Porsche gibt bei seinen Absatzzahlen wieder Gas

Markt Update: Dax weiter im Aufwind - Quartalszahlen der großen US-Banken stehen an - Bayer zu 275 Millionen Dollar Schadensersatz verurteilt

onvista · Uhr
Quelle: Curioso.Photography/Shutterstock.com

Manchmal kommt es an der Börse anders als man denkt. Obwohl die US-Inflationsdaten anfänglich die Märkte in den Keller drückten, setzte sich im Laufe des Tages immer mehr die Meinung durch, dass sie eigentlich doch nicht so schlecht waren wie angenommen. Daher startete die Wall Street die zweite fulminanten Wende des Tages, die in einem deutlichen Kursfeuerwerk endete.

Nachdem der Dax bereits Donnerstag diese Kehrtwende mitgemacht hat, bleibt die gute Stimmung heute erhalten. Gut eine Stunde nach Handelsstart ebbt die gute Stimmung allerdings etwas ab. Nach einem anfänglichen Plus von fast 2 Prozent liegt der deutsche Leitindex noch rund 1 Prozent im Plus bei 12.476 Punkten. Damit ist die psychologische Marke von 12.000 Punkten, die im gestrigen Tagesverlauf bedenklich wackelte, wieder etwas in der Ferne.

Jetzt liegt es an den US-Banken die gute Stimmung an den Märkten aufrecht zu erhalten. Der Donnerstag hat gezeigt, wie schnell die Richtung wechseln kann. Da die Börse keine Einbahnstraße ist, kann es auch ganz wieder schnell in die andere Richtung gehen. Enttäuschen heute die US-Großbanken JPMorgan, Morgan Stanley und Citigroup dann kann die Herrlichkeit an den Märkten auch schnell wieder beendet sein. Besonders der Ausblick der Finanzinstitute auf das 4. Quartal dürfte von den Anlegern beobachtet werden. 

Donnerstag gehörten die amerikanischen Geldhäusern jedenfalls zu den größten Gewinnern an der Wall Street, da eigentlich kaum ein Experte mehr daran zweifelt, dass die Fed nach diesen Inflationsdaten die Zinsen erneut um 75 Basispunkte erhöht.

Porsche wieder in der Spur

Der Sportwagenbauer aus Stuttgart hat seine Absatzschwäche aus dem ersten Halbjahr deutlich abgefedert. Im 3. Quartal konnte Porsche seinen Absatz von Neuwagen im Vergleich zu Vorjahr um fast ein Fünftel steigern. Damit liegt Porsche nach 9 Monaten auch wieder über dem Wert des Vorjahres. Von Januar bis September kommt Porsche mit insgesamt 221.512 ausgelieferten Neuwagen auf ein Wachstum von zwei Prozent.

Porsche in Europa begehrt 

In Europa waren die Sportwagen aus Stuttgart besonders beliebt. Im bisherigen Jahresverlauf konnte Porsche den Absatz um 11 Prozent steigern. Im größten Einzelmarkt China, wo Corona-Lockdowns die Auslieferungen eingeschränkt hatten, lag der Absatz noch etwas unter Vorjahresniveau. Auch in den USA kommt der Börsenneuling noch nicht ganz an die Werte des Vorjahres heran. Logistische Probleme hatten zu Ausfällen geführt, die im dritten Quartal noch nicht ganz wieder aufgeholt werden konnte. Anfang des Jahres war ein Tanker mit mehr als 1000 Porsche-Wagen an Bord im Atlantik nach einem Brand versunken.

SUVs bleiben die Renner - E-Porsche im Rückwärtsgang

Die Verkaufshits aus Stuttgart bleiben die SUV-Modelle Cayenne und Macan. Porsches bislang einziges E-Auto Taycan rollte in seinem zweiten Verkaufsjahr bislang rund 25.000 Mal vom Band - ein Minus von zwölf Prozent. Allerdings liegt der Rückgang nicht an einem Problem der Nachfrage. Wie Porsche mitteilte liege der Rückgang an fehlenden Bauteilen. Der Auftragsbestand sei ungebrochen groß. Solche Einschränkungen in der Lieferkette führten weiterhin zu längeren Wartezeiten für die Kunden, erklärte Vertriebschef Detlev von Platen.

Bayer unterliegt vor Gericht

Die Aktie der Leverkusener kann heute nicht von der guten Stimmung an den Märkten profitieren. Hintergrund ist eine Niederlage vor einen Gericht im US-Bundesstaat Washington, die Bayer einen Schadensersatz von 275 Millionen Dollar aufbrummt. In dem Prozess geht es diesmal nicht um den Unkrautvernichter Glyphosat, sondern es geht um polychloriertes Biphenylen (PCB). In dem Streit klagten mehrere Personen, die Erkrankungen auf Kontakt mit PCB an einer Schule zurückführen.

Händler sprachen im Falle der PCB-Klagen von einer langwierigen und kostspieligen Sache, für die Bayer aber Rückstellungen in Höhe von 820 Millionen Dollar vorgenommen habe. Der Konzern will sich gegen das Urteil wehren und in die Berufung gehen.  

Fraport kann sich nicht beklagen

Wie der MDax-Konzern heute mitteilt sind am Frankfurter Flughafen die Passagierzahlen im September dank einer anhaltend hohen Nachfrage nach Urlaubsflügen weiter kräftig gestiegen. Die Erholung vom Corona-Tief wurde allerdings vom Streik der Lufthansa-Piloten Anfang des vergangenen Monats etwas ausgebremst. Die Zahl der Passagiere sei im Vergleich zum stark von der Pandemie geprägten Vorjahresmonat um 58 Prozent auf 4,9 Millionen gestiegen, teilte der Betreiber Fraport am Freitag in Frankfurt mit. Ohne den Streik der Piloten des wichtigsten Fraport-Kunden wären es noch mal rund 80 000 Fluggäste mehr gewesen.

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