VW: Nach dem sehr starken ersten Halbjahr weht der Wind wieder rauer – Absatz-Rückgang in China und Europa

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Nach dem rekordstarken ersten Halbjahr haben sich bereits im Juli die prognostizierten Probleme für den Autobauer Volkswagen bemerkbar gemacht und für einen Rückgang bei den Verkäufen gesorgt.

Im vergangenen Monat sorgten vor allem die beiden größten Märkte, China und Westeuropa, für einen herben Rückgang der Auslieferungen auf 720 200 Fahrzeuge. Das waren 18,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn liegt Volkswagen von Januar bis Juli mit knapp 5,7 Millionen ausgelieferten Autos und Nutzfahrzeugen aber noch fast ein Fünftel über dem von der Corona-Pandemie gezeichneten Vorjahreszeitraum, als wegen geschlossener Autohäuser und Fabriken teils über Monate kaum Autos verkauft werden konnten.

Chip-Engpässe bleiben ein Problem

In China knüpfte VW im Juli mit einem Rückgang von 27,5 Prozent auf 238 100 Fahrzeuge an die jüngsten Schwierigkeiten an. Der Marktführer bei Massenmodellen in der Volksrepublik hat vor allem unter der dort aktuell sehr schwierigen Versorgung mit Elektronikchips für die Produktion zu kämpfen. In Westeuropa ging es mit 20,6 Prozent auf 255 000 Autos ebenfalls spürbar bergab. Ein Jahr zuvor trafen Lockerungen im Sommer in vielen Ländern des Kontinents auf eine aufgestaute Nachfrage nach dem Lockdown – in Deutschland trat zudem im Juli die zwischenzeitliche Mehrwertsteuersenkung in Kraft, was die Verkäufe begünstigte. In Nordamerika und dem Rest Asiens konnte VW im Juli dieses Jahres zulegen.

Bis auf den Lkw-Hersteller MAN und die kleineren Auto-Luxusmarken verzeichnete VW im Juli bei allen Marken einen Auslieferungsrückgang. Die Kernmarke VW Pkw verkaufte demnach gut ein Fünftel weniger Autos. Bei den teureren Marken Audi und Porsche betrug das Minus knapp 9 beziehungsweise knapp 7 Prozent.

dpa-AFX

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onvista-Redaktion: Im Grunde war genau das erwartet worden und VW hatte bereits bei der Vorlage der sehr starken Halbjahreszahlen vor Problemen in Q3 und Q4 gewarnt. Entsprechend wenig Druck hat sich bisher auf den Papieren gebildet. Langfristig ändern die derzeitigen Probleme nichts an der starken fundamentalen Lage des Autobauers, die anhaltenden Probleme durch den Chip-Mangel könnten in den nächsten Wochen und Monaten jedoch für eine deutlichere Korrektur sorgen – die als Einstieg genutzt werden kann.

Titelfoto: Sergey Kohl / Shutterstock.com

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