Vorbörse: Wall Street bremst den Ausverkauf zumindest - Dax im Plus erwartet - Öl stark und Euro schwach

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DEUTSCHLAND: - IM PLUS -

Im Dax deutet alles auf einen positiven Wochenabschluss hin. Nachdem der Dax am Montag bis auf 13 380 Punkte abgesackt war, liegt er durch die Erholungsrally zur Wochenmitte aktuell bereits mit einem halben Prozent im Plus. Dieses dürfte er am Freitag zunächst ausbauen: Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine Stunde vor dem Xetra-Start ein Plus von 1,1 Prozent auf 13 888 Punkte. Der EuroStoxx 50 wird ähnlich im Plus erwartet.

In den vergangenen Tagen glichen die Schwankungen an den globalen Börsen einem Tauziehen zwischen Bullen und Bären. Rückschläge wurden gekauft, Erholungen aber auch schnell wieder verkauft. Ersteres geschah am Vorabend wieder in New York, wo die Indizes ihre Verluste fast noch aufholen konnten. IG signalisiert für die wichtigsten US-Indizes aktuell eine Fortsetzung der Stabilisierung vom späten Donnerstag. Auch die Asien-Vorgaben sind positiv.

Eine mehrwöchige Verluststrecke des Dax könnte nun aber am Freitag enden, dies sehen Experten positiv. Den bisher letzten Wochengewinn hatte er am 1. April eingetütet, fünf schwache Wochen waren seither vergangen. Laut dem Marktexperten Thomas Altmann von QC Partners gibt es eine positive Entwicklung auf breiter Basis, auch bei den Kryptowährungen. "Wir sehen heute Stabilisierungen in allen Assetklassen", betonte der Experte am Morgen.

Am Freitag werden zahlreiche deutsche Aktien ex Dividende gehandelt, darunter Adidas, Eon, Heidelbergcement und Volkswagen. Was die laufende Berichtssaison betrifft, geht es zu Wochenschluss nach einer zweitägigen Hochphase wieder etwas ruhiger zu. Vor allem die Resultate der Deutschen Telekom standen im Blick.

Nach seiner amerikanischen Tochter T-Mobile US hat der Mutterkonzern nun ebenfalls seine Jahresziele nach oben geschraubt. Inmitten vieler vorbörslicher Dax-Gewinner bewegten sich die Titel der Telekom im Tradegate-Handel aber knapp im Minus. Sie waren am Vortag schon gefragt. Laut Händlern überraschten starke Zahlen nicht mehr wirklich.

Im Nebenwertebereich gab es auch von Carl Zeiss Meditec, Ceconomy, Vitesco, Deutsche Euroshop und Freenet frische Resultate zu verarbeiten - mit einem insgesamt gemischten vorbörslichen Kursbild. Klare Kursgewinne von zwei und drei Prozent gab es für die beiden MDax-Werte Freenet und Carl Zeiss Meditec.

Die Experten der Investmentbank JPMorgan ziehen sowohl in den USA als auch in Europa ein recht positives Fazit der Berichtssaison. Der Anteil der Unternehmen mit positiven Überraschungen sei in diesem Quartal jeweils gestiegen, stellte Aktienmarktstratege Mislav Matejka fest. Die Markterwartungen stiegen daher auf breiter Front. Interessant sei, dass US-Unternehmen mit negativen Überraschungen aktuell weniger deutlich abgestraft würden als in früheren Zeiten.

Einen Blick wert dürften auch die zuletzt abgestraften Aktien von Verbio bleiben. Bereits bekannt ist, dass Bundesumweltministerin Steffi Lemke den Einsatz von Biosprit aus angebauten Pflanzen begrenzen will. Sie werde dafür "zeitnah einen Vorschlag für eine Gesetzesänderung machen und diesen mit den anderen Ministerien abstimmen", hieß es nun am Freitag. Vorbörslich war aber nach einer Kurshalbierung binnen weniger Wochen bei den Papieren weiter Erholung angesagt.

USA: - LEICHTE VERLUSTE -

Der Ausverkauf an den US-Börsen hat sich auch am Donnerstag fortgesetzt. Immerhin grenzten die Indizes die Verluste im späten Handel merklich ein. Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 0,33 Prozent auf 31 730,30 Zähler. Er rutschte auf ein weiteres Tief seit Anfang März vergangenen Jahres. In diesem Börsenjahr hat sich der Rücksetzer auf fast 13 Prozent ausgeweitet. Sollte sich der Ausverkauf am Freitag fortsetzen, droht die schlechteste Börsenwoche des Dow seit Oktober 2020. Der von Tech-Unternehmen dominierte Nasdaq 100 hielt sich mit minus 0,18 Prozent auf 11 945,50 Punkte diesmal vergleichsweise gut. Seit Jahresbeginn beläuft sich der Verlust des Index jedoch bereits auf knapp 27 Prozent. Vor allem die steigenden Kapitalmarktzinsen lassen die Investoren Tech-Aktien verkaufen. Der marktbreite S&P 500 schloss am Donnerstag 0,13 Prozent tiefer auf 3930,08 Punkten.

ASIEN: - IM PLUS -

In Asien haben die Aktienmärkte zum Wochenausklang zugelegt - zum Teil deutlich. So stieg der japanische Leitindex Nikkei 225 kurz vor Handelsende um rund zweieinhalb Prozent und konnte damit einen Teil seiner Wochenverluste reduzieren. In der Sonderverwaltungszone Hongkong gewann der Leitindex Hang Seng, zuletzt circa zwei Prozent. Auch der Hang Seng ist auf Wochensicht im Minus. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland konnte dagegen nur leicht zulegen - der Index hatte sich die Tage zuvor aber besser entwickelt als der Nikkei 225 und der Hang Seng.

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 154,63 -0,08%

DEVISEN:  Der Euro hat am Freitag weiter knapp unter der Marke von 1,04 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0395 Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,0408 Dollar festgesetzt.

Am Donnerstag war der Euro bis auf 1,0354 Dollar gefallen. Das ist der tiefste Stand seit gut fünf Jahren. Angesichts der zuletzt deutlichen Kursverluste gerät die Parität zum Dollar, also ein Austauschverhältnis eins zu eins, immer stärker in den Blick. Am Donnerstag hatte der Schweizer Franken ein solches Verhältnis zur US-Währung das erste Mal seit 2019 erreicht.

Belastet wird der Euro schon seit längerem durch die straffere Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die dem Dollar starken Auftrieb verleiht und andere Währungen unter Druck setzt. Experte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank nennt darüber hinaus das Risiko einer Energiekrise in Europa. Hintergrund ist die Gefahr, dass Russland seine Energielieferungen nach Europa wegen des Ukraine-Kriegs einstellen könnte.  

Euro/USD 1,0393 0,12%

USD/Yen 128,89 0,45%

Euro/Yen 133,96 0,58%

ROHÖL:  Die Ölpreise haben am Freitag ihre Aufschläge der Vortage ausgebaut. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 109,31 US-Dollar. Das waren 1,86 Dollar mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,56 Dollar auf 107,69 Dollar.Der Ölmarkt befindet sich seit einiger Zeit in einem Spannungsverhältnis zwischen gegenläufigen Kräften. Für steigende Erdölpreise sprechen bereits seit einigen Wochen die Angebotsbedingungen. Das Verhältnis zwischen dem Westen und Russland hat sich wegen des Ukraine-Kriegs deutlich verschlechtert. Als Folge von Sanktionen findet das russische Rohöl in westlichen Ländern kaum noch Abnehmer.

Belastet werden die Rohölpreise dagegen durch die trüben konjunkturellen Aussichten. Ein großes Thema ist derzeit die strikte Corona-Politik Chinas, die eine herbe Belastung für die Konjunktur der global zweitgrößten Volkswirtschaft darstellt. Aufgrund der hohen Bedeutung Chinas für den Welthandel ergeben sich auch Risiken für die globale Wirtschaftsentwicklung.  

Brent 109,34 +1,89 USD

WTI 107,71 +1,58 USD

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR AROUNDTOWN AUF 4,50 (5) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR FRAPORT AUF 52 (54) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR METRO AG AUF 9 (10) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR PROSIEBENSAT.1 AUF 10,75 (12) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR SIEMENS AUF 120 (129) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR STRÖER AUF 55 (65) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR TRATON AUF 25 (34) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR HEIDELBERGCEMENT AUF 70 (72) EUR - 'BUY'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR PROSIEBENSAT.1 AUF 12,40 (13,60) EUR - 'HOLD'

- BOFA HEBT ZIEL FÜR COMMERZBANK AUF 7,30 (7) EUR - 'NEUTRAL'

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR THYSSENKRUPP AUF 17,60 (16,50) EUR - 'OUTPERFORM'

- CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR SIEMENS AUF 170 (180) EUR - 'OUTPERFORM'

- DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT ZIEL FÜR SALZGITTER AUF 43 (42) EUR - 'HOLD'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR SIEMENS ENERGY AUF 28 (30,10) EUR - 'BUY'

- HSBC SENKT HAPAG-LLOYD AUF 'REDUCE' (HOLD)

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR CANCOM AUF 63 (81) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR LANXESS AUF 48,50 (55) EUR - 'BUY'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR HAPAG-LLOYD AUF 171 (170) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR SCOUT24 AUF 75 (73) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR FRESENIUS SE AUF 33,30 (34,50) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SYNLAB AUF 17,40 (18,50) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR VARTA AUF 95 (113) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR ALLIANZ SE AUF 260 (255) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SIEMENS AUF 178 (190) EUR - 'OVERWEIGHT'

- RBC HEBT ZIEL FÜR COMMERZBANK AUF 8,50 (8,20) EUR - 'SECTOR PERFORM'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR CHEVRON CORPORATION AUF 147 (146) USD - 'HOLD'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR EXXONMOBIL AUF 83 (81) USD - 'HOLD'

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR COCA-COLA AUF 68 (66) USD - 'OUTPERFORM'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR SCHNEIDER ELECTRIC AUF 175 (185) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BERENBERG HEBT GENMAB AS AUF 'HOLD' (SELL) - ZIEL 2200 DKK

- BERENBERG HEBT TOTALENERGIES AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 58 (57) EUR

- BERENBERG SENKT VESTAS AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 165 (190) DKK

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR TONIES AUF 13 (18) EUR - 'BUY'

- BOFA SENKT ZIEL FÜR TELEFONICA SA AUF 6,20 (6,30) EUR - 'BUY'

- CREDIT SUISSE SENKT DRAX GROUP AUF 'UNDERPERFORM' (NEUTRAL) - ZIEL 650 (600) P.

- JEFFERIES HEBT COCA-COLA HBC AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 2000 (1800) PENCE

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR BP AUF 400 (380) PENCE - 'HOLD'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR TOTALENERGIES AUF 51 (50) EUR - 'HOLD'

- JEFFERIES SENKT EQUINOR AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 320 NOK

- JEFFERIES SENKT ROCHE AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 360 (430) CHF

- JEFFERIES SENKT VODAFONE AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 125 (150) PENCE

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR INDITEX AUF 26,50 (27) EUR - 'BUY'

- JPMORGAN SENKT GENEL ENERGY AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 182 (177) PENCE

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 DEU: Deutsche Telekom, Q1-Zahlen (10.00 h Call)

07:00 DEU: Ceconomy, Q2-Zahlen (11.00 h Call)

07:00 DEU: Vitesco Technologies, Q1-Zahlen (detailliert)

07:00 DEU: Carl Zeiss Meditec, Q2-Zahlen

07:30 DEU: MVV Energie, Halbjahreszahlen

08:00 DEU: Aumann, Q1-Zahlen 08:00 DEU: MBB, Q1-Zahlen

08:00 DEU: PWO, Q1-Zahlen 08:15 DEU: Nagarro, Q1-Zahlen

09:00 DEU: EnBW, Q1-Zahlen 09:15 DEU: Wüstenrot & Württembergische, Q1-Zahlen

10:00 DEU: Fresenius, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: Hensoldt AG, Hauptversammlung (online)

10:30 DEU: Grenke, Capital Markets Day

11:00 DEU: Dürr AG, Hauptversammlung (online)

11:00 DEU: TAG Immobilien, Hauptversammlung (online)

12:00 DEU: Porsche Automobil Holding SE, Hauptversammlung (online)

TERMINE KONJUNKTUR

DEU: Bundeswirtschaftsministerium Monatsbericht 05/22

07:00 FIN: Verbraucherpreise 04/22

08:00 NOR: BIP Q1/22

08:45 FRA: Verbraucherpreise 04/22 (endgültig)

09:00 ESP: Verbraucherpreise 04/22 (endgültig)

10:00 POL: Verbraucherpreise 04/22 (endgültig)

11:00 EUR: Industrieproduktion 03/22

14:30 USA: Im- und Exportpreise 04/22

16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 05/22 (vorläufig)

EUR: S&P Ratingergebnis Island EUR: Moody's Ratingergebnis Kroatien, Lettland

EUR: Fitch Ratingergebnis Malta, Schweiz

SONSTIGE TERMINE

09:00 DEU: Bundesgerichtshof verhandelt zur Wärmedämmung von Gebäuden an der Grundstücksgrenze, Karlsruhe

18:00 DEU: Nürnberger Sicherheitstagung 2022: "Eine Zeitenwende in Deutschlands Sicherheitsstrategie?", Nürnberg

DEU: Fortsetzung Gipfeltreffen der Außenminister der G7-Gruppe der führende demokratischen Wirtschaftsmächte

USA: US-Asean-Sondergipfel in Washington

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

08.45 Uhr Frankreich

Verbraucherpreise HVPI April

Monatsvergleich +0,5 +0,5* Jahresvergleich +5,4 +5,4*

09.00 Uhr Spanien

Verbraucherpreise HVPI April

Monatsvergleich -0,2 -0,2* Jahresvergleich +8,3 +8,3*

11.00 Uhr Eurozone

Industrieproduktion März

Monatsvergleich -2,0 +0,7 Jahresvergleich -1,0 +2,0

GROSSBRITANNIEN

--- Keine marktbewegende Daten erwartet ---

USA

14.30 Uhr Einfuhrpreise Monatsvergleich +0,6 +2,6 Jahresvergleich +0,8 +1,1

16.00 Uhr Konsumklima Uni Michigan, Mai 64,0 65,2 (in Pkt)  

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