onvista-Börsenfuchs: An Aktien festhalten – was sonst!

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Hallo Leute! Wir (aber auch andere) haben einen Haufen Probleme – man könnte auch von schwer lösbaren Aufgaben sprechen. Politiker nennen das „Herausforderungen“. Und die haben in der Gesellschaft ein unterschiedliches Gewicht: Was muss im Vordergrund stehen – Klima- und Umweltschutz, Corona, Inflation, Geld- und Zinspolitik, Wirtschaftswachstum, Bundestagswahlen? Umfragen zeigen, dass viele Bundesbürger vor allem Angst um ihr Geld haben. Genauer: Angst vor weiterem Geldwertschwund. Dagegen ist die Virus-Pandemie kein Aufreger mehr. Aktionäre, die ihr Geld über viele Jahre anlegen (private Vorsorge), können gelassen bleiben und sich um ihre Gesundheit kümmern.

Ich habe zum Wochenausklang wieder Stimmen von heimischen und internationalen Volkswirten und Anlageexperten gesammelt. Die Ergebnisse sind erstaunlich, weil total gleichklingend: Uns droht kein Börsendrama, sondern ein anhaltender Anlagenotstand. Deshalb sollte man an Aktien festhalten.

Nur ein paar Zahlen dazu zum Vergleich: Bei erhöhten Inflationsraten, nachlassenden Konjunkturimpulsen und einem nur zögerlichen Umschwenken der Zentralbanken weltweit in Richtung höherer Leitzinsen bleibt der Anlagenotstand insgesamt weiter bestehen, heißt es bei Allianz Global Investors. Gemessen am „ICE BofAML Global Fixed Income Markets Index“ (was für ein verrückter Indexname) rentieren ca. 30 Prozent des globalen Anleihemarktes unter 0 Prozent! Weitere rund 40 Prozent liegen zwischen 0 und 1 Prozent. Die Expansion der Weltwirtschaft ist in die nächste Phase eingetreten. Nach einer kräftigen Erholung seit dem Tiefpunkt der Rezession im letzten Jahr hat die Wirtschaftsdynamik im laufenden Quartal ihren Höhepunkt überschritten. Der „ Macro Breadth Index“, der den zugrunde liegenden zyklischen Trend der Weltwirtschaft auf der Grundlage von mehr als 350 globalen, regionalen und Länderindikatoren abbildet, ging im August nach 13 Monaten ununterbrochener Verbesserung den zweiten Monat in Folge zurück.

Frankfurter Banker (aber nicht nur die) halten nix von politischen Einflüssen auf die Wirtschaft. Bei einer Bundestagswahl gab es erstmals 1994 gesamtdeutsche Daten für das Geschäftsklima vom Ifo-Institut. Seitdem hatten Wahlkampf und Wahlergebnis kurz- bis mittelfristig nur selten Einfluss auf den Index. Letztendlich hat sich gezeigt, dass es den Unternehmen nicht auf das Wahlergebnis ankommt, sondern auf den Inhalt des Koalitionsvertrags und die daraus längerfristig resultierende Wirtschafts- und Finanzpolitik. Außerdem hat die Entwicklung der Weltkonjunktur laut einer Studie grundsätzlich viel größeren Einfluss auf das hiesige Geschäftsklima.

Das Anlagekomitee der Credit Suisse geht davon aus, dass das globale Wirtschaftswachstum trotz einer jüngsten Abschwächung robust bleiben wird. Es hat beschlossen, eine zyklische Ausrichtung und eine „moderat höhere Risikopositionierung“ der Portfolios beizubehalten. Staatsanleihen werden weiterhin

untergewichtet. Die Ami-Notenbank und die Europäische Zentralbank dürften insgesamt weiterhin reichlich Liquidität zur Verfügung stellen. Aufgrund des günstigen makroökonomischen Umfelds vertreten die Schweizer die Auffassung, dass globale Aktien über einen „taktischen Horizont von drei bis sechs Monaten“ attraktive Renditeaussichten bieten. Eine globale Empfehlung liefert auch die Frankfurter DZ Bank: Trotz geringer Diversifikation bleibt der MSCI-World ein gutes Investment. In diesem Index dominieren US-Unternehmen – 65 Prozent aller Aktien stammen aus Ami-Land, vor allem die großen Tech-Giganten. Und was bringt die Zukunft? Die Gewinne der meisten in dem Index gelisteten Unternehmen dürften in den kommenden Jahren weiter anziehen. Das sehe ich auch so.

Bleibt also Aktionäre, meine Freunde, und zwar langfristig! Lasst Euch impfen (wenn noch nicht geschehen) und geht wählen!

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