Auf dem Boden der Tatsachen

Markt-Update: Dax mit Kursverlusten - Dollar mit Rückenwind - Zalando bestätigt Prognose

onvista · Uhr
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Der deutsche Leitindex startete nach der US-Zinserhöhung um 75 Basispunkte und den eher hawkishen Tönen von Fed-Chef Powell in der Pressekonferenz am Abend mit einem Abwärtsgap in den Handelstag. Der Index verlor in der ersten Handelsstunde knapp 1 Prozent an Wert und fiel bis in den Bereich um 13.120 Punkte.

Zalando bestätigt Prognosen

Die Zalando-Aktie war einer der wenigen Gewinner in der ersten Handelsstunde.  Der Onlinemodehändler Zalando zeigt sich angesichts eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes mit einer hohen Inflation und einem mauen Konsumklima für das laufende Jahr jedoch pessimistischer. Zwar bestätigte das Unternehmen am Donnerstag bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal seine Prognose für das laufende Jahr. Zalando geht nun aber davon aus, das untere Ende der avisierten Spannen zu erreichen.

"Das Konsumklima ist an einem neuen Tiefpunkt angekommen und die Inflation weiterhin hoch", kommentierte Finanzchefin Sandra Dembeck. Es sei unklar, wie sich die Verbraucherausgaben im vierten Quartal entwickeln würden. Traditionell ist das Schlussquartal mit seinen Aktionstagen und dem Weihnachtsgeschäft das stärkste bei Zalando. Der Onlinehändler hatte wegen der mauen Konsumstimmung bereits Ende Juni seine ursprünglichen Ziele deutlich zusammengestrichen.

Das Bruttowarenvolumen soll 2022 zwischen drei und sieben Prozent auf 14,8 bis 15,3 Milliarden Euro steigen, teilte Zalando mit. Den Umsatz sieht Zalando stagnieren oder im besten Fall um drei Prozent auf 10,7 Milliarden Euro steigen. Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) geht das Management ebenfalls vom Erreichen des unteren Endes der avisierten Spanne von 180 bis 260 Millionen Euro aus.

Im dritten Quartal kehrte Zalando nach zwei mauen Vorquartalen wieder auf den Wachstumspfad zurück. Dabei nahm die Zahl der aktiven Kunden zu und knackte erstmals die Marke von 50 Millionen Euro. Dagegen blieb die Warenkorbgröße leicht hinter dem Vorjahr zurück. Der Umsatz stieg um knapp drei Prozent auf rund 2,35 Milliarden Euro. Das bereinigte Ebit verbesserte sich von 9,8 Millionen auf 13,5 Millionen Euro. Dabei hätte sich etwa die Einführung eines Mindestbestellwertes positiv ausgewirkt, hieß es. Unter dem Strich weitete der Konzern seinen Verlust allerdings aus - von 8,4 auf 35,4 Millionen Euro.

BMW nach Zahlen schwächer - Kritische Analystenstimmen

Nach dem Bericht von BMW  zum dritten Quartal sind die Aktien von BMW am Donnerstag im frühen Handel unter Druck geraten. Sie büßten 3,1 Prozent auf 77,75 Euro ein als zweitschwächster Titel im Dax hinter Continental (-3,5%). Analyst Philippe Houchois von Jefferies bemängelte, dass die bereinigte Marge im Autogeschäft um zwei Prozentpunkte unter der vergleichbaren des Kontrahenten Mercedes liege. Auch der freie Mittelfluss (Free Cashflow) sei etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Rational-Aktie verliert knapp 7 Prozent nach Zahlen

Die mit Abstand schwächste Aktie im MDAX war in der ersten Handelsstunde das Papier des Großküchenherstellers Rational nach den heutigen Quartalszahlen die auf den ersten Blick überzeugen konnten.

Dank einer verbesserten Versorgung mit elektronischen Bauteilen konnte der MDax-Konzern zuletzt wieder mehr Kochsysteme produzieren und verkaufen, wie Firmenchef Peter Stadelmann am Donnerstag laut Mitteilung zur Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal in Landsberg am Lech sagte. Auch die Auftragssituation normalisiere sich. In den drei Monaten von Juli bis September erzielte Rational dadurch Bestwerte bei Umsatz und Betriebsergebnis.

Der Erlös kletterte den Angaben zufolge im Vorjahresvergleich um 33 Prozent auf 274,2 Millionen Euro. Damit erzielte Rational noch etwas mehr, als von Analysten erwartet und das Unternehmen selbst Ende September in Aussicht gestellt hatte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erhöhte sich auf 70,3 Millionen Euro, nach 49,7 Millionen Euro vor einem Jahr. Die entsprechende Marge zog um 1,6 Prozentpunkte auf 25,6 Prozent an. Nach Steuern erwirtschaftete der Konzern 53,8 Millionen Euro Gewinn, das waren 42 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Die erst Ende September angehobene Prognose wurde bestätigt. 

Greenback mit Rückenwind nach Fed-Entscheid

Der US-Dollar legte gegenüber den meisten Hauptwährungen kräftig zu am Donnerstag. Grund für die Greenback-Rally waren hawkishe Töne von Fed-Chef Powell in der gestrigen Pressekonferenz. EUR/USD sackte unter 0,9770 USD ab und USD/CHF kletterte über die Marke von 1,01 CHF.

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