Markt Update: Fed bleibt knallhart - Dax etwas geschockt - Suse 30 Prozent im Minus

onvista · Uhr
Quelle: Aleksandra Gigowska/Shutterstock.com

Jerome Powell setzt den aggressiven Kurs gegen die hohe Inflation fort. Mit dem dritten Erhöhung um 75 Basispunkte in Folge lässt die amerikanische Notenbank weiterhin keine Zweifel aufkommen, dass sie die amerikanischen Verbraucherpreise wieder drücken möchte. Der Fed-Chef deutete zudem an, dass mit weiteren Zinsschritten noch lange nicht Schluss ist, was den Märkten Mittwoch überhaupt nicht schmeckte und den Dow Jones zum Beispiel 500 Punkte kostete.

Der Dax reagiert heute auch erst einmal etwas geschockt auf den straffen Kurs der amerikanischen Notenbank und verliert zum Handelsstart rund 1,7 Prozent. Mittlerweile erholt er sich aber etwas von dem Schock und liegt gut eine Stunde nach Handelsbeginn mit 12.700 Punkten noch rund ein halbes Prozent im Minus. 

Der Dollar hingegen hat die Zinsentscheidung der US-Notenbank positiv aufgenommen und den Euro noch ein Stückchen mehr unter die Parität gerutscht. Die starke amerikanische Währung kann allerdings zu weiteren Problemen an en Märkten führen. Besonders in den Emerging Markets kann es zu schweren Schuldenkrisen kommen. Die haben ebenfalls mit einer hohen Inflation zu kämpfen und durch den starken Dollar kommen weitere Belastung dazu. Die Importe werden teurer und auch die Bedienung von Krediten wird schwieriger. Das könnte die Weltwirtschaft weiter belasten. 

Aber auch Deutschland als Export-Nation könnte durch den hohen Dollar gefährdet sein. Durch die Probleme in anderen Ländern könnte die Nachfrage für Produkte "Made in Germany" auch deutlich zurückgehen. 

Daher bleibt die Lage an den Märkten angespannt und Anleger sollten weiter vorsichtig agieren. Der Dax erholt sich heute zwar schon wieder von dem "Fed-Schock" aber die Probleme sind nicht kleiner geworden. Die Teilmobilisierung von Russland wird neue Sanktionen nach sich ziehen und dass Putin dann den Gashahn komplett zudreht, ist nicht auszuschließen und dürfte den Dax belasten.

Suse-Aktie schwer unter Druck

Der im SDax notierte Softwarehersteller leidet am Donnerstagmorgen unter den  vorgelegten Quartalszahlen und der gesenkten Wachstumsprognose. Der Kurs bricht um rund 30 Prozent ein. Die seit Mai 2021 an der Börse gelisteten Papiere des Nürnberger Unternehmens haben in diesem Jahr deutlich an Wert verloren. Zuletzt kosteten sie kaum mehr als 18 Euro, nachdem der Kurs Anfang des Jahres noch bei mehr als 40 Euro gelegen hatte.

SAP profitiert nicht von Salesforce-Zahlen

Die optimistischen Ziele des Konkurrenten Salesforce wirken sich zum Teil positiv auf die Titel von SAP aus. In dem schwachen Gesamtmarkt liegen die Papiere nur leicht im Minus. Der US-Softwarehersteller Salesforce blickt überraschend positiv nach vorn. Im Geschäftsjahr 2026 sei mit einem Umsatz von 50 Milliarden US-Dollar zu rechnen, teilte der SAP -Rivale am Mittwoch nach US-Börsenschluss in einer Investorenpräsentation mit. Der Aktienkurs von Salesforce sprang im nachbörslichen Handel in einer ersten Reaktion um fast drei Prozent nach oben.

About You erhält nächste Abstufung

Von den Umstufungen durch Analystenhäuser wirkt sich die Abstufung des Online-Bekleidungshändlers About You stärker aus. Die Papiere verlieren rund 2 Prozent.

Mit Material von dpa-AFX

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