Wall Street: Tech-Werte leiden unter anhaltendem Abverkauf - Apple, Microsoft und Intel unter Druck

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Der Ausverkauf an den US-Börsen hat sich am Donnerstag fortgesetzt. Wie schon am Vortag traf es den Technologiesektor härter als die Aktien der "Old Economy". Der von Technologieunternehmen dominierte Nasdaq 100 büßte im frühen Handel weitere 0,83 Prozent auf 11 869 Punkte ein. Seit Jahresbeginn beläuft sich der Verlust des Index nunmehr auf rund 27 Prozent. Vor allem die steigenden Kapitalmarktzinsen lassen die Investoren Tech-Aktien verkaufen. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab um weitere 0,57 Prozent auf 31 652 Zähler nach. Er fiel auf den tiefsten Stand seit Anfang März vergangenen Jahres. Seit Jahresbeginn hat sich der Rücksetzer auf rund 13 Prozent ausgeweitet. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Donnerstag um 0,54 Prozent auf 3914 Punkte abwärts.

Die Verluste an den Aktienmärkten rühren vor allem von der großen Unsicherheit, wie rasch und wie stark die US-Notenbank Fed die Leitzinsen anheben wird. "Es gibt die Befürchtung, dass der Leitzinsanstieg zu rasch erfolgen und die Wirtschaft dadurch in eine Rezession gestürzt wird", schrieb Volkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank. Die Konjunkturdaten aus den USA gäben zwar noch keinen Anlass zur Sorge. Der jüngste Einbruch an den Aktienmärkten könne aber "als Hinweis gedeutet werden, dass die Anleger schlechtere Zeiten erwarten und daher Aktien verkaufen".

Tech-Werte im Keller

Im Dow gerieten erneut Tech-Aktien wie Apple , Microsoft und Intel unter Druck. Apple-Aktien fielen auf den tiefsten Stand seit Mitte Oktober vergangenen Jahres. Sie waren am Vortag vom saudi-arabischen Ölkonzern Saudi Aramco als wertvollstes Unternehmen der Welt abgelöst worden. Der wichtige iPhone-Zulieferer aus Taiwan Foxconn musste seine Produktion im chinesischen Shenzen aussetzen, da derzeit in China die Corona-Inkfektionszahlen steigen und die Regierung weitgehende Lockdown-Maßnahmen ergriffen hat. Berichten zufolge soll auch der Apple-Zulieferer Unimicron die Produktion ausgesetzt haben.

Eine Studie der US-Bank Wells Fargo lastete auf den Papieren von GM und Ford . GM büßten 5,4 Prozent ein und Ford 3,8 Prozent. Analyst Colin Langan argumentierte, dass die Produktionskosten für Elektrofahrzeuge stark steigen dürften. So verteuerten allein die höheren Rohstoffpreise die Gesamtkosten eines Fahrzeugs des Modells "Silverado" um geschätzte 12 600 US-Dollar.

Die Papiere des E-Auto-Produzenten Tesla fielen um 3,1 Prozent. Unter Druck standen auch die Papiere des Fleischersatzproduzenten Beyond Meat . Hier enttäuschten die Quartalszahlen des Unternehmens. Der Aktienkurs rutschte vorübergehend unter den Ausgabepreis von 25 Dollar. Vor gut drei Jahren hatte Beyond Meat den Sprung aufs Börsenparkett gewagt - zwischenzeitlich hatte sich der Wert der Anteilscheine fast verzehnfacht.

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