1 Milliarden Euro zu. Alle Regionen konnten dabei zulegen – mit Ausnahme von China. Der für Adidas wichtige Markt verzeichnete einen währungsbereinigten Rückgang von 16 Prozent. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft betrug 387 Millionen Euro, nach einem Verlust von 243 Millionen Euro im Vorjahr. Analysten hatten mit weniger gerechnet.

Beiersdorf wächst deutlich – Ergebnisprognose bestätigt

Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf ist im ersten Halbjahr wieder deutlich gewachsen. Der Umsatz stieg um 12,3 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Organisch, spricht bereinigte um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe lag das Plus bei 16,2 Prozent. Dabei konnte das Unternehmen im zweiten Quartal sein Wachstum beschleunigen. Treiber war das Klebstoffgeschäft Tesa, aber auch das Konsumentengeschäft mit der Marke Nivea legte wieder deutlich zu.

Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) nahm gut ein Viertel auf 595 Millionen Euro zu, was mehr war, als Analysten erwartet hatten. Nach Steuern verdiente Beiersdorf 404 Millionen Euro, was fast 40 Prozent mehr war als im pandemie-bedingt schwachen Vorjahr. Die Ergebnisprognose bekräftigte der Konzern und erwartet wegen hoher Investitionen eine bereinigte Ebit-Marge auf Vorjahresniveau. Der Umsatz soll im höheren einstelligen Prozentbereich wachsen. Damit präzisierte Beiersdorf seine frühere Annahme eines organischen Umsatzzuwachses.

Süss Microtec steigert Erlös im ersten Halbjahr

Der Halbleitertechnik-Zulieferer Süss Microtec profitiert von anhaltenden Investitionen in den 5G-Netzausbau sowie der weiteren Nachfrage nach Chips. Der Umsatz des ersten Halbjahres stieg verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um knapp fünf Prozent auf 118,5 Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag in Garching mitteilte. Vor Steuern und Zinsen verdiente das im März in den SDax zurückgekehrte Unternehmen mit acht Millionen Euro mehr als doppelt so viel wie noch im Vorjahr.

Im zweiten Halbjahr soll der Umsatz nach Auffassung des Vorstandes noch stärker anziehen. Die Prognose für das Gesamtjahr mit einem Umsatz von 270 bis 290 Millionen Euro bestätigte das Management. Das wäre ein Anstieg zwischen 7 und 15 Prozent Die Marge gemessen am operativen Ergebnis soll weiter bei 9 bis 11 Prozent liegen. 2020 hatte sie bei etwas mehr als acht Prozent gelegen. Für 2025 will das Unternehmen zudem einen Erlös von mindestens 400 Millionen Euro sowie eine Ebit-Marge von mindestens 15 Prozent schaffen.

Wacker Chemie: Konjunkturerholung sorgt für Gewinnsprung

Eine starke Nachfrage aus der Solarindustrie sowie ein brummendes Chemiegeschäft haben Wacker Chemie im abgelaufenen Quartal einen Gewinnsprung beschert. Bei einem Umsatzwachstum um 40 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro habe sich das operative Ergebnis (Ebitda) im zweiten Quartal im Jahresvergleich auf knapp 327 Millionen Euro verdreifacht, wie das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Der seit Mai amtierenden Konzernchef Christian Hartel hatte im Juni einen operativen Gewinn von 300 bis zu 350 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Unter dem Strich verdiente der Konzern 179 Millionen Euro nach 4,5 Millionen vor einem Jahr, als die Corona-Krise eine tiefe Delle hinterlassen hatte. Aktuell brummt das Geschäft mit Polysilizium für Solar- und Halbleiteranwendungen. Zudem profitiert das Unternehmen vom Bauboom: Es produziert Zusätze, die unter anderem Klebstoffen, Bodenbelägen, Farben, aber auch Beton beigemengt werden und die Eigenschaften der Materialien verändern. Und die Silikone des Konzerns – vielseitig einsetzbare Kunststoffe – sind etwa in der Auto- und Elektronikindustrie gefragt sowie bei Textilherstellern und Medizintechnikunternehmen.

New Work wird optimistischer für 2021

Die Xing-Betreiberin New Work wird für das laufende Geschäftsjahr optimistischer. Das operative Ergebnis solle 2021 verglichen mit dem Vorjahr zulegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mit. Die sich abzeichnenden wirtschaftlichen Erholungstendenzen seien „eindeutig positiv“, hieß es zur Begründung. Konkrete Zahlen nannte der Vorstand allerdings nicht.

Bislang war das Unternehmen von einem Pro-Forma-Ergebnis von rund 90 Millionen Euro ausgegangen, was einem Rückgang von knapp 2,5 Prozent entsprochen hätte. Der Umsatz sollte auf Vorjahresniveau bleiben. New Work berichtet weiterhin in Pro-Forma-Zahlen aufgrund des Kaufs und Verkaufs von Unternehmensteilen. Hauptsächlich geht es dabei um die Übernahme der IT-Jobplattform Honeypot.

In den ersten sechs Monaten des Jahres stieg der Pro-Forma-Erlös im Jahresvergleich um zwei Prozent auf 139 Millionen Euro. Das entsprechende operative Ergebnis stieg um ein Drittel auf 52,3 Millionen Euro. Unterm Strich verdiente New Work 25,4 Millionen Euro nach 16,8 Millionen im Vorjahr.

ElringKlinger profitiert von anziehender Autokonjunktur

Der Autozulieferer ElringKlinger hat auch im zweiten Quartal mehr umgesetzt und verdient als noch im Vorjahr. Dank der weltweiten Konjunkturerholung von der Pandemie und dem Auftrieb in der Autobranche verbesserte sich die Auftragslage beim Unternehmen deutlich. Der Umsatz kletterte im Berichtszeitraum um 56 Prozent auf knapp 394 Millionen Euro, wie die SDax -Firma am Donnerstag in Dettingen an der Erms mitteilte.

Auch das eingeleitete Sparprogramm trägt weiterhin Früchte. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) kam auf 23 Millionen Euro, nachdem ElringKlinger im schwierigen Corona-Jahr 2020 hier noch einen Verlust von mehr als 32 Millionen Euro ausgewiesen hatte. Damit schlug sich das Unternehmen besser als erwartet. Nach dem starken Gewinnsprung zum Jahresstart betrug der auf die Aktionäre entfallende Gewinn unter dem Strich knapp acht Millionen Euro – nach einem Minus von 35,5 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der Konzern hält an seinen Jahreszielen weiterhin fest.

Adidas wird nach gutem zweiten Quartal optimistischer

Der Sportartikelhersteller Adidas hat nach einem guten zweiten Quartal seine Prognose leicht erhöht. Das Umsatz soll währungsbereinigt um bis zu 20 Prozent steigen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Herzogenaurach mit Bislang hatte Adidas einen Anstieg im hohen Zehn-Prozentbereich in Aussicht gestellt. Auch der Gewinn im fortgeführten Geschäft soll etwas höher ausfallen als geplant: Hier geht das Unternehmen von 1,4 bis 1,5 Milliarden aus, nach zuvor erwarteten 1,25 bis 1,45 Milliarden Euro.

Im zweiten Quartal erzielte Adidas ein starkes Wachstum im Vergleich zum pandemiebedingt schwachen Vorjahr. So nahm der Umsatz um etwas mehr als 50 Prozent auf rund 5,1 Milliarden Euro zu. Alle Regionen konnten dabei zulegen – mit Ausnahme von China. Der für Adidas wichtige Markt verzeichnete einen währungsbereinigten Rückgang von 16 Prozent. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft betrug 387 Millionen Euro, nach einem Verlust von 243 Millionen Euro im Vorjahr. Analysten hatten mit weniger gerechnet.

Hannover Rück bekräftigt Gewinnziel trotz hoher Flutschäden

Der Rückversicherer Hannover Rück hält trotz erwarteter Belastungen durch die Hochwasserkatastrophe in Europa an seinem Gewinnziel für das laufende Jahr fest. Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz rechnet infolge der schweren Zerstörungen in Deutschland und mehreren Nachbarländern mit einer Nettobelastung zwischen 200 und 250 Millionen Euro, wie das im MDax gelistete Unternehmen am Donnerstag in Hannover mitteilte. Dennoch soll der Jahresgewinn wie geplant etwa 1,15 bis 1,25 Milliarden Euro erreichen.

Im zweiten Quartal lief es für den weltweit drittgrößten Rückversicherer besser als von Analysten im Schnitt erwartet. Unter dem Strich stand ein Gewinn von rund 365 Millionen Euro und damit gut dreieinhalb Mal so viel wie im coronageprägten Vorjahreszeitraum. Neben dem Schaden- und Unfallgeschäft warfen vor allem die Kapitalanlagen mehr ab.

ProSiebenSat.1 mit Rekordumsatz – Quartal auch unter dem Strich profitabel

Eine unverhofft starke Erholung des Werbemarkts von den Corona-Strapazen hat die Erlöse des TV-Konzerns ProSiebenSat.1 auf ein Rekordniveau gehoben. Verglichen mit dem von der Pandemie gebeutelten Vorjahresquartal stieg der Umsatz um knapp die Hälfte auf rund eine Milliarde Euro – so viel wie noch nie in einem zweiten Quartal, wie das Unternehmen am Donnerstag aus Basis endgültiger Quartalszahlen in Unterföhring bei München mitteilte.

Neben dem „signifikanten“ Wachstum im Werbesegment hätten sich das Dating- und E-Commerce-Geschäft positiv entwickelt, sagte Vorstandssprecher Rainer Beaujean: „Das zeigt, dass sich unsere Diversifizierungsstrategie auszahlt und wir hier den richtigen Weg in unserer Entwicklung zu einem Digitalkonzern gehen.“

Mit 166 Millionen Euro war das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) des abgeschlossenen Quartals mehr als sieben Mal so groß wie noch im Jahr zuvor. Der Konzern hatte bereits Mitte Juli die Daten für den Umsatz und operatives Quartal vorgelegt. Diese wurden jetzt bestätigt.

Aus dem Anstieg beim Umsatz und operativen Gewinn resultierend konnte der Vorstand nun wieder einen Gewinn unter dem Strich vermelden: Musste ProSiebenSat.1 vergangenes Jahr noch einen Verlust von 54 Millionen Euro akzeptieren, blieben beim Unternehmen nun 123 Millionen Euro hängen.

Unterdessen bestätigte Beaujean die erst vor Kurzem angehobenen Ziele für das laufende Jahr. Bereinigt um Portfolioänderungen soll der Umsatz 2021 um 9 bis 11 Prozent auf 4,4 bis 4,5 Milliarden Euro steigen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) erwartet ProSiebenSat.1 nun bei 800 bis 840 Millionen Euro. Bereits zuvor war der Vorstand optimistischer geworden.

Symrise hebt Jahresziele an

Gute Geschäfte rund um Haustiernahrung sowie Produkte für Hygiene und das Kochen daheim lassen Symrise zuversichtlicher für das Gesamtjahr werden. Zudem holten die Niedersachsen im ersten Halbjahr Geschäfte nach, die Ende letzten Jahres wegen der Folgen eines Cyberangriffs weggefallen waren. Für das Gesamtjahr peilt das Management um Konzernchef Heinz-Jürgen Bertram nun ein organisches Umsatzwachstum von mehr als sieben Prozent an, wie der MDax -Konzern am Donnerstag in Holzminden mitteilte. Zuvor hatte das Unternehmen einen Zuwachs von fünf bis sieben Prozent im Visier.

Auch die Profitabilität soll besser ausfallen als bisher erwartet. Das Unternehmen stellt jetzt für 2021 eine Marge des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) von mehr 21 Prozent in Aussicht. Zuvor war das Unternehmen mit 21 Prozent von einer Marge etwa auf dem Niveau des Vorjahres ausgegangen.

Compugroup verdient etwas besser als erwartet

Der auf Arztpraxen und Krankenhäuser spezialisierte Softwareanbieter Compugroup hat im zweiten Quartal operativ etwas mehr Gewinn gemacht als erwartet. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 14 Prozent auf 51 Millionen Euro zu, wie das MDax-Unternehmen am Donnerstag in Koblenz mitteilte. Analysten hatten zuvor mit weniger gerechnet. Auch die entsprechende Marge lag mit 21 Prozent etwas besser. Der Umsatz kletterte vor allem dank Übernahmen um 34 Prozent auf 241 Millionen Euro. Unter dem Strich stieg der Nettogewinn um rund fünf Prozent auf 17 Millionen Euro. Die Prognose bestätigte das Management um Chef Dirk Wössner.

Boom in Labor- und Pharmasparten treibt Merck – Jahresziele erneut erhöht

Der Darmstädter Merck-Konzern hat erneut ein starkes Quartal hinter sich. Insbesondere die Laborsparte brummt in der Pandemie, da sie viele Impfstoffforscher beliefert. Im zweiten Jahresviertel hatte der Dax-Konzern auch in seiner Pharmasparte einen sehr guten Lauf und der Halbleiterbereich zog klar an. Das Management um seit Kurzem amtierende Konzernchefin Belen Garijo erhöht daher abermals seine Jahresprognose, wie Merck am Donnerstag mitteilte.

So soll der Umsatz in diesem Jahr auf 18,8 bis 19,7 Milliarden Euro wachsen (Vorjahr: 17,5 Mrd). Bisher standen 18,5 bis 19,5 Milliarden Euro im Plan. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) soll von 5,2 Milliarden im Vorjahr auf 5,6 bis 6,0 Milliarden Euro in 2021 anziehen. Die alte Prognose hatte auf 5,4 bis 5,8 Milliarden Euro gelautet.

Zwischen April und Juni stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis kletterte um 47 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro. Beide Kennzahlen fielen besser aus als am Markt gedacht. Nach Steuern verdiente Merck 747 Millionen Euro nach 289 Millionen ein Jahr zuvor.

Aurubis sieht sich auf Kurs zu Jahreszielen

Hohe Metallpreise im Sog der globalen Konjunkturerholung und dem Wachstum der Elektromobilität treiben den Kupferkonzern Aurubis weiter an. Den Hamburgern kommen dabei auch hohe Raffinierlöhne für Kupferschrott, also für das Recycling, sowie eine positive Entwicklung des Marktes für Schwefelsäure entgegen, die bei der Kupferproduktion anfällt. Der Umsatz stieg im dritten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um 62 Prozent auf 4,66 Milliarden Euro. Als operativer Vorsteuergewinn blieben davon 83 Millionen Euro hängen, das ist zwar etwas weniger als im starken zweiten Viertel des Geschäftsjahrs, aber fast doppelt so viel wie vor einem Jahr. Für Gesamtjahr (Ende September) peilt Aurubis-Chef Roland Harings bei dieser um Metallpreisschwankungen bereinigten Gewinnkennziffer weiterhin 270 bis 330 Millionen Euro an.

Das Unternehmen schnitt beim Umsatz besser ab als von Analysten im Durchschnitt erwartet. Das operative Ergebnis blieb allerdings ein klein wenig hinter der mittleren Schätzung zurück. So verwies das Unternehmen auf die höheren Energiepreise. Ob die Resultate dem Aktienkurs frischen Schwung verleihen können, wird sich zeigen. So hatten die Papiere erst Ende Juli ein Rekordhoch von 87,74 Euro erklommen. Seither konsolidiert der Kurs, am Mittwoch schlossen die Papiere mit gut 86 Euro. Für 2021 steht damit ein Plus von mehr als einem Drittel zu Buche. Unter dem Strich verdienten die Hamburger im dritten Geschäftsquartal mit 63 Millionen Euro fast doppelt so viel wie vor einem Jahr.

Shop Apotheke verdient operativ deutlich weniger

Beim Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke haben auch im zweiten Quartal Probleme in der Logistik auf die Profitabilität gedrückt. Ein gegenwärtig angespannter Arbeitsmarkt und der Umzug an den neuen Standort im niederländischen Sevenum führten zuletzt zu Logistikproblemen. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei auf 1,2 Millionen Euro gesunken, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Venlo mit. Im Vorjahr hatte Shop Apotheke hier noch 6,3 Millionen Euro ausgewiesen. Der Umsatz stieg – wie bereits seit Juli bekannt – um rund sieben Prozent auf 250 Millionen Euro. Unter dem Strich schreibt der Konzern weiter rote Zahlen. Das Unternehmen hatte bereits im Juli Eckdaten für das erste Halbjahr vorgelegt und seine Jahresziele gesenkt.

So rechnet Shop Apotheke für 2021 mit einem Umsatzplus von 10 bis 15 Prozent. Die bereinigte operative Marge bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll um die Gewinnschwelle („Break-even“) liegen und damit um die 0 Prozent.

S&T legt wegen starker Nachfrage deutlich zu

Eine starke Nachfrage vor allem von Industriekunden hat dem IT-Dienstleister S&T ein gutes erstes Halbjahr beschert. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum stieg der Umsatz um 11,5 Prozent auf 600,6 Millionen Euro, wie das im Nebenwerte-Index SDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Linz mitteilte. Allerdings verzögere der weltweite Mangel an Chips die Lieferzeiten und behindere damit noch stärkeres Wachstum.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zog um 12,2 Prozent auf 58,3 Millionen Euro an. Dabei profitiert S&T auch von weltweiten Konjunkturprogrammen, welche die Erholung von der Corona-Pandemie beschleunigen.

Konzernchef Hannes Niederhauser bestätigte aufgrund der bisherigen Entwicklung die Jahresprognose. So will das Unternehmen einen Umsatz von mindestens 1,4 Milliarden Euro sowie ein operatives Ergebnis von 140 Millionen Euro schaffen. Für 2023 rechnet der Vorstand mit einem Erlös von rund 2 Milliarden Euro sowie einem operativen Ergebnis von mindestens 220 Millionen Euro.

Online-Boom hält Deutsche Post auf Wachstumskurs

Der beständig wachsende Online-Handel hält die Deutsche Post weiter auf Wachstumskurs. Die Nachfrage nach Logistikdienstleistungen sei weiterhin hoch, teilte die Deutsche Post am Donnerstag in Bonn mit. Umsatz und Konzernergebnis lagen im zweiten Quartal über den Erwartungen der Analysten. Der Umsatz kletterte zwischen April und Ende Juni um mehr als ein Fünftel auf 19,5 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn lag bei 1,3 Milliarden Euro nach 525 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Die vorläufigen Zahlen konnte der Konzern leicht übertreffen. Außerdem bestätigten die Bonner die angehobene Prognose. Bereits Anfang Juli hatte die Deutsche Post verkündet, dass sie nach guten Zahlen im zweiten Quartal noch optimistischer für 2021 werde. Für das laufende Jahr erwartet der Konzern jetzt einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von mindestens 7,0 Milliarden Euro, zuvor hatte das Management 6,7 Milliarden Euro auf dem Zettel.

Zalando bestätigt Wachstumsprognose – Operatives Ergebnis enttäuscht

Der Online-Modehändler Zalando liegt nach dem zweiten Quartal auf Kurs zu seinen Wachstumszielen. Beim Blick auf den operativen Gewinn wurde der Dax-Kandidat trotz eines in diesem Punkt enttäuschenden Quartals etwas optimistischer – was aber auch an verschobenen Investitionen liegt. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde jetzt in der oberen Hälfte der erwarteten Spanne von 400 bis 475 Millionen Euro erwartet, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Berlin mit. Beim Umsatz werde weiter ein ein Anstieg um 26 bis 31 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro bis 10,5 Milliarden Euro erwartet. Im zweiten Quartal legte der Umsatz um 34 Prozent auf 2,73 Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis ging wegen höherer Ausgaben für die Kundengewinnung und Marketing um 13 Prozent auf 184 Millionen Euro zurück. Damit erfüllte Zalando beim Umsatz die Erwartungen der Experten – der operative Gewinn fiel allerdings schwächer als erwartet aus.

Lufthansa halbiert Quartalsverlust – Weitere Staatshilfen gezogen

Die Lufthansa hat ihren Verlust dank der schrittweisen Belebung des Reiseverkehrs im zweiten Quartal spürbar verringert. Mit 756 Millionen Euro lag das Minus aber immer noch gut halb so hoch wie kurz nach Beginn der Corona-Pandemie ein Jahr zuvor, wie das im MDax gelistete Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Damit schnitt der Airline-Konzern besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet. Zudem konnte der Vorstand erstmals seit Beginn der Pandemie den Mittelabfluss aus dem Konzern stoppen. Allerdings nahm die Lufthansa auch weitere Staatshilfen in Anspruch: Sie zog weitere 1,5 Milliarden Euro als stille Beteiligung des Bundes.

Für das Gesamtjahr rechnet Vorstandschef Carsten Spohr weiterhin damit, dass die Lufthansa ihren bereinigten Verlust vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) im Vergleich zum Vorjahr verringern kann. Im dritten Quartal soll das Flugangebot auf etwa 50 Prozent des Vorkrisen-Niveaus steigen. Im Gesamtjahr dürfte die angebotene Kapazität weiterhin nur etwa 40 Prozent des Vor-Corona-Jahrs 2019 erreichen.

Großküchenausrüster Rational macht wieder deutlicher Gewinn

Der Großküchenausrüster Rational hat im abgelaufenen Quartal wieder einen deutlichen Gewinn eingefahren. Nach Steuern stand ein Ergebnis von 39,8 Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag in Landsberg am Lech mitteilte. Vor einem Jahr war der Überschuss in der Krise auf 1,2 Millionen Euro eingebrochen. Rational war als Anbieter von Dampfgarern und anderen Küchengroßgeräten zusammen mit der Gastronomie in der Corona-Pandemie stark unter Druck geraten. Die bereits bekannten vorläufigen Zahlen zum starken Anstieg bei Umsatz und operativem Ergebnis bestätigte das Management genauso wie die zuletzt optimistischere Prognose.

Siemens erhöht Prognose erneut

Der Technologiekonzern Siemens erhöht nach einem starken Gewinnsprung im dritten Quartal erneut die Prognose für das Geschäftsjahr 2020/21 (per Ende September). Es ist bereits die dritte Erhöhung in diesem Jahr. So sollen die Umsatzerlöse auf vergleichbarer Basis um 11 bis 12 Prozent zulegen, wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Ausgeklammert sind dabei Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe. Zuvor hatte das Management um Konzernchef Roland Busch ein Plus von 9 bis 11 Prozent in Aussicht gestellt. Bei den Sparten Smart Infrastructure und Digital Industries geht Siemens ebenfalls von höheren Erlösen aus als zuvor geplant.

Der Gewinn soll ebenfalls stärker steigen – auf 6,1 bis 6,4 Milliarden Euro. Bislang war Siemens von 5,7 bis 6,2 Milliarden Euro ausgegangen. Im dritten Quartal schnitt Siemens deutlich besser ab als von Analysten erwartet. Dabei profitierte der Konzern von einer robusten Entwicklung bei seiner Medizintechniktochter Siemens Healthineers sowie dem Geschäft mit intelligenter Infrastruktur.

Die Umsätze nahmen um rund ein Viertel auf 16,1 Milliarden Euro zu. Das Ergebnis nach Steuern wurde mit 1,5 Milliarden Euro fast verdreifacht. Allerdings hatte Siemens im Vorjahr hohe Belastungen im Zusammenhang mit dem inzwischen abgespaltenen Energiegeschäft Siemens Energy verzeichnet. Auch der Auftragseingang nahm stark zu – um 47 Prozent auf 20,5 Milliarden Euro.

Spezialchemiekonzern Evonik hebt Jahresprognosen an

Die laufende Konjunkturerholung und der Geschäftswandel hin zu profitableren Produkten stimmen den Spezialchemiekonzern Evonik abermals optimistischer für das laufende Jahr. Das Unternehmen profitiert weiterhin von der Nachfrage der Auto- und der Bauwirtschaft und guten Geschäften mit Tierfutterzusätzen. Gefragt sind auch Anwendungen für die Kosmetik- und Pharmageschäft. Seit Ende April produzieren die Essener zudem zwei verschiedene Lipide für den Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer.

Evonik-Chef Christian Kullmann rechnet für 2021 nun mit einem Umsatz von 13 bis 14,5 Milliarden Euro sowie mit einem operativen Ergebnis (bereinigtes Ebitda) in Höhe von 2,3 bis 2,4 Milliarden Euro. Bislang waren ein Umsatz von bis zu 14 Milliarden Euro sowie ein operativer Gewinn von bestenfalls 2,3 Milliarden Euro in Aussicht gestellt worden. Evonik-Chef Christian Kullmann gibt sich zuversichtlich das obere Ende der neuen Prognosespannen erreichen zu können. Die „positive Dynamik wird sich auch im zweiten Halbjahr fortsetzen“, sagte er laut Mitteilung am Donnerstag.

Im abgelaufenen zweiten Quartal erzielte das Unternehmen bei einem Umsatzanstieg um 29 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis von 649 Millionen Euro. Das sind 42 Prozent mehr als im von der Corona-Krise gebeutelten Vorjahreszeitraum sowie 15 Prozent mehr als im zweiten Jahresviertel 2019, also vor der Corona-Pandemie. Insgesamt schnitt Evonik besser ab als von Analysten im Mittel erwartet. Unter dem Strich blieb mit 218 Millionen Euro fast doppelt so viel hängen wie vor einem Jahr.

Conti baut Gewinn aus – Chip-Mangel drückt aufs Geschäft

Continental hat sich nach dem harten Jahr 2020 weiter stabilisiert – der Mangel an Mikrochips zeigen aber auch bei dem Autozulieferer deutliche Spuren. Die Hannoveraner konnten im zweiten Quartal einen Nettogewinn von 545 Millionen Euro erzielen, nachdem im coronageprägten Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 741 Millionen Euro angefallen war. Wie der Dax -Konzern am Donnerstag berichtete, gingen zuletzt etliche neue Aufträge ein. Auch das Reifengeschäft lief gut, etwa in der Erstausrüstung von Elektroautos. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern lag mit knapp 711 Millionen Euro und einer Marge von 7,2 Prozent deutlich über den durchschnittlichen Schätzungen von Analysten. Zwischen April und Juni legte der Gesamtumsatz um fast die Hälfte auf 9,9 Milliarden Euro zu.

Unsicherheit bringt jedoch nach wie vor die weltweite Knappheit bei Elektronik-Bauteilen. Conti-Chef Nikolai Setzer erklärte: „Insgesamt werden der Chip-Engpass sowie steigende Rohstoffpreise die Automobilindustrie im gesamten Jahr 2021 belasten.“ Dies fällt in eine Zeit, in der große Teile der Nachfrage eigentlich zurück sind. Die Autohersteller versuchen, die aufgestauten Bestellungen abzuarbeiten, nachdem es in der ersten Jahreshälfte 2020 wegen der Pandemie noch Schließungen von Händlern und Werken gegeben hatte.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: gopixa / Shutterstock.com

-Anzeige-

Das sind die Favoriten von Top-Investoren

Das könnte dich auch interessieren

Neueste exklusive Artikel