3 Fragen an Bernecker: Wann überspringt der Dax die 14.000-Marke? - Ist Uniper eine Kaufgelegenheit? - Erreicht der Euro die Parität zum Dollar?

onvista · Uhr
Quelle: Bernecker

Es ist wieder Freitag und wir von onvista stellen dem Börsenexperten Hans A. Bernecker drei Fragen zum aktuellen Marktgeschehen. Uns hat vor allem interessiert, wann der Dax die Marke von 14.000 Punkten überspringt und wann die Parität des Euros zum Dollar erreicht ist. Interessante Fragen, interessante Antworten.

onvista: Der Dax hat ein paar Mal an die 14.000-Punkte-Marke gekratzt. Wann überspringt er sie?

Hans A. Bernecker: Der DAX hat knapp vor 14.000 den ersten Rallyansatz mit rd. 13 % Gewinn in viereinhalb Wochen geschafft. Begleitet vom S&P mit + 19 % und dem Nasdaq mit + 23 %. Damit war die erste technische Reaktion fällig. Es wird ein paar Tage dauern, bis der Markt in eine überverkaufte Marktlage fällt und den nächsten Ansatz aufbaut. Erst dann geht es weiter. Wer will, kann dies auch als erste Etappe im Fibonacci-Modell erkennen. Darüber wird erst in zwei, drei Wochen zu diskutieren sein. Zeit genug, in die Reaktionen hinein die Positionen auszubauen. Die interessanteste Richtlinie dafür ist eine Tabelle in der Actien-Börse dieser Woche. Überschrift: So läuft ein Comeback.

onvista: Uniper macht Milliardenverlust und die Aktie bricht ein. Der Staat stuft Uniper als systemrelevant ein und verhindert den Konkurs. Ist dies eine Chance für Privatanleger?

Hans A. Bernecker: Uniper ist ein politisches Problem. Wie die weitere Stabilisierung der Uniper-Geschäfte laufen, hängt vom Gaspreis ab, von den Gaslieferungen, den Assets von Uniper in diesem Sektor inklusive Russland etc. Für Privatanleger ist dies kein brauchbares Spielfeld. Lotto oder Toto funktionieren besser.

onvista: Der Euro nähert sich dem Dollar. Wird er noch dieses Jahr die Parität erreichen?

Hans A. Bernecker: Der Euro ist eine Weichwährung geworden. Der Endpunkt gegenüber dem Dollar rechnet sich rückwärts bis zu seinem Anfang. Das wären Dollarkurse von 0,85 bis 0,90 für einen Euro. Das entspricht dem Verlauf aller Weichwährungen in Europa der letzten 40 Jahre: Vorsichtige und schrittweise Abwertung unter begleitenden Regulierungen der EZB. Wie dies funktioniert, machte der Franc vor. Er startete seine Karriere (Nouveau Franc, gültig ab 01.01.1960) mit einem anspruchsvollen Kurs von 1,36 D-Mark für einen Franc. Daraus wurden bis zu seinem Ende 1999 0,32 D-Mark. Schrittweise, kontinuierlich, aber unaufhaltsam. Die italienische Lira absolvierte in dieser Zeit die gleiche Abwertung. Leider lässt sich dies nicht mehr aufhalten.

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