Dax macht nach schwachem Handelsstart an Boden gut – Lage bleibt jedoch fragil

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Nach einem schwachen Handelsstart hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag seine Verluste merklich eingedämmt. Der Dax machte seine Verluste zeitweise fast vollständig wett, zuletzt notierte er am frühen Nachmittag wieder mit 0,35 Prozent im Minus bei 15 207,26 Zähler. Vor allem Versorger und defensive Werte lagen vorn.

Am Morgen war der deutsche Leitindex gleich nach dem Handelsbeginn noch unter die psychologisch wichtige Marke von 15 000 Punkten gerutscht. An der 200-Tage-Durchschnittslinie für den längerfristigen Trend hatten dann die ersten Schnäppchenjäger zugegriffen und damit die Wende eingeläutet. Dennoch sei noch keine echte Trendumkehr zu erkennen, schrieb Marktbeobachter Andreas Lipkow von Comdirect. „Die Gesamtsituation bleibt fragil.“

Die Anleger seien weiterhin sehr nervös und nutzten die Kursschwäche nur für sehr ausgewählte Käufe, merkte der Marktbeobachter an. Auch seien viele spekulativ eingestellte Investoren unterwegs, die vor dem Wochenende ihre Positionen schlössen. Rückenwind kam zuletzt von der Wall Street, wo sich nach Verlusten am Vortag ein positiver Auftakt andeutete.

Dennoch zeichnet sich für den Dax bislang eine düstere Wochenbilanz ab. Die anhaltenden Sorgen, dass die Notenbanken wegen einer anziehenden Inflation bald weniger Geld in die Märkte pumpen könnten, hatten den deutschen Aktienmarkt in dieser Woche schwer belastet. Aktuelle Daten aus der Eurozone, wo die Teuerung im September auf den höchsten Stand seit 13 Jahren stieg und das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) klar überschritt, könnten diese Befürchtungen noch untermauern.

Auch der MDax der mittelgroßen Börsenwerte, der vorübergehend unter die Marke von 34 000 Zählern auf ein Tief seit Juli gefallen war, konnte sich am Freitag im Verlauf deutlich fangen – er notierte zuletzt 0,37 Prozent tiefer bei 34 242,130 Punkten. Der Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 verbuchte zuletzt ein Minus von 0,16 Prozent bei 4041,72 Punkten, nachdem er im frühen Handel ebenfalls auf ein Tief seit mehr als zwei Monaten eingeknickt war.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Imagentle / Shutterstock.com

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