Börse Frankfurt-News: Tesla-Comeback im Fokus (Zertifikate-Trends

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Die Tesla-Aktie bleibt nach Absturz und Wiederanstieg großes Thema im Zertifikatehandel. Novizen auf den Umsatzlisten sind Commerzbank und Rheinmetall. Außerdem interessant: DAX, Nasdaq & Co, sowie Gold, Öl, Dollar und Krypto-Körbe.

23. Februar 2023. Frankfurt (Börse Frankfurt). DAX, Öl, Tesla, Gold - an Themen mangelt es im Zertifikatehandel nicht. "Grundsätzlich ist die Wirtschaftslage mit Ukraine-Krise und steigenden Zinsen unverändert, allerdings mit positiven Signalen", stellt Zertifikatehändler Simon Görich von der Baader Bank fest. "Das führt zu leicht höherer Nachfrage nach Hebelprodukten, die bevorzugt Intraday eingesetzt werden." Schwerpunkte seien mal Produkte auf Tesla oder Eon, mal auf Mercedes, "immer unterlegt mit dem üblichen Grundrauschen in Produkten auf DAX, Gold und Öl".

"Highlight waren die sehr guten US-Arbeitsmarktzahlen vom Januar, die deutlich gemacht haben, dass es zur erhofften Zinssenkung im Sommer wohl nicht kommen wird", erklärt Patrick Kesselhut von Société Générale. "Das hatte starke Auswirkungen auf die Aktienmärkte sowie Euro/US-Dollar und den Goldpreis." Er meldet für die vergangenen vier Wochen gute, wenn auch leicht rückläufige Zertifikateumsätze.

Der DAX war, wie üblich, meistgehandelter Basiswert in den vergangenen vier Wochen, wie die Händler melden. "Bei uns folgen auf den DAX Nasdaq, Dow Jones, Euro/Dollar, Gold, S&P 500, Öl und Tesla", berichtet Kesselhut. Markus Königer von der ICF Bank sieht DAX, Nasdaq, Tesla, Dow Jones, S&P 500, Gold, Öl, Amazon und Euro/US-Dollar vorne.

DAX: Setzen auf Seitwärtstrend

Kund*innen der Société Générale kaufen Tracker-Zertifikate auf DAX oder Euro Stoxx, oft aber auch Discount-Zertifikate. "Damit wird auf einen Seitwärtstrend gesetzt", bemerkt Kesselhut. Die Discount-Zertifikate hätten tendenziell kurze Laufzeiten und seien eher defensiv. Bei den Hebelprodukten sieht der Derivateexperte viele Short-Produkte, oft mit Hebel 10 oder 15. Ebenfalls umsatzstark: Call-Optionsscheine auf den DAX (DE000SH8D9U9) und Put-Optionsscheine auf den Nasdaq (DE000SH1PNB7).

Auch Königer von ICF berichtet von hohen Umsätzen mit Zertifikaten auf Indizes, etwa bearishe Open-End-Knock-out-Puts (DE000TT6NDH4) und -Calls auf den DAX (DE000HG7Z933) sowie Knock-out-Calls () und Open-End-Knock-Out-Puts auf den Nasdaq (DE000HG562K4, DE000PD90UH1). "Der DAX dominiert zwar, aber nicht so stark wie sonst", erklärt Königer. "Aktuell wird auch viel auf Einzelwerte gesetzt."

Tesla: Kurs gedrittelt, dann wieder verdoppelt

Bei diesen bleibt der Favorit eindeutig Tesla. Der Kurs ist innerhalb von fünf Monaten von über 300 US-Dollar auf 108 US-Dollar gefallen und hat sich dann wieder fast verdoppelt auf aktuell 200 US-Dollar. Beliebt bei der ICF: bullishe Optionsscheine auf den Autobauer (DE000TT7D1W6), aber auch Open-End-Knock-Out-Calls (DE000TT2NPS4, DE000HG7Y1C5).

Auch bei Société Générale dreht sich viel um Tesla. Zweitwichtigster Einzelwert - das ist eher ungewöhnlich - ist die Commerzbank. "Das dürfte an der möglichen Wiederaufnahme in den DAX liegen", bemerkt Kesselhut. Viel um gehe zudem in bullishen Discount-Zertifikaten auf Deutsche Bank (DE000SF6NPV6) und BASF (DE000SN2DJ38).

Auffällig bei der ICF: Rheinmetall taucht auf den Umsatzlisten der beliebtesten Underlyings auf. Der Düsseldorfer Rüstungskonzern profitiert stark vom Ukraine-Krieg, der Aktienkurs hat sich seit Kriegsbeginn mehr als verdoppelt. Gesetzt wird auf einen weiteren Anstieg, etwa mit Open-End-Knock-Out-Calls (DE000DW8ZH56, DE000DW9RZG7).

Unterschiedliche Meinungen zu Gold und Öl

Stark beachtet wird auch der Goldpreis. Nach dem kräftigen Anstieg im Januar bis auf knapp unter 2.000 US-Dollar ging es im Februar im gleichen Tempo nach unten. Mit aktuell 1.828 US-Dollar kostet die Feinunze nun in etwa so viel wie zu Jahresanfang. Kesselhut meldet viel Volumen vor allem in Hebelprodukten auf Gold - mal long, etwa mit achtfachen Hebel (DE000SB3T8X5), mal short, etwa mit fünffachem Hebel (DE000SH3N6L7).

Zurück auf los - das gilt auch für Euro/US-Dollar. Für einen Euro müssen aktuell 1,06 US-Dollar gezahlt werden, ähnlich wie zu Jahresanfang. Ende Januar waren es 1,10 US-Dollar. Auf den Umsatzlisten der Société Générale stehen Open-End-Knock-Out-Calls auf das Währungspaar weit oben (DE000SQ5BPF3, DE000SQ5TTR2), mit denen Anleger*innen überproportional an der Entwicklung des Basiswertes partizipieren. "Das sind überdurchschnittliche Positionierungen", sagt Kesselhut.

Auch bei Zertifikaten auf Öl ist viel los, dabei pendelt der Preis in diesem Jahr um 80 US-Dollar, ohne klare Richtung. Aktuell kostet ein Barrel der Nordseesorte Brent 80,95 US-Dollar. "Bei uns dominieren ganz klar die Open-End-Knock-Outs, und zwar alle long", erläutert Kesselhut. Kund*innen der ICF setzen auf ebenfalls auf Open-End-Knock-Out-Calls auf Brent (DE000DW8EG03), aber auch auf -Puts (DE000PE6FDR0).

Krypto-Körbe gefragt

Was Krypto-Zertifikate angeht, dreht sich weiter viel um das Tracker-Produkt auf Der Aktionär Krypto TSI (CH1171791515) und das Tracker-Zertifikat auf Börse Online Best of Krypto (), wie Königer feststellt. Dem Ersteren liegt der Trend-Signal-Indikator TSI zugrunde, der auf dem Prinzip der Relativen Stärke basiert. Aus einem Pool von Kryptowährungen wird automatisch und nach festen Regeln in die zehn trendstärksten Kryptos investiert. Der Börse Online Best of Krypto bildet die zehn größten Krypto-Coins ab, bewertet nach ihrer Marktkapitalisierung. Die Währung mit der größten Marktkapitalisierung ist mit 19 Prozent am höchsten gewichtet, die anderen mit jeweils 9 Prozent.

von: Anna-Maria Borse, 23. Februar 2023, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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